Trizay | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente-Maritime (17) | |
Arrondissement | Saintes | |
Kanton | Saint-Porchaire | |
Gemeindeverband | Cœur de Saintonge | |
Koordinaten | 45° 53′ N, 0° 54′ W | |
Höhe | 0–25 m | |
Fläche | 14,13 km² | |
Einwohner | 1.473 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 104 Einw./km² | |
Postleitzahl | 17250 | |
INSEE-Code | 17453 | |
Website | www.trizay.com | |
Ortszentrum mit Kirche Saint-François |
Trizay ist eine westfranzösische Gemeinde mit 1.473 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Bewohner werden Trizayens und Trizayennes genannt.
Die Gemeinde erhielt 2022 die Auszeichnung „Zwei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]
Trizay liegt in einer Höhe von etwa 14 Metern ü. d. M. in der historischen Kulturlandschaft der Saintonge etwa 28 Kilometer (Fahrtstrecke) nordwestlich von Saintes bzw. 13 Kilometer südöstlich von Rochefort. Der Ort Échillais mit seiner sehenswerten romanischen Kirche Notre-Dame liegt nur vier Kilometer nordwestlich.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 |
Einwohner | 683 | 707 | 733 | 902 | 1049 | 1122 | 1252 | 1480 |
Im 19. Jahrhundert verzeichnete der Ort einen beständigen Bevölkerungszuwachs von 270 im Jahr 1800 auf über 800 im Jahr 1896. Die Reblauskrise und die Mechanisierung der Landwirtschaft führten zu einem Bevölkerungsrückgang auf 630 Einwohner im Jahr 1954, doch wegen der Nähe zur Großstadt Rochefort und den vergleichsweise niedrigen Mieten und Grundstückspreisen ist die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten beständig gewachsen.
Über Jahrhunderte spielte die Landwirtschaft zum Zweck der Selbstversorgung der Bevölkerung die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Doch wurde in Gegend schon seit der Römerzeit auch Wein angebaut, der seit der frühen Neuzeit destilliert und nach Nordeuropa (v. a. nach England) exportiert wurde. Trizay gehört zu den Bois ordinaires et communs des Weinbaugebietes Cognac, doch werden die meisten Trauben wegen Absatzproblemen bei Cognac-Weinbränden zu Wein und Pineau des Charentes verarbeitet. Viele Bauern sind wieder zur 'normalen' Landwirtschaft zurückgekehrt.
Auf dem Gebiet der Gemeinde befindet sich die Ruine eines Großsteingrabes (dolmen), dessen Decksteine jedoch in mehrere Teile zerbrochen sind; mehrere Bronzeäxte wurden ebenfalls gefunden. Im 11. Jahrhundert stiftete einer der Grundherrn (seignerurs) von Tonnay, zu deren Gebiet Trizay damals gehörte, der Abtei La Chaise-Dieu Grundbesitz und wahrscheinlich auch eine Geldsumme mit der Auflage, dort ein Priorat zu erbauen – dies war der Anstoß für die Errichtung der Prioratskirche Saint-Jean-l’Évangéliste und der angrenzenden Klausurgebäude, die später den Rang einer eigenständigen Abtei innehatte und letztlich den Kern für die Entstehung und Entwicklung des Ortes Trizay bildeten. Während der Hugenottenkriege (1562–1598) wurde das – inzwischen weitgehend unabhängige – Kloster teilweise zerstört, danach aber notdürftig wiederaufgebaut um dennoch bereits vor Beginn der Französischen Revolution aufgegeben zu werden. Im Jahre 1840 beschlossen die Einwohner von Trizay, den alten Ortskern zu verlassen und den Ort an der heutigen Stelle neu zu gründen – eine Kapelle wurde errichtet, die 1895 der heutigen Pfarrkirche wich.