Das Gelände ist verstädtert und im Zentrum industrialisiert. Im Norden gibt es aber auch zwei größere, insgesamt 87 Hektar große Naturschutzgebiete namens Saint-Quentin-en-Yvelines, die zum Teil in die Nachbargemeinde Montigny-le-Bretonneux reichen. Am See von Saint-Quentin gibt es einen 400 Hektar großes Freizeitgelände[1]. Im Süden liegt ein 450 Hektar großer Gemeindewald, der Forêt domaniale de Port-Royal.
Durch die Gemeinde führen sowohl die Route nationale 10 – die eine Verlängerung der Autobahn 12 darstellt und ein sehr hohes Verkehrsaufkommen hat –, als auch die Eisenbahnlinie Paris-Montparnasse-Chartres, für die im Stadtzentrum ein Bahnhof existiert. Beide Verkehrswege bilden einen markanten Schnitt durch das Gemeindegebiet.
Der Name Trappes kommt wahrscheinlich von dem gallischen Ortsnamen trebo, das Dorf. Die Gegend war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt.
Im 17. Jahrhundert wurde ein Teil der Gemeinde dem Besitz König Ludwig XIV. zugeschlagen.
Im Jahr 1849 wurden die Eisenbahnlinie und der Bahnhof gebaut.
Am 24. September 1852 erreichte Henri Giffard von Paris aus Trappes mit einem von ihm erbauten dampfgetriebenen Luftschiff. Seine Geschwindigkeit betrug etwa 7 km/h. Um voranzukommen, benutzte er eine kleine Dampfmaschine. Diese Fahrt gilt als erster bemannter motorisierter Flug der Geschichte.[2]
1911 wurden ein Lokomotiven-Depot und ein Rangierbahnhof errichtet, der zum Ende des 20. Jahrhunderts in Etappen stillgelegt und zum Abstellbahnhof für Reisezüge umgebaut wurde.
1944 erlitt die Stadt durch Bombardements der Alliierten auf die Eisenbahn-Infrastruktur große Zerstörungen, 75 % der Gebäude wurden beschädigt.
Im Jahr 2000 wurde die Synagoge von Trappes durch einen Brand schwer beschädigt. Nachdem die Polizei zuerst von einem islamistischen Brandanschlag ausgegangen war, stellte es sich als Unfall heraus.
Trappes zählt zu den Banlieue von Paris und hatte nach dem Zweiten Weltkrieg nur 3.216 Einwohner. In der Nachkriegszeit wurde es zur Planstadt und wuchs auf heute über 30.000 Einwohner an. In den 1970ern war es Teil der Konzeption „Ville Nouvelle“ von Saint-Quentin-en-Yvelines. Es folgte der Bau von Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise, die vor allem ärmere Bevölkerungsschichten und Einwanderer anzogen. In französischen und deutschen Medien gilt die Kleinstadt als Sinnbild einer radikalisierten Einwandererkultur, da mehrfach Bewohner der Stadt im Umfeld von Terroranschlägen ermittelt wurden.[5][6] Es wird auch häufiger von einer Islamisierung der Stadt berichtet.[7][8][9] Zudem ist eine ungewöhnlich hohe Zahl von Einwohnern während des Syrienkonflikts nach Syrien gegangen, um dort an Kampfhandlungen teilzunehmen.[10][11] In englischsprachigen Medien finden sich zudem Schlagworte wie „Bandenkriminalität“ und „Armut“.[12] Bei der Suche nach Gründen wird zumeist die hohe Arbeitslosigkeit angeführt. Die Regierung hat die Stadt im Jahr 2018 als „einen von 30 von der Republik verlassenen Orten ausgewiesen, die es zurückzuerobern gelte“.[13] Nach Ansicht der Stadt werden vorhandene Probleme übertrieben dargestellt und fördern dadurch erst derartige Entwicklungen.[14][15] Versuche, die Situation durch Investitionen in das Stadtbild zu verbessern, führten zunächst zu keinen nennenswerten Erfolgen.[16] Allerdings sank die Arbeitslosenquote mittlerweile deutlich und lag im Jahr 2021 unter dem Durchschnitt von Paris.[17]
↑Michaela Wiegel: „Viele Kinder werden zum Hass auf Frankreich erzogen“. In: faz.net.Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Februar 2021, abgerufen am 7. Juni 2021 (nach Geschlechtern getrennte Friseursalons; Vollverschleierung teils schon für Kinder; Frauen in Cafés unerwünscht; ein Lehrer, der sich gegen die Islamisierung aussprach nach Morddrohungen unter Polizeischutz; Juden verließen die Stadt bereits Anfang des 21. Jahrhunderts; es gibt ein eigenes Buch von Le-Monde-Journalisten zur Islamisierung der Stadt; 400 islamistische Gefährder sollen in der Stadt leben).
↑Martina Meister: 50 Männer und keine Frau. In: welt.de. 9. Februar 2018, abgerufen am 7. Juni 2021 (mindestens 67 der ca. 32.000 Einwohner gingen bis dahin nach Syrien; Zitat: „Integration gescheitert“).
↑Nicolas Truong: Eine Stadt am seidenen Faden. In: monde-diplomatique.de.Le Monde, 16. April 1999, abgerufen am 7. Juni 2021 (Bericht von 1999, in dem der damalige Bürgermeister äußert, es sei eine „schamlose Verhöhnung des Engagements von Menschen, die sich im Sozialwesen, in den Initiativen und in der Wirtschaft um ein besseres Image ihrer Stadt bemühen, mit der sie sich sehr verbunden fühlen“, wenn nur die Probleme aufgezeigt bzw. überbetont werden würden – so gab es im Jahr 1998 nur zwei Vergewaltigungen und zwei bewaffnete Raubüberfälle; Le Parisien führte sie aber bereits damals als eine der „verbotenen Siedlungen“; Probleme: hohe Quote von Sitzenbleibern (70 Prozent mindestens einmal), nur 13 Prozent der Einwohner haben ein Abitur; Folgen der „Gruselgeschichten aus der Stadt“: Kreditverweigerung, Vorurteile gegenüber Bewerbern um Arbeitsplätze etc.).
↑Matthieu Aron & Elodie Guéguen: Trappes: 60 à 80 jeunes partis en Syrie. In: franceinter.fr.France Inter, 29. April 2016, abgerufen am 7. Juni 2021 (französisch, ein Vertreter der Polizeigewerkschaft bezeichnet die Kriminalitätsrate der Stadt als durchschnittlich: „Trappes est une commune avec une délinquance moyenne.“).
↑Gescheiterte Politik - Kommentar. In: Schwäbische Zeitung. presseportal.de, 22. Juli 2013, abgerufen am 7. Juni 2021 (hohe Investitionssummen brachten keine Besserung, da die Integration nicht ausreichend berücksichtigt werde; sozialer und wirtschaftlicher Ausschluss führt zu erhöhter Gewaltbereitschaft).