Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 53′ N, 8° 12′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Nieder-Olm | |
Höhe: | 223 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,43 km2 | |
Einwohner: | 1232 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 507 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55270 | |
Vorwahl: | 06136 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 054 | |
LOCODE: | DE SGP | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pariser Straße 110 55268 Nieder-Olm | |
Website: | www.soergenloch.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernd Simon (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Sörgenloch im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Sörgenloch ist eine Ortsgemeinde in Rheinhessen südlich der Stadt Mainz. Sie ist die kleinste Gemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Sörgenloch liegt inmitten von Weinbergen an der Selz und ist ein Wallfahrtsort des Bistums Mainz.
Sörgenloch liegt am Ufer der Selz in der Weinbauregion Rheinhessen, etwa 14 km südlich der Stadt Mainz. Weitläufige Renaturierungsmaßnahmen an der Selz und am Zornheimer Berg haben das natürliche Umfeld wieder stark aufgewertet. Zu Sörgenloch gehört auch der Wohnplatz Darmstadtsmühle. [2]
Folgende Gemeinden grenzen an Sörgenloch, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes Sörgenloch findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1190. Über die Frühgeschichte des Ortes ist recht wenig bekannt, im 13. Jahrhundert besaß das Kloster Sankt Alban in Mainz wohl die Ortsherrschaft über Sörgenloch.
Der Name Sörgenloch hat sich aus der Bezeichnung „Saligenloh“ entwickelt, was auf die Römerzeit zurückgeht und sich zusammensetzt aus lateinisch „salis“ (= Weide) und althochdeutsch „Loh“ (= Wald). Der Name bedeutet also „Weidenwald“.
Folgende Variationen des Ortsnamens waren in der Vergangenheit geläufig:
1880 wurden eine eiserne Hacke und zwei Gefäße gefunden, die aus der Eisenzeit stammen und darauf schließen lassen, dass bereits Kelten im Gebiet des heutigen Sörgenloch siedelten. Ebenso wurden Reste einer Vangionensiedlung gefunden.
Im 19. Jahrhundert wurden beim Roden der Weinberge mehrere Münz- und Grabfunde aus der Römerzeit gemacht. Diese Funde werden im Wormser Museum verwahrt. Auch der Flurname „Hundertmorgen“ verweist auf eine römische Besiedlung, da 100 Morgen die Landmenge war, welche ein römischer Soldat nach seiner Dienstzeit erhielt.
Sörgenloch gehörte zur fränkischen Urmark „Olm“. Als sich Siedlungen um die Höfe, bei denen Kirchen standen, bildeten, entstanden in der Mark Olm die Orte Ober-Olm, Nieder-Olm, Klein-Winternheim und Sörgenloch. Als Abgrenzung und Befestigung erhielten die Orte Erdwälle, welche durch eine Hecke verstärkt wurden. Flurnamen wie „Oberheck“ und „Im Bock“ (von Bock = umbiegen einer Hecke) verweisen auf diese Zeit. Dicht oberhalb von Sörgenloch wurde ein Gräberfeld aus dieser Zeit (6. und 7. Jahrhundert) gefunden.[3]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sörgenloch, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch.
Nach den Ergebnissen des Zensus 2011 gehörten 559 (48,1 %) Einwohner der katholischen Kirche an, 267 (23 %) Einwohner waren evangelisch und 337 (29 %) der Einwohner wurden den Rubriken „Sonstige“ oder „keiner öffentlich-rechtlicher Religionsgesellschaft zugehörig“ zugeordnet.[5]
Sörgenloch ist ein Wallfahrtsort und feiert am 8. September (Mariä Geburt) eine Marienwallfahrt. Bei dem Gnadenbild handelt es sich um eine Tonplastik, entstanden am Mittelrhein um 1420. Sie zeigt die auf einer Bank sitzende, mit dem Jesusknaben spielende Muttergottes im Weichen Stil.[6]
Während des Pfälzer Erbfolgekriegs im 17. Jahrhundert mussten die Sörgenlocher das Dorf verlassen und sich in der Umgebung verstecken. Um die Marienstatue der Kirche zu retten, vergruben sie sie außerhalb des Dorfes. Als der Krieg zu Ende war, konnte sich niemand mehr an den genauen Ort erinnern, an dem die Statue vergraben war. Die Sörgenlocher beteten zu Gott, dass er ihnen den Ort offenbare. Es gab eine Erscheinung über einer Wiese in der Nähe der Selz und genau dort fand man die Statue vergraben. Seitdem wird zu Mariä Geburt eine Wallfahrt in Sörgenloch gefeiert. Am Sonntag nach dem 8. September wird der heiligen Maria mit einem Gottesdienst und einer Prozession durch Sörgenloch gedacht und die Marienstatue durch die Straßen getragen.
Der Gemeinderat in Sörgenloch besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | GAL | Gesamt |
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2024 | 4 | 3 | 9 | – | 16 Sitze[7] |
2019 | 6 | 4 | 6 | – | 16 Sitze[8] |
2014 | 5 | 5 | 6 | – | 16 Sitze |
2009 | 4 | 3 | 6 | 3 | 16 Sitze |
2004 | 5 | 5 | 6 | – | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister ist Bernd Simon (FWG). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 54,30 % gewählt und ist damit Nachfolger von Frieder März (FWG), der nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten war.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 72,7 % für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.[10]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Sörgenloch
Sörgenloch ist ein Zentrum der rheinhessischen Folkszene. Mehrere bekannte Gruppen proben dort, oder rekrutieren ihre Musiker aus dem Ort:
So wird auch der Saint Patrick’s Day an einem der darauffolgenden Wochenenden im Vereinshaus beim Schloss zelebriert.
Die Gemeinde Sörgenloch war bis in die letzten Jahrzehnte überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Sie ist heute eine moderne Wohngemeinde am Rande des Ballungsgebietes Rhein-Main.
In der Landwirtschaft dominiert der Obst- und Weinanbau. Die Sörgenlocher Weinlage Moosberg hat etwa 39 ha Anbaufläche.