Das dünn besiedelte Tesker erstreckt sich über ein weites Gebiet und hat Anteil an zwei Großlandschaften: an der Sahelzone im Süden und an der Wüste Sahara im Norden. Im Nordosten des Gemeindegebiets erhebt sich das bis zu 710 m hohe Termit-Massiv. Östlich davon erstreckt sich die Sandwüste Tin-Toumma. Die Nachbargemeinden Teskers sind Fachi und Tabelot im Norden, N’Gourti im Osten, Alakoss, Kellé und N’Guelbély im Süden sowie Tenhya im Westen.
Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 61 Dörfer, 12 Weiler, 31 Lager und 144 Wasserstellen.[1] Davon werden 16 Siedlungen von der Nachbargemeinde N’Gourti beansprucht. Umgekehrt erhebt Tesker Anspruch auf 14 weitere Siedlungen in N’Gourti.[2] Der Hauptort der Landgemeinde Tesker ist das Dorf Tesker.[3]
Beim Naturreservat Termit und Tin-Toumma, das unter anderem den Norden der Gemeinde umfasst, handelt es sich um eines der größten Naturschutzgebiete auf der Landfläche der Erde.[4] Die Jagdzone von Tesker ist eines der von der staatlichen Generaldirektion für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft festgelegten offiziellen Jagdreviere Nigers.[5]
Die 640 Kilometer lange Piste zwischen Bilma und Djadjidouna, die durch den Ort Tesker führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger.[7] In Tesker wurde 1978 ein Verwaltungsposten (poste administratif) eingerichtet, eine von einem chef de poste administratif geleitete untere Verwaltungseinheit.[8] Die Landgemeinde Tesker entstand als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform in einem zuvor gemeindefreien Gebiet. Der Verwaltungsposten wurde 2011 aus dem Departement Gouré herausgelöst und zum Departement Tesker erhoben.[9]
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 37.132 Einwohner, die in 6721 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 24.703 in 4765 Haushalten.[10]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 1173 Einwohner in 171 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 825 in 158 Haushalten[10] und bei der Volkszählung 1988 950 in 196 Haushalten.[11]
In Tesker leben Tubu, die im Süden der Landgemeinde Agropastoralismus und in deren Zentrum und Norden Fernweidewirtschaft betreiben. Auf Fernweidewirtschaft spezialisiert sind außerdem die Araber, die im Norden der Landgemeinde leben, sowie die Angehörigen der Tuareg-Untergruppe Kanimatane und der Fulbe-Untergruppen Bororo’en, Dabanko’en, Oudah’en, Tountoumankej und Wodaabe.[12]
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 13 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 11 PNDS-Tarayya, 1 PJP-Génération Doubara und 1 RDR-Tchanji.[13]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 36 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]
Im Hauptort Tesker befinden sich ein Militärposten sowie ein bedeutender Viehmarkt.[14] Die klimatologische Messstation im Hauptort wurde 1980 in Betrieb genommen.[15]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Dourwanga, Tidjira und Yougoum vorhanden. Das Gesundheitszentrum im Hauptort verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[16] Der CEG Tesker ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[17] Beim Collège d’Enseignement Technique de Tesker (CET Tesker) handelt es sich um eine technische Fachschule[18] und beim Centre de Formation aux Métiers de Tesker (CFM Tesker) um ein Berufsausbildungszentrum.[19]
Die 125 Kilometer lange Route 731, eine einfache Piste, führt vom Hauptort nach Kellé.[20]
Karimou Barké Mahamadou: Caractérisation morpho-pédologique des cuvettes de Tchago et Worro (dans le département de Gouré). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2004.
↑Boubé Gado, Abdoulaye Maga, Oumarou Amadou Idé: Rappel sur les faits préhistoriques et historiques de la zone Nord du Niger. In: Mamadou Moustapha Niang, Boubé Nagando, Seyni Seidou, Elizabeth Wangari (Hrsg.): Les pillages des sites culturels et naturels au Niger. UNESCO, Paris 2001, S.110.
↑Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S.431.
↑Frédéric Giraut: Retour du refoulé et effet chef-lieu. Analyse d’une refonte politico-administrative virtuelle au Niger. PRODIG, Paris 1999, ISBN 2-901560-38-5, S.35 (archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 17. August 2013]).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.379 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.10 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2023; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
↑CET Zinder. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 98, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).