Von 1738[1] bis 1748[1] studierte er am Conservatorio S. Maria di Loreto in Neapel[1] unter anderem bei Francesco Durante. 1751[1] erhielt er den Auftrag, mit Il Farnace seine erste opera seria zu schreiben, die bereits recht erfolgreich war. 1758 wurde er Hofkapellmeister und Musiklehrer am Hof in Parma, einem Zentrum für die Reformbestrebungen der Oper. Hier lernte er die berühmte Sopranistin Caterina Gabrielli kennen, mit der ihn eine lebenslange und fruchtbare Zusammenarbeit verband, nachdem sie in seiner Oper Ippolito ed Aricia sang (UA am 9. Mai 1759, Parma);[2] er schrieb für sie fast alle weiblichen Hauptrollen seiner folgenden Opern Enea nel Lazio (1760, Turin),[3]I Tindaridi (1760, Parma),[4]Armida (1761, Wien)[5], Zenobia (1761, Lucca)[6] und Alessandro nell’Indie (1762, Reggio Emilia).[7]
Traettas Name wurde in ganz Europa bekannt, und er erhielt Kompositionsaufträge aus Turin, Wien und Mannheim. Der Tod seines Förderers Herzog Philipps von Parma,[1] dem Infanten von Spanien, und nachlassende finanzielle Unterstützung für die Oper veranlassten ihn, 1765 die Stelle eines Direktors am Conservatorio dell'Ospedaletto in Venedig anzunehmen. Hier entstanden geistliche Musik und weitere Opern. Zudem verfügte er über lebenslange[1] Renten aus der Kasse des spanischen Monarchen Karl III.
Ab 1768 wirkte er als Hofkapellmeister in Sankt Petersburg für Zarin Katharina II.[1] Hier schuf er 1772 die Oper Antigona, die als sein reifstes Werk gilt. Die Titelrolle schuf er wieder für Caterina Gabrielli,[8] die auch in Amore e Psiche (1773)[9] und Lucio Vero (1774)[10] auftrat. Da das kalte Klima seiner Gesundheit abträglich war,[1] musste er Russland verlassen und ging nach London, wo er drei erfolglose[1] Opern veröffentlichte. 1774 kehrte Traetta nach Venedig zurück und starb krank[1] und enttäuscht[1] 1779.
Sein Sohn Filippo Traetta (* 8. Januar 1777 in Venedig; † 9. Januar 1854 in Philadelphia) wurde ebenfalls Komponist, musste 1799 fliehen und wanderte in die USA aus. Er war 1801 maßgeblich an der Gründung des American Conservatorio in Boston beteiligt, der ersten Musikhochschule der USA.
Tommaso Traetta schuf über 40 Opern, wovon die meisten Opere serie sind. Zu den wenigen Buffa-Opern gehören Buovo d'Antona und Le serve rivali, die besonders beliebt waren.[11]
Gelegentlich bezeichnet man Traetta – so wie auch seinen Zeitgenossen Niccolò Jommelli – als den „italienischen Gluck“. Er versuchte, die Arien in den dramatischen Ablauf der Oper einzubinden und die starre Form der Da-capo-Arie aufzulösen, folgte jedoch in seinen Seria-Opern nicht Glucks schlichtem Gesangsideal.
Demofoonte, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 14. Januar 1758, Mantua, Teatro Regio Ducale Vecchio; 1759 in Pesaro, 1770 erneut in Mantua[22]
Buovo d’Antona, dramma giocoso per musica; Libretto: Carlo Goldoni; 27. Dezember 1758, Venedig, Teatro San Moisè; 1758 in Venedig, 1759 in Turin und Bologna, 1760 und 1763 in Barcelona, 1763 in Triest, 1764 in Sevilia, 1765 in Verona, 1767 in Como und Palma, 1770 in Porto, 1772 in Dresden[24]
Stordilano, principe di Granata oder Il cavaliere errante, semiseria e bernesca; Libretto: Giovanni Bertati; Frühling 1760, Parma, Teatro Ducale; 1778 in Venedig und Florenz, 1779 in Wien und Paris, 1780 in Parma und Dresden, 1782 in Eszterháza, 1785 in Turin, 1786 in Padua[29]
Le feste d’Imeneo, serenata; Libretto: Carlo Innocenzo Frugoni; 3. September 1760, Parma, Teatro Ducale[30]
La francese a Malaghera, dramma giocoso per musica; Libretto: Pietro Chiari; 1762 ?, Parma ?; 1764 in Venedig, 1766 in Mailand, 1768 in Brescia, Verona, Pisa und Senigallia[34]
Sofonisba, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 4. November 1762, Mannheim, Hoftheater
Ifigenia in Tauride, dramma per musica; Libretto: Marco Coltellini; 4. Oktober 1763, Wien, Schönbrunn; 1767 in Florenz und Mailand, 1768 und 1777 in Mantua, 1776 und 1782 in Florenz, 1786 in Eszterháza[36]
Antigono, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 16. Juni 1764, Padua, Teatro Nuovo; 1766 in Rom, 1770 in Sankt Petersburg[37]
L’isola disabitata, componimento drammatico; Libretto: Pietro Metastasio; 27. Juli 1765, Mantua, Teatro Ducale; 1768 in Bologna, 1772 in Kopenhagen, 1776 in Novi[39]
Le serve rivali, dramma giocoso per musica; Libretto: Pietro Chiari; Herbst 1766, Venedig, Teatro San Moisè; viele weitere Produktionen bis 1780[40]
↑ abcdefghijkClive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann et al.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S.88.
↑Daten der UA auf Corago (Abruf am 4. September 2019)
↑Daten der UA auf Corago (Abruf am 4. September 2019)
↑Daten der UA auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑Interpretenliste auf Corago (Abruf am 3. September 2019)
↑siehe die Aufführungslisten auf Corago an der entsprechenden Stelle.