Thomas Cook Aviation

Thomas Cook Aviation
Airbus A321 der Thomas Cook Aviation im Einsatz für Condor
IATA-Code: H3
ICAO-Code: TCN
Rufzeichen: NAUTILUS
Gründung: 2017 (als Air Berlin Aviation)
Betrieb eingestellt: 2020
Sitz: Frankfurt am Main,
Deutschland Deutschland
Heimatflughafen: Flughafen Frankfurt Main
Unternehmensform: GmbH i. L.
Leitung: Ralf Nagel, Frank Hundt
Flottenstärke: 6 (+ 2 Bestellungen)
Ziele: international
Thomas Cook Aviation hat den Betrieb 2020 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Thomas Cook Aviation (ursprünglich Air Berlin Aviation) war eine deutsche Fluggesellschaft mit operativer Basis auf dem Flughafen Frankfurt Main. Sie war seit Januar 2018 ein Tochterunternehmen der britischen Thomas Cook Group Airline und betrieb bis zur Insolvenz im März 2020 ihre Flugzeuge ausschließlich im Rahmen von ACMI-Einsätzen für Condor. Seit Februar 2020 firmierte die Gesellschaft als Travel Carrier Network GmbH.

Im März 2017 wurde die Air Berlin Aeronautics als Tochtergesellschaft der Air Berlin gegründet. Geplant war, dass sie mit einem eigenen Air Operator Certificate (AOC) die gewinnbringenden Auftragsflüge übernehmen sollte, die der Konzern zu dieser Zeit mit acht Airbus A320 für Austrian Airlines und dreizehn A320 für Eurowings durchführte.[1][2] Durch die Insolvenz von Air Berlin im August 2017 kam keine Lizenz und kein eigener Betrieb zustande. Stattdessen wurde am 24. Oktober 2017 die Air Berlin Aviation gegründet.

Zum Jahresbeginn 2018 wurde Air Berlin Aviation von der britischen Thomas Cook Group übernommen.[3] Das deutsche Luftfahrt-Bundesamt erteilte der Gesellschaft Anfang Februar 2018 ein AOC. Air Berlin Aviation führte keine Flüge im eigenen Markenauftritt durch, sondern setzte ihre Maschinen im Wetlease für die Konzernschwester Condor ein.[4][5] Am 22. November 2018 wurde die Gesellschaft in Thomas Cook Aviation umfirmiert. Anfang Februar 2019 kündigte Thomas Cook an, die Airline-Sparte inklusive der Thomas Cook Aviation zum Verkauf zu stellen; der Flugbetrieb lief normal weiter.[6]

Nachdem Condor im Zuge der COVID-19-Pandemie die Verträge mit der Fluggesellschaft im März 2020 vorzeitig gekündigt hatte, musste Thomas Cook Aviation am 2. April 2020 Insolvenz anmelden.[7][8] Laut Aussage des Geschäftsführers Ralf Nagel werde eine Insolvenz im Schutzschirmverfahren angestrebt.[9]

Im Juni 2020 verlor die Gesellschaft ihre Betriebsgenehmigung[10] und befindet sich in der Abwicklung, da kein neuer Investor gefunden werden konnte.

Mit Stand März 2020 bestand die Flotte des Unternehmens aus sechs Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 8,5 Jahren:[11]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze
Airbus A320-200 1 gesamte Flotte wurde von Condor übernommen[12] 180
Airbus A321-200 5 210
215
220
Gesamt 6

Einzelnachweise

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  1. Former Air Berlin wet-leasing unit secures own AOC. Ch-Aviation, 6. Februar 2018, abgerufen am 14. April 2018 (englisch).
  2. Air Berlin gründet eine neue Airline. In: airliners.de. 3. Mai 2017, abgerufen am 2. Dezember 2018.
  3. Airliners, Thomas Cook kauft Air Berlin Aeronautics, 3. Januar 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  4. Aerotelegraph, Neue deutsche Airline - Condor pumpt sich mit neuer Tochter auf, 8. Februar 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  5. Airliners, Neue Cook-Airlines sorgen für Unruhe bei Condor, 5. Februar 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  6. „Ein Verkauf als Ganzes hat Vorteile“. In: airliners.de. 8. Februar 2019, abgerufen am 20. Februar 2019.
  7. Angeschlagene Thomas-Cook-Airline schlittert nach Storno-Welle in die Pleite. In: Focus Online. 2. April 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  8. Veröffentlichung des Insolvenzverfahrens der Thomas Cook Aviation GmbH. In: insolvenzbekanntmachungen.de. Amtsgericht Bad Homburg, 3. April 2020, abgerufen am 3. April 2020.
  9. Deutsche Fluggesellschaft: Thomas Cook Aviation ist insolvent. In: aeroTELEGRAPH. 2. April 2020, abgerufen am 3. April 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  10. Luftfahrt Bundesamt - Genehmigungen - Genehmigte deutsche Luftfahrtunternehmen / Licenced German Air Carriers. 29. Juni 2020, abgerufen am 4. Juli 2020.
  11. Condor Fleet Details and History. Abgerufen am 7. März 2020.
  12. Condor überführt Maschinen von Ex-Töchtern ins eigene AOC. In: airliners.de. 24. Juli 2020, abgerufen am 30. Juli 2020.