Ball war der Sohn des gleichnamigen Thomas Ball aus Bedford und dessen Frau Elizabeth Wyer (geborene Hall), sie aus Medford stammte. Er besuchte die Volksschule in Boston. Er begann seine künstlerische Laufbahn als Holzschnitzer und Miniaturist, war aber auch ein versierter Sänger. Er fertigte anfangs viele Kabinettbüsten von Musikern und von Porträt von Schauspielern. Später wandte er sich der Bildhauerei zu. Zu diesem Zweck ging er 1851 nach Italien, wo er sich von 1854 bis 1856 als Schüler seines Landsmannes Hiram Powersin dieser Kunst ausbilden ließ.
Nach Amerika zurückgekehrt gründete er in Boston ein eigenes Atelier. Der junge Martin Milmore stellte sich bei Ball vor, um bei ihm das Modellieren in Ton zu studieren. Ball gab ihm zu verstehen, dass er keinen Unterricht erteile, worauf der junge Mann mit sichtbarer Enttäuschung reagierte. Davon zeigte sich Ball so gerührt, dass er ihm stattdessen ein eigenes Zimmer und Materialien für seine Studien zur Verfügung stellte. Im Gegenzug kümmerte sich Milmore darum das Atelier sauber zu halten und um die Feuerung. Milmore blieb von 1860 bis 1864 bei Ball, ehe er sein eigenes Atelier gründete. In dieser Zeit entstand auch das bronzene Reiterstandbild von George Washington.[2]
Von 1864 bis 1866 lebte er in Florenz und Rom und begann eine vielseitige Tätigkeit in monumentalen Porträtstatuen, allegorischen und Genrewerken und Büsten, die von lebendiger, oft anmutiger Auffassung und gründlicher Durchbildung sind. Er kehrte später mehrmals nach Europa zurück. Er blieb bis ins hohe Alter lang ein aktiver Künstler, zog sich jedoch ab dem 80. Lebensjahr aus der Öffentlichkeit zurück und lebte seither in Montclair in New Jersey.[3]
Schauspielerin Geo. H. Barrett und Schauspieler W. B. Smith, Porträts für das Boston Museum and Gallery of Fine Arts (Theater).
Daniel Webster
Boston
Reiterstatue von Washington (Enthüllung am 3. Juli 1869) und Charles Sumner im Public Garden
Gouverneur John A. Andrew im Vestibüle des Statehouses, 14. Februar 1870 enthüllt
Josiah Quincy vor dem Rathaus
Emancipation Memorial (Kopie der Gruppe in Washington) im Park Square
St. John the Evangelist (Marmorstatue des Evangelisten Johannes, angefertigt für das Familiengrab des Herrn A. D. Williams) auf dem Forest Hill Cemetery
Julius Meyer, Georg Kaspar Nagler, Wilhelm Schmidt, Hermann Lücke, Hugo von Tschudi: Ball, Thomas. In: Allgemeines Künstler-Lexikon. Wilhelb Engelmann, Leipzig 1872, S.649–650 (Textarchiv – Internet Archive).