Trevignano Romano | ||
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Staat | Italien | |
Region | Latium | |
Metropolitanstadt | Rom (RM) | |
Koordinaten | 42° 9′ N, 12° 15′ O | |
Höhe | 173 m s.l.m. | |
Fläche | 39 km² | |
Einwohner | 5.832 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 00069 | |
Vorwahl | 06 | |
ISTAT-Nummer | 058107 | |
Bezeichnung der Bewohner | Trevignanesi | |
Schutzpatron | San Bernardino | |
Website | Trevignano |
Trevignano Romano ist eine Gemeinde mit 5832 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der italienischen Region Latium, Metropolitanstadt Rom, am Braccianosee ca. 40 km nördlich der italienischen Hauptstadt.
Trevignano Romano liegt am Nordufer des Braccianosee, der zusammen mit einer Reihe anderer Seen – Vicosee, Bolsenasee, Seen der Albaner Berge – zu einer Seenplatte vulkanischen Ursprungs nördlich sowie südlich von Rom gehört; diese geschichtsträchtige Landschaft heißt auch Campagna Romana.
Vor ca. 20 Millionen Jahren war dieses Gebiet eine teils sumpfige, teils sandige Ebene, die häufig vom Meer überschwemmt war. Vor 4 Millionen Jahren wurde die Region durch eine Reihe von Vulkanausbrüchen erschüttert, die die Bildung der Hügelketten Monti della Tolfa und Monti Ceriti zur Folge hatten. Eine zweite Serie von Ausbrüchen vor ca. 1.000.000 und 500.000 Jahren verlieh der Landschaft ihr heutiges Aussehen. Beim Auswurf des Magmas entstanden kreisrunde Vertiefungen, die sich in der Folgezeit mit Wasser füllten.
Archäologischen Fundstücken zufolge war das Nordufer des Lago di Bracciano bereits etruskisch besiedelt; möglicherweise befand sich hier die nicht mehr exakt lokalisierbare antike Siedlung Sabate, die etymologisch in der Bezeichnung der Sabatiner Berge (Monti Sabatini), die den Braccianosee umschließen, noch erhalten ist. Im Umkreis von 3 km sowohl westlich als auch östlich des heutigen Trevignano Romano befinden sich einige Nekropolen.
Mit der Eroberung der Zwölfstädtebund-Stadt Veji im Jahre 387 v. Chr. wurde der Lago di Bracciano römisch. Die Gegend war mutmaßlich die Heimat der genealogisch bis auf 447 v. Chr. zurückverfolgbaren Plebejer-Familie Gens Trebonia; der heutige Ortsname erklärt sich aus dieser Etymologie.
Im Mittelalter, als das Territorium zum Kirchenstaat gehörte, entwickelte sich eine typische Feudalherrschaft: Das kleine Dorf, das am See entstanden war, wurde von der römischen Adelsfamilie Orsini kontrolliert, die das päpstliche Kastell auf dem Hügel bewohnten und sich später in Machtkämpfe mit anderen Adelsfamilien verstrickten. Ende des 15. Jh. versuchte die päpstliche Zentralmacht, die Feudalherrschaft zu brechen; im Auftrag des Borgia-Papstes Alexander VI. wurde 1496 das Kastell durch Giovanni Borgia (Bruder des Cesare Borgia) zerstört. Alexander VI. gelang es somit, das Trevignano und das Nordufer des Sees unter seine Kontrolle zu bringen; allerdings konnte er die wichtigste Orsini-Festung am Südwestufer in Bracciano nicht einnehmen.
Seit 1870 gehört der Lago di Bracciano wie der gesamte Kirchenstaat zum italienischen Nationalstaat.
Das heutige Trevignano Romano dient den Römern als Naherholungsgebiet am Wochenende und auch auswärtigen Gästen als Standort für längere Ferien.
Trevignano Romano ist eine freizeitorientierte Gemeinde am See mit palmenbestandener, verkehrsberuhigter Uferpromenade (Lungolago) mit Cafés und Restaurants, einem kleinen mittelalterlichen Stadtkern und wenigen Straßenzügen für den Durchgangsverkehr (Via Garibaldi, Via Mosca, Via Sutri).
1871 | 1901 | 1921 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 |
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589 | 1025 | 1283 | 1819 | 2381 | 3443 | 4583 |
Quelle: ISTAT
Claudia Maciucchi wurde im Juni 2016 zur Bürgermeisterin gewählt; sie ist die erste Frau, die dieses Amt in Trevignano Romano ausübt.[2]
Haupteinnahmequelle ist im 21. Jahrhundert regionaler wie auch überregionaler und internationaler Fremdenverkehr, jedoch kein organisierter Pauschaltourismus. Trevignano Romano verfügt über eine Reihe von Hotels, Frühstückspensionen, Ferienwohnungen, Campingplätzen und Agrotourismus-Fazilitäten.
Zum Wochenende stark frequentiert sind die auf römische Familien ausgerichteten Ausflugsrestaurants, die Fischspezialitäten aus dem See (vorwiegend Barsch und Coregonus) im Angebot haben.
2004 wurde Trevignano Romano vom Touring Club Italiano mit der orangefarbenen Fahne Bandiera Arancione für umweltgerechten Tourismus ausgezeichnet.
Im Zuge des Tourismus florieren begleitende Dienstleistungsbetriebe wie Immobilienvermittlung, Bekleidung, Lebensmittelläden, Friseure, Sportvereine, Autoreparaturwerkstätten.
Die Wasserqualität des Sees gilt als ausgezeichnet. Schifffahrt und Motorboote sind untersagt; als Wassersportmöglichkeiten verbleiben Segeln, Kahnfahren und Windsurfing.
Trevignano Romano liegt innerhalb des Parco Naturale Regionale di Bracciano-Martignano, einem Naturreservat zwischen den Provinzen Viterbo und Rom mit zahlreichen Wanderwegen.
Der Sentiero Malpasso erschließt auf 8 km die Macchia zwischen Trevignano Romano und Monterosi mit einer Reihe von Aussichtspunkten auf den See.
Der spieltechnisch anspruchsvolle 18-Loch-Golfplatz Le Querce (benannt nach den Eichenwäldern im Naturreservat, selbst jedoch gänzlich ohne Eichen) – wird von meistenteils römischen Clubmitgliedern sowie Feriengästen frequentiert und ist zugleich Ausbildungsstätte für Profi-Golfer und Golflehrer. Die Anlage mit Unterkunft und Gastronomie befindet sich ca. 15 km nördlich von Trevignano Romano nahe der Via Cassia.