Ein Transceiver deutsch „Sendeempfänger“),[1] von englisch transmitter ‚Sender‘ und receiver ‚Empfänger‘, ist eine Kombination von beidem.[2] Das Kofferwort entstand in den 1930er Jahren.[3] Transceiver gibt es nicht nur in der Funktechnik, sondern auch bei kabelgebundener Signalübertragung, aber nicht beim Rundfunk.
(Allgemein akzeptierte Abkürzungen sind Rx für receiver, Tx für transmitter und Trx (Xcvr) für den Transceiver.
Bei Netzwerkadaptern der Computertechnik ist ein Transceiver im Regelfall derjenige Bestandteil, der für das Senden und Empfangen der Signale über das Übertragungsmedium zuständig ist (präziser ausgedrückt: das Einspeisen und Auskoppeln der Signale in das/aus dem Medium). Je nachdem, welches Übertragungsmedium eingesetzt wird, handelt es sich dabei um elektrische Impulse, Licht oder andere elektromagnetische Wellen.
Die Einheit wird auch Medium Attachment Unit (MAU) genannt. Sie bildet auf der Seite des Netzmediums (Kabel) die Schnittstelle zum Anschluss von Netzwerkstationen. MAU und Attachment Unit Interface (AUI) sind heute meist auf den Netzwerkkarten untergebracht.
Bei dem zu Beginn der Ethernet-Netzwerktechnik verbreiteten 10BASE5-Koaxialkabel („Yellow Cable“, „ThickNet“, „RG8“) war der Transceiver ein separates Gerät, das am Zugangspunkt auf das Kabel geklemmt wurde, wobei der Kontakt zu Innen- und Außenleiter hergestellt wurde. Der Netzwerkadapter eines Computers wurde dann über ein AUI-Verbindungskabel verbunden, das durch die im Transceiver enthaltene Signalelektronik bis zu 50 m lang sein durfte. Dies erlaubte eine gewisse Flexibilität bei der Wahl des Aufstellortes trotz des wegen seiner Dicke relativ starren und daher schwierig zu verlegenden „ThickNet“-Kabels. Das später verwendete, dünnere und wesentlich billigere 10BASE2-Kabel („Thinnet“) wurde dagegen direkt bis zu den Anschlüssen des Computers geführt; bei dieser Technik war nunmehr der Transceiver auf dem Netzwerkadapter integriert.
Bei später folgenden „Combo“-Netzwerkadaptern waren zusätzlich zum (etwas neueren) 10BASE2- oder 10BASE-T-Anschluss weiterhin AUI-Steckverbinder vorhanden. Dort können auch kleine, kompakte Signalwandler-Einheiten für den Anschluss von alternativen Übertragungsmedien wie Glasfaserkabel usw. aufgesteckt werden, welche ebenfalls als Transceiver bezeichnet werden.
Moderne Netzwerkgeräte haben fast immer integrierte Transceiver für Twisted-Pair-Ethernet und bieten manchmal (zusätzliche) Steckplätze für modulare Transceiver, die insbesondere für die unterschiedlichen Kommunikationsvarianten über Lichtwellenleiter verwendet werden. Verbreitete Formen sind insbesondere Small Form-factor Pluggable (SFP und SFP+), QSFP28 oder C Form-factor Pluggable (CFP), ältere Gigabit Interface Converter (GBIC), XFP und XENPAK.
Ein Transceiver kann auch ein Rechnersystem sein, welches Daten aus einem System in ein anderes überspielt. Bei einem Verbindungsrechner zwischen einem Warenwirtschaftssystem und einem BDE-System spricht man auch von einem Transceiver. Hier stellt er die Verarbeitung und Weiterleitung der Informationen (in beide Richtungen) sicher.
In der RFID-Technik kommen Transceiver in Form der sogenannten „Reader“ zum Einsatz. Diese Geräte senden zunächst ein Signal, auf welches vom Transponder (z. B. RFID-Tag) eine Antwort gesendet wird, die dann wieder vom Transceiver empfangen und an ein (Computer-)System zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet wird.