Aufgrund von Spektralanalysen fremder Himmelskörper vermutet man, dass dortige Tholine Makromolekülen, die im Labor unter simulierten Bedingungen aus einfachen organischen Substanzen wie Methan oder Ethan und Stickstoff entstehen, ähneln.[1][3]
Sie könnten auch auf der frühen Erde vorhanden gewesen sein und eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben.[1]
Der AstronomCarl Sagan entdeckte in der Atmosphäre des SaturnmondsTitan eine Substanz, die er als rötlichen organischen Bestandteil von Planetenoberflächen beschrieb.[4][5] Später wurde auch auf Kometen Tholin nachgewiesen, jedoch nicht auf der Erde. Auch auf dem Pluto halten Wissenschaftler Tholine für den Grund der überwiegend rot-braunen Farbe des Zwergplaneten.[6]
Außerhalb des Sonnensystems wurde der Stoff im Jahr 2007 in der Staubscheibe um den Stern HR 4796A (220 Lichtjahre von der Erde entfernt) erstmals nachgewiesen.[7][8]
↑ abcSylvia Feil, Jörg Resag, Kristin Riebe: Faszinierende Chemie Eine Entdeckungsreise vom Ursprung der Elemente bis zur modernen Chemie. Springer-Verlag, 2016, ISBN 3-662-49920-7, S.112 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑S. Derenne, C. Coelho, C. Anquetil, C. Szopa, A.S. Rahman, P.F. McMillan, F. Corà, C.J. Pickard, E. Quirico, C. Bonhomme: New insights into the structure and chemistry of Titan’s tholins via 13C and 15N solid state nuclear magnetic resonance spectroscopy. In: Icarus. 221, 2012, S. 844, doi:10.1016/j.icarus.2012.03.003.
↑Norbert Welsch, Jürgen Schwab, Claus Liebmann: Materie Erde, Wasser, Luft und Feuer. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-8274-2265-1, S.463 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Carl Sagan, B. N. Khare: Tholins: organic chemistry of interstellar grains and gas. In: Nature. 277, 1979, S. 102, doi:10.1038/277102a0.