Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 40′ N, 12° 57′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 505 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,9 km2 | |
Einwohner: | 4912 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 260 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09419 | |
Vorwahl: | 037297 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 640 | |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 4 09419 Thum | |
Website: | www.stadt-thum.de | |
Bürgermeister: | Thomas Mauersberger (CDU) | |
Lage der Stadt Thum im Erzgebirgskreis | ||
Thum ist eine Stadt im sächsischen Erzgebirgskreis.
Die Stadt Thum liegt am Jahnsbach. Nach Westen schließt sich das gleichnamige Waldhufendorf an. Im Osten liegt der Ortsteil Herold, ebenfalls ein Waldhufendorf. Im Süden grenzt an die Stadt das Waldgebiet der Greifensteine.
Nördlich von Thum liegt Gelenau, im Nordosten Venusberg, im Osten Drebach, im Süden Ehrenfriedersdorf und im Westen Zwönitz und Auerbach.
Ortsteile von Thum sind:
Die Besiedelung des Greifensteingebietes erfolgte vermutlich im 12. bis 13. Jahrhundert. Neben der Landwirtschaft war Thum bis ins 16. Jahrhundert stark vom Bergbau geprägt, wobei insbesondere Zinn, aber auch Silber und Blei abgebaut wurde. Thum wurde 1389 erstmals urkundlich erwähnt. 1445 wurde die Siedlung als Bergstädtlein bezeichnet. 1469 erkauften die Thumer Bürgerschaft die obere und niedere Gerichtsbarkeit, was als Erwerb der Stadtrechte anzusehen ist. Im Jahr 1542 wurde Friedrich von Schönberg mit Jahnsbach, Thum und Oberdorf belehnt, worauf es zu einem langwierigen und kostspieligen Prozess insbesondere über die Ausführung der Gerichtsbarkeit zwischen der Thumer Bürgerschaft und den Herren von Schönberg kam. Am 15. Januar 1648 fand auf Thumer Flur das letzte Gefecht des Dreißigjährigen Krieges im Kurfürstentum Sachsen statt. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich vor allem das Posamentiererhandwerk. Seit dem 18. Jahrhundert wurde es mehr und mehr durch die Strumpfwirkerindustrie abgelöst.
Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 wurde die Stadtkirche St. Anna bis auf die Umfassungsmauern zerstört und die Innenausstattung vernichtet. Der Wiederaufbau erfolgte unter Verwendung der Umfassungsmauern 1946 bis 1951, der Turm wurde neu errichtet.[2]
Im Zuge der Gemeindegebietsreform erfolgte zum 1. Januar 1999 der Zusammenschluss der Orte Herold und Jahnsbach sowie der Stadt Thum zur neuen Stadt Thum.[3]
Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Thumer Richter neben der Gerichtsbarkeit mit dem freien Lehnhof hinter der Kirche sowie einer „wüsten Hofstatt“ bei der Kirche belehnt. Die Besitzungen des Hofes haben sich vermutlich bis hin zu den Hofwiesen in Jahnsbach und dem Thumer Kommunwald erstreckt. Zum Lehnhof gehörten zum Teil die umliegenden Bergwerke, ein Pochwerk und eine Schmelzhütte. Neben der Gerichtsbarkeit gingen Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls der Hof und die „wüste Hofstatt“ an die Stadt Thum über.
Zum Rittergut, früher auch der „Edelhof beim Elend“ genannt, gehörte neben den umliegenden Häusern auch Herold, das Kalkwerk, die Forsthäuser, das Knochengut sowie ein Teil von Drebach. Die Rittergutsgemeinde (später auch als Dorf Thum bezeichnet) war bis ins 19. Jahrhundert politisch und rechtlich von der Stadt Thum unabhängig. Im Jahr 1879 erfolgte die Auflösung, wobei die Häuser zwischen der Stadt Thum und Herold aufgeteilt werden. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde 1882 an die Stadt Thum verkauft und dient seither als Rathaus.
Das ehemalige Dorf Oberdorf, heute Oberthum genannt, schließt sich im Norden an die Stadt an und war bis 1822 ein verwaltungsmäßig eigenständiger Ort.
Das alte Thumer Brauhaus wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet und befand sich bis 1546 im Besitz der Kirche und wurde anschließend der Stadt übergeben. 1882 löste sich die bürgerliche Braugenossenschaft auf und der Braumeister William Böttger kaufte die Gebäude sowie das gesamte Inventar. Im Jahr 1898 ließ Böttger eine neue Brauerei bauen und konnte die Produktion von 10.000 Hektoliter auf 15.000 Hektoliter steigern. Am 30. Juli 1926 verkaufte die Witwe von William Böttger das Brauhaus an die Stadt, die aber keinen neuen Käufer finden konnte. Somit endete die fast 600-jährige Braugeschichte in Thum. 2000 wurde die Marke unter dem Namen Thumer Lager wiederbelebt; gebraut wird das Bier nach Original-Rezept der Thumer Dampfbrauerei allerdings in einer Chemnitzer Brauerei.
Am 3. Oktober 1990 zählte Thum 6.551 Einwohner. Die Einwohnerzahlen beziehen sich jeweils auf den 31. Dezember des Vorjahres. Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen
1993 bis 1997
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1998 bis 2002
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2003 bis 2007
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2009 bis 2013
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2014 bis 2018
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2019 bis 2023
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Die Kapelle der Evangelisch-methodistischen Kirche, die nach Johannes Maria Vianney benannte römisch-katholische Kapelle[4] sowie die neuapostolische Kirchengemeinde[5] in Thum wurden inzwischen aufgegeben.
Die Gemeinde der Römisch-katholischen Kirche traf sich danach zu regelmäßigen Gottesdiensten am Dienstag und Samstag in der ehemaligen evangelisch-methodistischen Kirche, die 2009 von einem Bestattungsunternehmen erworben und 2014 wegen Bauschäden abgerissen wurde.[6] Heute trifft sie sich in den Räumen der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde.[7]
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Seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrates wie nebenstehend auf die einzelnen Gruppierungen. Frühere Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.
Liste | 2024[8] | 2019[9] | 2014[10] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
CDU | 6 | 34,8 | 6 | 39,9 | 6 | 29,1 |
AfD | 4 | 24,2 | 1 | 13,6 | – | – |
Bürgerliste | 4 | 18,9 | 5 | 28,7 | 8 | 42,1 |
Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum e. V: | 3 | 18,4 | 4 | 21,4 | 2 | 12,9 |
Linke | 1 | 3,8 | 1 | 6,3 | 2 | 10,8 |
SPD | – | – | – | – | – | 3,5 |
FDP | – | – | – | – | – | 1,6 |
Wahlbeteiligung | 71,4 % | 68,9 % | 57,4 % |
Bürgermeister wurde im Januar 2021 Thomas Mauersberger (CDU).[11]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2020 | Thomas Mauersberger | CDU | 62,9 |
2013 | Michael Brändel | WV Bürgerliste | 71,2 |
2006 | 52,1 | ||
[…] | |||
1994 | Klaus Schubert | CDU | 70,5 |
Das heutige Wappen wurde am 2. Mai 2000 nach Eingemeindung von Jahnsbach und Herold durch den Stadtrat angenommen.
Der Herold im linken Wappenteil steht für den Ortsteil Herold. Der Turm im unteren Teil steht für die Stadt Thum. Der Baum im rechten Feld steht für Jahnsbach und soll einen Gerichts- oder Lebensbaum darstellen. Schlegel und Eisen auf weißem Grund stehen für den früheren Bergbau.
Partnerstadt von Thum ist Žatec (dt. Saaz) in Tschechien.
Durch Thum führt die Bundesstraße 95.
Im Jahr 1886 erhielt Thum Eisenbahnanschluss durch die Schmalspurbahn Wilischthal–Thum. Der 1906 eingeweihte Bahnhof Thum war nach dem Bau der Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf betrieblicher Mittelpunkt beider Strecken („Thumer Netz“), die zwischen 1967 und 1975 stillgelegt wurden.
Die größten Sportvereine des Ortes sind der SV Jahnsbach, der Herolder SV, der TBV 08 Thum und der LV 90 Thum sowie der LSV Waldfrieden Thum für Laufsportfreunde. Außerdem gibt es einen Tischtennis-, Schach- und Kegelverein, die in unterschiedlichen Ligen aktiv sind.
Traditionell findet alljährlich am Wochenende nach Pfingsten der Thumer Orchestertreff mit zum Beispiel im Jahr 2008 mehr als 1000 Musikern statt.