Trichomonas vaginalis

Trichomonas vaginalis

Trichomonas vaginalis

Systematik
ohne Rang: Parabasalia
ohne Rang: Trichomonadea
Ordnung: Trichomonadida
Familie: Trichomonadidae
Gattung: Trichomonas
Art: Trichomonas vaginalis
Wissenschaftlicher Name
Trichomonas vaginalis
Donné, 1836
Klassifikation nach ICD-10
A59.0 Trichomoniasis urogenitalis
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Lebenszyklus Trichomonas vaginalis

Trichomonas vaginalis, auch Trichomonas urogenitalis genannt, ist ein parasitisch vorkommendes Protozoon im Urogenitaltrakt (Schleimhäute) des Menschen und als solches Erreger der Trichomoniasis. Der Parasit wurde im Jahr 2016 von der Deutschen Gesellschaft für Protozoologie zum „Einzeller des Jahres[1] gekürt.

Der Parasit wird nur durch direkten Kontakt übertragen (Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch), sodass es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung handelt. Trichomonas vaginalis kommt weltweit vor.

Trichomonas vaginalis ist unregelmäßig oval und verformt sich oft. Die Länge beträgt bis zu 25 µm. Eine Vermehrung findet durch Längsteilung statt. Wie für die Gattung typisch besitzt Trichomonas vaginalis keine Mitochondrien. Zur Energiegewinnung dienen stattdessen Hydrogenosomen.[2]

Die Sequenz des Genoms wurde im Januar 2006 publiziert und ist etwa 160 Megabasen groß. Es besteht zu etwa zwei Dritteln aus Repeats und Transponierbaren Elementen und ist größer als alle bisher bekannten Genome von Protisten.[3]

Trichomonas vaginalis bildet keine Cysten, jedoch Trophozoiten aus und wird ausschließlich direkt von Wirt zu Wirt übertragen.

Aufgrund der anaeroben Lebensweise des Parasiten sind Nitroimidazol-Derivate (meist Metronidazol) die Mittel der Wahl zur Therapie bei dieser Trichomonaden-Infektion. Zu beachten sind Dosisanpassungen während Schwangerschaft und Stillzeit sowie die Mitbehandlung des Sexualpartners.[4]

  • J. Dönges: Parasitologie. Mit besonderer Berücksichtigung humanpathogener Formen. Thieme, Stuttgart 1988.
  • H. Mehlhorn, G. Piekarski: Grundriss der Parasitenkunde. 6. Auflage. Heidelberg, 2002.
  • H Hof, R Dörries: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart
Commons: Trichomonas vaginalis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einzeller des Jahres 2016: Trichomonas vaginalis (Memento des Originals vom 31. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.protozoologie.de, zuletzt abgerufen am 31. Mai 2016.
  2. Christian Tschudi und Edward J. Pearc: Biology of Parasitism. Springer-Verlag. ISBN 978-0-7923-7823-5
  3. Artikel. In: Science, 12. Januar 2006; zur Sequenzierung des Genoms.
  4. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 294.