Technostress oder Technikstress ist eine bestimmte Unterkategorie des Phänomens Stress. Technostress wird in alltäglichen Situationen verursacht, in denen es zu einer Überforderung des Benutzers durch neue technische Geräte oder Systeme kommt. Technostress ist eine Reaktion des Körpers auf die starke psychische Belastung, welche durch die Technologie hervorgerufen werden kann. In vielen Weisen steht sie für den Widerstand gegen Veränderungen, welche neu eingeführte Technologien mit sich bringen. Der Begriff Technostress wurde ursprünglich von dem klinischen Psychologen Craig Brod (1984) geprägt, um ein pathologisches Problem der Anpassung an neue Computertechnologien zu beschreiben.
Der Ausdruck Technologie (griechisch τεχνολογία technologia) leitet sich ab von τέχνη technē „Kunst (besonders auch Redekunst), Handwerk“ und λόγος logos „Wort, Lehre, Wissenschaft“ und bezeichnet die Entwicklung von neuer technischer Funktionalität. Technik (von griechisch τεχνικός technikós) bezeichnet die konkreten Produkte bzw. Gerätschaften, in denen eine Technologie implementiert ist. Beides kann zu Stressreaktionen führen und wird oft synonym verwendet. Unterscheiden kann man allerdings dennoch Stress beim Gewöhnen an neue technische Entwicklungen (der Technologie, also z. B. die Entwicklung vom einfachen Handy zum Smartphone mit neuen Einsatzmöglichkeiten) und Stress durch ungewohntes Software- oder Gerätedesign, also z. B. bei Smartphones der Umgewöhnung von einer Mobile App an eine andere, die zwar ähnliche Funktionen bietet, aber eine andere Bedienung erfordert.
Bei einer Stressreaktion werden alle Sinnesorgane auf die Wahrnehmung von Gefahrensituationen eingestellt. Der Körper schüttet vermehrt Stresshormone aus. Dadurch erfolgt in Sekunden eine „Mobilisierung“ des Körpers. Puls, Blutdruck und Atemfrequenz steigen. Energielieferanten werden freigesetzt, die Muskeln spannen sich an und das Nervensystem gerät in Unruhe. Die betroffene Person wird nervös und ist angespannt. Im Falle von Technostress erschwert die physische Reaktion des Körpers die Bewältigung der Problemsituation. Der Körper reagiert mit immer heftigeren Reaktionen und die betroffene Person gerät in eine immer stärkere Stresssituation, bis eine psychische Abwehrreaktion eintritt. Es wird ein regelrechter Widerstand gegen die Ursache des körperlichen Befindens aufgebaut. So wird es beinahe gänzlich unmöglich, das bestehende Problem und die Überforderung aus der Welt zu schaffen. Die Aufgabe kann nur noch mit größter Mühe oder überhaupt nicht mehr erfüllt werden.
Gegen Technostress kann man mit folgenden Maßnahmen vorgehen:
Technostress äußert sich in typischen Stresssymptomen, diese können psychischer aber auch physischer Natur sein.
Psychische Auswirkungen sind:
Physische Auswirkungen sind:
Typische Folgeerkrankungen sind Bluthochdruck, bedingt durch die verstärkte Aktivität des Herzen. Darauf folgen in den meisten Fällen Herzinfarkte. Durch die veränderten Essgewohnheiten und Verdauungsbeschwerden kann es zu Über- oder Untergewicht und Magen-Darm-Geschwüren kommen.