Ein Thangka (tib.: thang ka, thang ga) ist ein Rollbild des tantrischen Buddhismus. Es wird zur Meditation in Tempeln oder Hausaltären aufgehängt sowie bei Prozessionen mitgeführt. Dargestellt werden Buddhas, Bodhisattvas, Schutzgottheiten, die 16 (oder 18) Arhats und verschiedene Lamas, Asketen und Pandits in Szenen ihres Lebens in verschiedenen Inkarnationen, oder Symbole wie das Mandala. Häufige weitere Sujets sind Padmasambhava, der halbmythische Begründer des Buddhismus in Tibet, das Lebensrad oder halbschematisierte Schul- und Traditionslinien (z. B. in Baumform).
Thangkas werden nach genau definierten ikonografischen Vorschriften (in Bezug auf Körperformen, Kleidung und Haltung der Dargestellten) erstellt. Sie sind meist auf Leinen gemalt, seltener auf Seide (ganz selten auf Leder) und vor allem in Tibet verbreitet, teilweise in Nepal sowie in Indien, insbesondere in den Grenzgebieten zu Tibet. Früher waren sie auch außerhalb Tibets in China verbreitet.
Mit Wasserfarben auf Leinwand gemalte Thangkas heißen auf Tibetisch bris-thang; in Seide gewebte oder gestickte heißen gos-thang.
Abhängig vom verwendeten Material sowie den Maltechniken unterscheidet man verschiedene Typen:
Nagthang mit goldfarbenen Linien auf schwarzem Hintergrund.
Serthang mit goldfarbenen Linien auf rotem Hintergrund oder roten Linien auf blauem Hintergrund.
Thangka der Linie repräsentieren eine Linie resp. Maltechnik, die von den Meistern an die jeweils Besten ihrer Schüler weitergegeben wird.
Die größte Thangka wird im Qinghai Tibetan Cultural Museum in Xining ausgestellt. Sie misst 618 Meter in der Länge und 2,5 Meter in der Höhe. Vierhundert Maler arbeiteten vier Jahre lang, um das Rollgemälde zu vervollständigen. 23 Jahre haben alleine die Vorbereitungen und Vorskizzen gedauert. Inhaltlich wiedergegeben werden alle Arten des kulturellen und religiösen Lebens der Tibeter. Außerdem werden geschichtliche Ereignisse, alle Lamas, medizinische Themen und die Kosmologie dargestellt. Die Thangka windet sich durch etliche Räume des Museums und darf nicht fotografiert werden.
Helmut Uhlig: Tantrische Kunst des Buddhismus. Berlin 1981, ISBN 3-7934-1609-7
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Angelika Binczik, Roland Fischer: Verborgene Schätze aus Ladakh / Hidden treasures from Ladakh. München 2002, ISBN 3-933529-04-2 (deutsch, englisch)
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