Timber Sycamore war ein von 2013 bis 2017 von den Geheimdiensten mehrerer arabischer Länder unterstütztes Programm der CIA zur Bewaffnung und Ausbildung verschiedener Gruppen, die im Syrischen Bürgerkrieg der syrischen Armee gegenüberstanden. Das Programm war seit Beginn aufgrund von Berichten über Waffenlieferungen an die Terrororganisation al-Nusra-Front, den syrischen Ableger von al-Qaida, umstritten.[1]
Nicht zu verwechseln ist Timber Sycamore mit einem anderen Programm der CIA, das syrische Kräfte im Kampf gegen die Terrormiliz IS unterstützen sollte. Timber Sycamore richtete sich im Gegensatz dazu gegen die syrische Regierung und die syrische Armee.[2][3]
Die USA und Saudi-Arabien haben in Osteuropa für Hunderte Millionen Dollar Waffen und Munition russischer Bauart gekauft und in die Kriegsgebiete von Syrien, Irak und Afghanistan transportiert. Offenbar ließ die US-Regierung, ohne entsprechende Genehmigungen der Bundesregierung, zeitweise auch Waffen über den Militärstützpunkt Ramstein an syrische Rebellen liefern.[4][5] Diese Unterstützung beinhaltete Munition, kleinkalibrige Waffen, darunter Gewehre, raketenangetriebene Granaten und Panzerabwehrraketen als auch finanzielle Mittel für Gehälter, mit denen die Befehlshaber Kämpfer rekrutieren oder bei der Stange halten konnten.[6]
Die Ausbildung der auch von Frankreich und Großbritannien unterstützten Rebellen fand dabei in CIA-Basen in Jordanien, Katar, der Türkei sowie Saudi-Arabien statt.[7]
Ein bis zuletzt besonders starker Unterstützer der Anstrengungen zum Sturz der Regierung von Präsident Baschar al-Assad war dabei der damalige CIA-Direktor John O. Brennan, während die damalige nationale Sicherheitsberaterin Susan E. Rice darauf drängte, den Fokus auf die Bekämpfung des Islamischen Staates zu legen.[1]
Im Sommer 2012 schlug der damalige CIA-Direktor David Petraeus dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama erstmals ein geheimes Programm zur Bewaffnung syrischer Rebellen vor, der das Programm erst ablehnte, im Jahr 2013 schließlich aber doch autorisierte. Beginnend im Jahr 2013 wurden die Milizen dabei an verschiedenen Waffen trainiert, dazu gab es Unterstützung durch Waffenlieferungen allen voran aus Saudi-Arabien und Katar.[1]
Während die unterstützen Gruppen speziell nach der Lieferung von Panzerabwehrwaffen durch die CIA und Saudi-Arabien erste Erfolge im Kampf gegen die syrische Armee feierten, wurden sie ab Herbst 2015 durch die massiven russischen Luftangriffe infolge des Russischen Militäreinsatzes in Syrien immer stärker zurückgedrängt. Die Rückeroberung von Gebieten nahe der türkischen Grenze führte dabei Ende 2016 schließlich zur Einnahme der Stadt Aleppo durch die syrische Armee.[1]
Das Programm wurde im Jahr 2017 vom damaligen US-Präsident Donald Trump auf Rat des damaligen CIA-Direktors Mike Pompeo beendet.[8] Kritiker im Kongress hatten zuvor die hohen Kosten des Programms von über einer Milliarde US-Dollar bemängelt. Es handelte sich damit um eines der teuersten US-Programme zur Bewaffnung und Ausbildung von Rebellen seit der CIA-Operation zur Aufrüstung der islamistischen Mudschahedin in Afghanistan, der Operation Cyclone. Außerdem gab es Berichte, dass einige der von der CIA gelieferten Waffen direkt bei der bereits 2013 als Terrororganisation eingestuften al-Nusra-Front landeten.[1]