Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 52′ N, 12° 39′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Ostprignitz-Ruppin | |
Amt: | Temnitz | |
Höhe: | 42 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,48 km2 | |
Einwohner: | 1507 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16845 | |
Vorwahl: | 033928 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR, KY, NP, WK | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 68 426 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Bergstr. 2 16818 Walsleben | |
Website: | www.amt-temnitz.de | |
Bürgermeister: | Michael Mann | |
Lage der Gemeinde Temnitztal im Landkreis Ostprignitz-Ruppin | ||
Temnitztal ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg). Sie wird vom Amt Temnitz verwaltet.
Die Ortsteile der Gemeinde Temnitztal liegen ca. 12 km westlich von Neuruppin und ca. 8 km östlich von Neustadt (Dosse) im Temnitztal. Namensgebend ist die das Gemeindegebiet durchfließende Temnitz, ein linker Nebenfluss des Rhin.
Zur Gemeinde Temnitztal gehören folgende Ortsteile und Wohnplätze:[2]
Die heutigen Ortsteile der Gemeinde gehörten seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Neuruppin im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.
Die Gemeinde Temnitztal entstand am 30. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg. Garz wurde am 26. Oktober 2003 nach Temnitztal eingemeindet.[3]
Garz wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg. Garz befand sich 1390 im Besitz des Neuruppiner Kalands. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts war dort die Familie von Quast ansässig. Um 1490 gehörte Garz zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin. Im 18. Jahrhundert ließ die Familie von Quast die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Hermann von Quast (1812–1888), Gutsherr auf Garz, ließ Mitte des 19. Jahrhunderts den Park des Herrenhauses in Garz als Landschaftsgarten gestalten, ebenso wie sein Bruder Albrecht (1813–1871), der Gutsherr auf Vichel, den Park des dortigen Herrenhauses. Von Adolf Friedrich von Quast (1893–1976) sind diverse Fotos des Gutsparks aus der Zeit von 1916 bis 1943 erhalten. 1945 wurde die Familie von Quast enteignet, das Herrenhaus wurde Kulturhaus und erhielt in der oberen Etage Wohnungen. Nachdem 1992 Teile des Garzer Gutshofes samt Gutspark in Privatbesitz übergingen, wurden dort Restaurierungsarbeiten nach historischem Vorbild durchgeführt.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Vichel 1638 durch kaiserliche Truppen unter der Führung des Generals Graf von Gallas abgebrannt. Der Ort befand sich zur damaligen Zeit im Besitz des schwedischen Generals Adam von Pfuel, aus dem alten in der Märkischen Schweiz ansässigen Adelsgeschlecht von Pfuel.[4] Das Rittergut kam durch die Heirat seines Vaters Adam I. von Pfuel (1562–1626), Erbherr auf Jahnsfelde und Wilkendorf, mit der Barbara von Burgsdorff (1569–1622) auf Vichel, in deren Besitz. Vichel ging um 1630 an die uradelige Familie von Quast, gehörte zeitweilig mit der Familienlinie Garz zusammen. Nachfolgend entwickelte sich die Linie von Quast-Vichel. Die Quast brachten mehrfach Ritterschaftsräte und Direktoren hervor und verfügten damit über Einfluss in der Kreditvergabe der Ritterschaftsbanken.[5] Bekanntester Vertreter[6] war der Ehren-Kommendator und Kanzler[7] des Johanniterordens Hans-Henning von Quast-Vichel. Als letzter Gutsbesitzer bis zur Bodenreform gilt der damalige Rittmeister und spätere Bundeswehroffizier Otto-Henning von Quast (1913–1986) auf Vichel und Rohrlack.
Wildberg an der Temnitz wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg um 1214 als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. 1319, mit der Übernahme der Herrschaft Wusterhausen durch die Grafen von Lindow-Ruppin, verlor die Burg ihre Bedeutung. Wildberg gehörte fortan zur Herrschaft Ruppin. 1491 scheinen die Herren von Zieten in den Besitz von Wildberg gekommen zu sein. Hans von Zieten auf Wildberg wird als Rat des letzten Grafen von Lindow-Ruppin genannt. Die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode wohnte bis 1526 hier, die Burg war danach verfallen. Die Burg Wildberg ist nicht erhalten, und nur noch die Reste der Wallanlage und der trockenen Burggraben sind vorhanden.
Im Mittelalter war Wildberg ein kleines Städtchen an der Handelsstraße von Berlin nach Hamburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1638 Wildberg durch den kaiserlichen General Matthias Gallas völlig zerstört. Der städtebauliche Grundriss blieb jedoch bis heute erhalten das Stadtrecht nicht. Bis 1945 war mit einem Gut das Adelsgeschlecht von Zieten hier ansässig, deren Familiengruft sich in der evangelischen St.-Nikolai-Kirche befindet. Das Gut ist danach verfallen. Das Rittergut Wildberg mit Gut Lögow I war zuletzt im Eigentum des Hans Joachim von Zieten-Wildberg (1909–1943),[8] das Gut führte dann bis zur Bodenreform seine Witwe Renate, geborene Freiin von Fritsch (1912–2000).[9]
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Die Gemeindevertretung von Temnitztal besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[13]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Wählergruppe Brandenburgische Gemeinde Temnitztal | 36,1 % | 4 |
Aktive Bürgergemeinschaft Temnitztal | 25,6 % | 3 |
CDU | 14,7 % | 1 |
Wählergruppe Heimatverein Kerzlin | 8,4 % | 1 |
SPD | 6,4 % | 1 |
Die Linke | 4,4 % | – |
Bündnis 90/Die Grünen | 4,4 % | – |
Mann wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 bei einem Gegenkandidaten mit 75,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt.[17]
Die Landkorb GmbH & Co. KG aus Rohrlack vermarktet seit 1997 Biokisten, welche bis nach Berlin ausgeliefert werden.[20] Das Unternehmen beschäftigt 40 Mitarbeiter und generiert einen Umsatz von fünf Millionen Euro.[21]
Die Ortsteile von Temnitztal werden durch die Bundesstraße 167 zwischen Neustadt (Dosse) und Neuruppin sowie durch die Landesstraße L 166 Friesack–Wildberg erschlossen.
Der Personenverkehr auf der durch Temnitztal verlaufenden Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Neuruppin mit dem Bahnhof Wildberg b Neuruppin ist im Dezember 2006 eingestellt worden.
Durch die Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft ist Wildberg mit einer PlusBus- sowie die anderen Ortsteile mit weiteren Regionalbuslinien erreichbar.
Grundschule am Burgwall Wildberg