Gemeinde Tobed | ||
---|---|---|
Tobed – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Aragonien | |
Provinz: | Saragossa | |
Comarca: | Comunidad de Calatayud | |
Gerichtsbezirk: | La Almunia de Doña Godina | |
Koordinaten: | 41° 20′ N, 1° 24′ W | |
Höhe: | 638 msnm | |
Fläche: | 32,39 km² | |
Einwohner: | 215 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 50325 | |
Gemeindenummer (INE): | 50255 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Juan Antonio Sánchez Quero | |
Website: | www.tobed.es | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Tobed ist ein nordspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 215 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im äußersten Westen der Provinz Saragossa in der Autonomen Gemeinschaft Aragonien. Die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica. Die Kirche des Ortes gehört zu den wichtigsten Bauten des frühen Mudéjar-Stils in Aragón und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.[2]
Der Ort Tobed liegt gut 70 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Provinzhauptstadt Saragossa nahe der Grenze zur altkastilischen Provinz Soria in einer Höhe von ca. 640 m. Die historisch bedeutsame Stadt Calatayud befindet sich gut 44 km westlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 405 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 987 | 996 | 820 | 281 | 224[4] |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen führten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl (Landflucht).
Jahrhundertelang lebten die Bewohner des Ortes direkt (als Kleinbauern oder Knechte) oder indirekt (als Händler oder Handwerker) von der Landwirtschaft, wozu auch die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) gehörte. Man bearbeitete die Ländereien der Grundherrenfamilie sowie die eigenen Felder und Gärten. Hauptsächlich im Sommer werden heute viele Häuser als Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet.
Aus keltiberischer, römischer und westgotischer Zeit wurden bislang keine Funde gemacht. Im 8. Jahrhundert drangen arabisch-maurische Heere bis in den Norden der Iberischen Halbinsel vor. Die Gegend wurde nach der Rückeroberung (reconquista) der Stadt Saragossa im Jahr 1118 durch den aragonesischen König Alfons I. wieder christlich. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Ort dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem anvertraut.[5]