Teufelskrallen | ||||||||||||
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Halbkugelige Teufelskralle (Phyteuma hemisphaericum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyteuma | ||||||||||||
L. |
Teufelskrallen (Phyteuma) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Der deutschsprachige Trivialname Teufelskralle bezieht sich auf die Form der Einzelblüten.
Phyteuma-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Ihre rübenartig verdickte Hauptwurzel[1] ist fleischig.[2] Die kahle Stängel sind unverzweigt und beblättert.[1][2]
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind ungeteilt. Nebenblätter fehlen.[2]
Die sitzenden oder fast sitzenden Blüten der Phyteuma-Arten sind in endständigen, dichtem, kopfigen oder ährigen Blütenständen angeordnet und von Hüllblättern umgeben.[1][2] Die Blüten stehen einzeln in der Achsel von Deckblättern.[2]
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und selten vier- oder meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[2] Die meist fünf Kelchblätter sind schmal lanzettlich.[1] Die meist fünf Kronblätter sind nur kurz verwachsen. Die Kronröhre ist schmal.[2] Die Kronzipfel sind schmal linealisch und anfangs im oberen Drittel zusammenhängend, später getrennt.[2] Es ist ein Kreis mit meist fünf freien Staubblättern vorhanden.[1] Die Staubfäden sind an ihrer Basis stark verbreitert.[2] Der unterständige Fruchtknoten ist zwei- oder dreikammerig.[1] Der behaarte Griffel endet in meist zwei oder drei, selten vier spreizenden, zuletzt zurückegerollten, fadenförmigen Narben.[2][1]
Die kugelförmigen Kapselfrüchte öffnen sich mit zwei oder drei Poren nahe der Mitte.[2]
Die Chromosomengrundzahlen betragen n = 11, 12, 13 oder 14.[1]
Die kleinen Einzelblüten sind zu einem auffälligen Blütenstand vereinigt, um die Schauwirkung auf Insekten zu verstärken, ein blütenbiologischer Effekt.
Die Gattung Phyteuma ist auf Europa beschränkt und hauptsächlich in Gebirgen in Höhenlagen oberhalb von 600 Metern anzutreffen. Nur Phyteuma charmelii kommt auch außerhalb Europas in Marokko vor.[3]
Die Gattung Phyteuma wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der botanische Gattungsname Phyteuma stammt vom griechischen Wort Phyteuo für Pflanze. Ein Synonym für Phyteuma L. ist Rapunculus Mill.[3]
Einige Arten wie die Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) zerfallen bei einigen Autoren in viele Unterarten. Bei allen blau- (bzw. schwarzviolett-)kronigen Arten kommen gelegentlich auch Individuen mit weißer Krone vor.
Es gibt in der Gattung Phyteuma etwa 26 Arten und Naturhybriden:[3]
Nicht mehr zur Gattung Phyteuma gehört die Schopfige Teufelskralle (Phyteuma comosum L.), jetzt die einzige Art der Gattung Physoplexis Schur, Physoplexis comosa (L.) Schur.
Überhaupt nicht nahe verwandt ist die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens DC. ex Meisn.); sie gehört zu den Sesamgewächsen (Pedaliaceae). Auch die Gattungen Proboscidea sowie Ibicella bzw. die Art Ibicella lutea innerhalb der Familie Gemsenhorngewächse (Martyniaceae) werden als „Teufelskralle“ bezeichnet.