Suzanne Bianchetti (* 24. Februar 1889 in Paris; † 17. Oktober 1936 ebenda) war eine französische Schauspielerin, ein Star des heimischen Stummfilms.
Suzanne Bianchetti hatte bereits mit wenig Resonanz mehrere Jahre lang Theater gespielt, als sie inmitten des Ersten Weltkriegs zum Film geholt wurde. Dort sollte sie rasch eine überaus populäre Darstellerin in Historienstoffen und Literaturverfilmungen werden.
Ihre aristokratische Ausstrahlung, ein ebenmäßiges Gesicht mit Porzellanteint und ein für Stummfilmdiven nicht eben untypischer Hang zur großen, ausladenden Gestik ließ Suzanne Bianchetti wie geschaffen erscheinen für königliche und kaiserliche Rollen. Ihr berühmtester Part wurde der der Marie-Antoinette, die sie gleich zweimal verkörpert hatte: in Abel Gances epochalem Meisterwerk Napoleon und in Richard Oswalds Cagliostro. Bianchetti verkörperte aber auch die Kaiserinnen Eugenie (in Die Veilchen der Kaiserin), Marie-Louise (in Madame Sans Gêne) und Katharina die Große (in Casanova).
Gelegentlich wurde sie auch gänzlich anders besetzt, etwa als großherzig-gütige, einfache Französin, wie in dem Völkerverständigungswerk eines ihrer Hausregisseure, Léon Poirier, Verdun, das Heldentum zweier Völker, von dem 1931 auch eine Tonfassung hergestellt wurde.
Ihr zu Ehren wurde 1937, ein Jahr nach ihrem überraschend frühen Tod, der Prix Suzanne Bianchetti gestiftet, der jedes Jahr in Frankreich an die beste Nachwuchsdarstellerin vergeben wird. Prominente Preisträgerinnen sind unter anderen Micheline Presle, Simone Signoret, Odile Versois, Annie Girardot, Pascale Petit, Macha Méril, Geneviève Bujold, Isabelle Adjani und Audrey Tautou.
Die Künstlerin war mit dem Filmhistoriker, Drehbuchautor und Gelegenheitsschauspieler René Jeanne (1887–1969) verheiratet.
Personendaten | |
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NAME | Bianchetti, Suzanne |
KURZBESCHREIBUNG | französische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1889 |
GEBURTSORT | Paris, Frankreich |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1936 |
STERBEORT | Paris, Frankreich |