Thionylchlorid wurde erstmals im Jahre 1849 durch die Umsetzung von Schwefeldioxid mit Phosphorpentachlorid erhalten.[6][7][8] Nachdem seine Eignung als Chlorierungsreagenz erkannt wurde, wurde es etwa ab 1900 im industriellen Maßstab hergestellt und verwendet.[9]
Thionylchlorid ist eine farblose bis gelbliche, an der Luft rauchende Flüssigkeit, die sich in Wasser oder bei Erhitzung oder unter Lichteinwirkung zersetzt. Ihre Dämpfe wirken schon bei großer Verdünnung erstickend.[2] Die Verbindung reagiert heftig mit Wasser und Basen sowie mit einigen Alkoholen. Beim Erhitzen über 80 °C zerfällt es in Schwefeldioxid, Chlor und Dischwefeldichlorid,[10] gemäß der Gleichung:
Bei der Reaktion mit Wasser bilden sich Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid:[2]
↑Persoz, Bloch: Des composés binaires formés par les métalloïdes, et, en particulier, de l'action du chloride phosphorique sur les acides sulfureux, sulfurique, phosphorique, chromique, etc. In: Comptes rendus. 28. Jahrgang, 1849, S.86–88 (französisch, hathitrust.org).
↑Persoz, Bloch: Addition à une Note précédente concernant les combinaisons du chloride phosphorique avec les acides phosphorique, sulfurique et sulfureux. In: Comptes rendus. 28. Jahrgang, 1849, S.389 (französisch, hathitrust.org).
↑P. Kremers: Ueber schwefligsaures Phosphorchlorid. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. 70. Jahrgang, Nr.3, 1849, S.297–300, doi:10.1002/jlac.18490700311 (hathitrust.org).