Gemeinde Torrijos | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Toledo | |
Comarca: | Torrijos | |
Gerichtsbezirk: | Torrijos | |
Koordinaten: | 39° 59′ N, 4° 17′ W | |
Höhe: | 530 msnm | |
Fläche: | 17,34 km² | |
Einwohner: | 13.678 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 789 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 45500 | |
Gemeindenummer (INE): | 45173 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Anastasio Arevalillo Martín | |
Website: | www.torrijos.es | |
Lage des Ortes | ||
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Torrijos ist eine Stadt und eine zentralspanische Gemeinde (municipio) mit 13.678 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der spanischen Provinz Toledo der Autonomen Region Kastilien-La Mancha; sie ist der Hauptort der gleichnamigen Comarca.
Die Stadt Torrijos liegt in einer fruchtbaren Talsenke gut 30 km nordwestlich von Toledo bzw. ca. 80 km südwestlich von Madrid in einer Höhe von ca. 530 m. Die Stadt ist über die A-40 (Autovía de Castilla-La Mancha) und die Eisenbahnstrecke Madrid–Cáceres gut an den Großraum Madrid angebunden. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen trocken und warm; der spärliche Regen (ca. 380 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 2.599 | 2.923 | 4.432 | 10.041 | 13.295[3] |
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Kleinstadt einen stetigen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen; seit Beginn des 21. Jahrhunderts profitiert die Stadt von den vergleichsweise günstigen Immobilienpreisen auf dem Lande und der guten Verkehrsanbindung zum Großraum Madrid.
Das Umland von Torrijos war und ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt, wobei der Weinbau und Olivenbaumplantagen wichtige Rollen spielen; die Kleinstadt selbst diente als handwerkliches und merkantiles Zentrum für die umliegenden Dörfer. Inzwischen haben sich auch kleinere Betriebe des Baugewerbes, der Möbelherstellung und der Eisenverarbeitung angesiedelt.
Obwohl so gut wie keine prähistorischen, keltischen, römischen, westgotischen und maurischen Funde gemacht wurden, ist die Anwesenheit von Siedlern und Soldaten in der Region wahrscheinlich. Im Jahr 1085 wurde sie von Alfons VI. zurückerobert (reconquista), jedoch kurz darauf von den berberischen Almoraviden erneut bedroht. Erst unter Alfons VII. (reg. 1126–1157) wurde die Region La Mancha um das Jahr 1130 endgültig christlich. Im 12. und 13. Jahrhundert wird der Ort unter den Namen Torrilium, Torrilios oder Torrillos mehrfach urkundlich erwähnt; nach der siegreichen Schlacht von Las Navas de Tolosa (1212) schenkte ihn König Alfons VIII. dem Erzbischof von Toledo. Der Ort nahm einen großen Aufschwung, nachdem im Jahr 1482 Gutierre de Cárdenas, ein treuer Anhänger und Ratgeber Isabellas von Kastilien die Grundherrschaft (señorio) von der Krone erwarb. Er ließ in den Folgejahren einen prachtvollen Palast (palacio) erbauen, wohingegen seine Frau Doña Teresa Enríquez nach seinem Tod (1503) den Bau der Kollegiatkirche in Auftrag gab, in welcher die Eheleute beigesetzt sind; außerdem stiftete sie ein Hospital. In der Stadt lebte eine große jüdische Gemeinschaft, die jedoch im Jahr 1609 vertrieben wurde, was einen enormen demografischen und wirtschaftlichen Einbruch zur Folge hatte.[4]