Manfred Pfister schreibt zu Beginn seiner Sammlung von Stimmen historischer und zeitgenössischer Bewunderer Sir Thomas Brownes[2] Folgendes:
„Für eine Randfigur des englischen Literaturkanons, die sich so zwischen alle Stühle der wissenschaftlichen, philosophischen, religiösen und literarischen Diskurse gesetzt, einen so exzentrischen Stil und thematisch so sehr das Aparte eher als das Landläufige gepflegt und zudem sich so engagiert und unprätentiös dem nicht-schriftstellerischen ärztlichen Beruf gewidmet hatte, konnte Sir Thomas Browne sich über die fast vier Jahrhunderte hinweg bis heute einer erstaunlichen Gemeinde von Bewunderern erfreuen, darunter gerade auch Autoren von höchstem kanonischen Rang. Dieses Paradox ist es wert, in einem Musaeum Criticum ausgestellt zu werden.“
2010 erschien beim Bayerischen Rundfunk eine Hörspielproduktion unter dem Titel musaeum clausum, in der Ulrich Bassenge einen nachgelassenen Text Brownes über ein imaginäres Museum verarbeitet hat.[3]
W. G. Sebald nimmt in Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt Bezug auf Browne.[4]
Religio medici (nicht autorisierte Erstausgabe London 1642; erste autorisierte Ausgabe ebenda 1643), eine Art philosophisches Glaubensbekenntnis, das ihm den Vorwurf des Atheismus einbrachte; bis heute Brownes bekanntestes Werk
Pseudodoxia Epidemica, or Treatise on vulgar errors (Erstausgabe London 1646), eine Abhandlung über zu Brownes Zeit weit verbreitete Irrtümer
Hydriotaphia, urne-buriall, or, A Discourse of the Sepulchrall Urnes lately found in Norfolk. Together with The garden of Cyrus. or the Quincunciall Lozenge, or Net-work Plantations of the Ancients, Artificially, Naturally, Mystically Considered. With Sundry Observations London 1658.
Simon Wilkin (Hrsg.): Works, including his life and correspondence. 4 Bände. Pickering, London 1835–1836.
Geoffrey Keynes (Hrsg.): The Works of Sir Thomas Browne. 5 Bände. Faber & Gwyler, London 1928.
Robin Robbins (Hrsg.): Sir Thomas Browne’s Pseudodoxia Epidemica. 2 Bände. Clarendon Press, Oxford 1981, ISBN 0-19-812706-5.
Deutsche Übersetzungen
Religio Medici. Aus dem Englischen übertragen, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Werner von Koppenfels. Dieterich, Mainz 1998, ISBN 3-87162-044-0.
Psevdodoxia Epidemica, Das ist: Untersuchung derer Irrthümer, so bey dem gemeinen Mann, und sonst hin und wieder im Schwange gehen. Übersetzt von Christian Knorr von Rosenroth. Verlag von Christoff Riegel in Franckfurt und Leipzig, 1680[5]
Hydriotaphia – Urnenbestattung und andere Schriften. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Manfred Pfister. EDITION SIGNAThUR, Dozwil/Schweiz 2014, ISBN 978-3-906273-00-6.
Reid Barbour: Sir Thomas Browne: A Life. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-967988-1.
Geoffrey Keynes: A Bibliography of Sir Thomas Browne, Kt, M.D. Cambridge 1924.
Arno Löffler: Sir Thomas Browne als Virtuoso. Die Bedeutung der Gelehrsamkeit für sein literarisches Alterswerk. Carl, Nürnberg 1972, ISBN 3-418-00043-6.
↑William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 2, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 246.
↑Musaeum Criticum einiger hochberühmter Leser und Bewunderer Sir Thomas Brownes (darunter Samuel Johnson, Samuel Taylor Coleridge, Charles Lamb, Edgar Allan Poe, Ralph Waldo Emerson, Emily Dickinson, Virginia Woolf, Jorge Luis Borges) in: Sir Thomas Browne, Hydriotaphia – Urnenbestattung und andere Schriften, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Manfred Pfister, Dozwil 2014, S. 415–464.
Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genügt.
Um danach auf den Meyers-Artikel zu verweisen, kannst du {{Meyers Online|Band|Seite}} benutzen.