Tlayacapan | |||
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Koordinaten | 18° 57′ 20″ N, 98° 58′ 52″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Mexiko | ||
Morelos | |||
Municipio | Tlayacapan | ||
Stadtgründung | um 1400 | ||
Einwohner | 9033 (2004) | ||
– im Ballungsraum | 14.467 | ||
Stadtinsignien | |||
Detaildaten | |||
Fläche | 71,56 km2 | ||
Bevölkerungsdichte | 126 Ew./km2 | ||
Höhe | 1640 m | ||
Website | |||
Tlayacapan – Ex-Convento de San Juan Bautista |
Tlayacapan (Nahuatl: „Ort am Ende der Welt“) ist eine Kleinstadt mit etwa 10.000 und der Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit etwa 15.000 Einwohnern im Bundesstaat Morelos in Mexiko. Der Ort zählt zu den reizvollen und kulturell bedeutsamen Pueblos Magicos.
Tlayacapan liegt im kolonialen Zentrum Mexikos in einer Höhe von ca. 1640 Metern ü. d. M. etwa 80 Kilometer (Fahrtstrecke) südlich von Mexiko-Stadt bzw. etwa 53 Kilometer östlich der Stadt Cuernavaca bzw. etwa 24 Kilometer nördlich von Cuautla.
Nur noch etwa 500 Einwohner der Gemeinde sprechen Nahuatl; sie leben meist in den Dörfern auf dem Lande. Auf den fruchtbaren Böden in der Umgebung des Ortes werden Mais, Gurken, Tomaten, Bohnen und Avocados angebaut; die Viehzucht spielt eine untergeordnete Rolle. Möglicherweise schon vor der Kolonialzeit war der Ort ein Zentrum der Töpferei – eine Tradition, die sich bis heute gehalten hat. Insgesamt befindet sich der Tourismus noch im Entwicklungsstadium.
Die frühesten archäologischen Funde auf dem Gemeindegebiet werden der olmekischen Epoche zugeordnet. Später wanderten Nahua-sprechende Gruppen aus dem Norden ein, unter denen die Azteken die bekanntesten sind. Gemäß der Überlieferung war Tlayacapan ein wichtiger Handelsort und mit Tempelpyramiden für die Erdmutter Tonantzin und andere Götter ausgestattet. Diese Bauten befanden sich im heutigen Stadtzentrum; sie wurden von den nach 1520 ankommenden Spaniern niedergerissen und mit ihren Steinen wurden die Kirchen, Paläste und Wohnhäuser der Kolonialherren errichtet. Der Landbesitz der Indios wurde in dieser Zeit enteignet und in Großgrundbesitz (haciendas) überführt, was im 19. und 20. Jahrhundert zu sozialen Protestbewegungen unter dem Motto tierra y libertad führte.
Über das gesamte Gemeindegebiet verteilt stehen – oft isoliert – mehr als zwanzig reizvolle ländliche Kirchen und Kapellen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
Verteilt über das ganze Jahr finden Festveranstaltungen statt, bei denen verkleidete Tänzer (chinelos) und lokale Musikgruppen (bandas) ihr Können zum Besten geben.