Eine Tracheo-ösophageale Fistel, englischTracheo-Esophageal Fistula, (TEF), ist eine relativ häufige angeborene oder erworbene abnormale Fistel-Verbindung zwischen Trachea und Ösophagus.
Fisteln können als Komplikation nach Operationen oder durch infiltratives Wachstum maligner Tumoren entstehen. Diese sind selten (etwa 0,5 % nach Tracheostomie, etwa 4,5 % bei malignen Ösophagustumoren und 0,3 % bei primären Lungentumoren).[1]
Auf diese erworbenen Formen, die je nach Ursache in Lokalisation und Symptomatik sehr unterschiedlich sein können, wird im Folgenden nicht mehr eingegangen.
In der überwiegenden Zahl handelt es sich um angeborene Fisteln bei einer Fehlbildung von Speise- und Luftröhre. Sie finden sich bei 1 von 2'000–4'000 Lebendgeburten, zusätzliche Fehlbildungen liegen in 17–70 % der Patienten vor. Bei etwa 6 % findet sich auch ein Larynxspalt.[2]
Isolierte Fisteln treten bei 1 zu 80'000 Geburten auf.[3]
Ösophagotracheale Fistel vom oberen Blindsack einer Ösophagusatresie in die Trachea mit ständigem Verschlucken von Speichel und sofortiger Aspiration beim Trinken
H-Fistel zwischen Ösophagus und Trachea mit normaler Passage durch die Speiseröhre, angeborene isolierte Fistel, und – je nach Weite der Fistel – häufiger oder seltener Aspiration bei Trinken
Tracheo-Ösophageale Fistel vom Trachealsystem in den unteren Blindsack einer Ösophagusatresie mit Reflux von Mageninhalt und schwersten Symptomen.
H-Fisteln verlaufen von der Trachea vorwiegend in Höhe von HWK 6 bis BWK 2 und liegen deutlich höher als die Fisteln bei einer Ösophagusatresie und verläuft von der Vorderwand des Ösophagus jeweils schräg nach kranial zur Luftröhre.[4]
Die erste Beschreibung einer TEF bei einer Ösophagusatresie erfolgte bereits im Jahre 1697 durch Thomas Gibson.[7]
Die erste erfolgreiche Operation einer Ösophagusatresie mit Fistel erfolgt im Jahre 1943 durch den Chirurgen C. Haight.[8]
↑C. D. Bluestone: Pediatric otolaryngology. Band 2. 2003, ISBN 0-7216-9197-8, S. 1468.
↑ abcM. Bettex, N. Genton, M. Stockmann (Hrsg.): Kinderchirurgie. Diagnostik, Indikation, Therapie, Prognose. 2. Auflage. Thieme
↑ abW. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0.
↑Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
↑T. Gibson T: The anatomy of humane bodies epitomized. Awnsham & Churchill, 1697, London
↑C. Haight: Congenital atresia of the esophagus with tracheoesophageal fistula: Extrapleural ligation of fistula and end to end anastomosis of esophageal segments. In: Surgery, Gynecolology & Obstetrics, Band 76, S. 672–688.
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