Das Tumanski R-15 ist ein sowjetisches Einwellen-Einstrom-Luftstrahltriebwerk. Es wurde Ende der 1950er-Jahre vom OKB Tumanski entwickelt.
Das R-15-300 wurde vom OKB-300 Tumanski ab 1959 für den Tu-121-Marschflugkörper entwickelt. Dieser sollte in großer Höhe mit Mach 2,5 etwa 4000 km weit fliegen. Dementsprechend wurde das Triebwerk auf Höhenhöchstleistung optimiert und als Verbrauchsmaterial mit extrem kurzer Lebensdauer von 50 Betriebsstunden ausgelegt.[1]
Als ein neuer Abfangjäger, die Je-150, entworfen wurde, wurde entschieden, dessen Triebwerke aus dem R-15 zu entwickeln. Als neue Anforderungen kamen eine gesteigerte Lebensdauer sowie Verwendbarkeit im Teillastbereich und bei Start und Landung hinzu.[1]
Ohne Nachbrennerzusatz entwickelte das R-15F-300 67,03 kN, mit Nachbrenner 100,5 kN Schub. Die einstrahlige Je-152-1 erreichte damit Mach 2,5. Die zweistrahlige Mikojan-Gurewitsch MiG-25 war mit ihren R-15B-300 (73,5 kN ohne, 110 kN mit Nachbrenner) in der Lage, bis zu Mach 3,2 zu erreichen, wurde aber in Friedenszeiten auf Mach 2,8 begrenzt, um Schäden an den Triebwerken zu vermeiden. Der spezifische Kraftstoffverbrauch war, besonders in niedrigen Höhen, sehr hoch.
R-15B-300 | R-15BF2-300 | |
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Länge (mm) | 6264 6655 (MiG-25RB) | |
Durchmesser (mm) | 1640 | |
Trockenmasse (kg) | 2706 2772 (MiG-25, MiG-25RB) | |
Kompressor | fünfstufiger Axialkompressor | |
Gasturbine | einstufige Hochdruckstufe | |
Schub (kN) | 73,5 | 98 |
110 (Nachbrenner) | 142 (Nachbrenner) | |
Verdichtung | 4,75:1 | 4,95:1 |
Brennkammereintrittstemperatur (°C) | 942 | |
Brennkammeraustrittstemperatur | 820 | |
Spezifischer Kraftstoffverbrauch (kg/[h·kN]) | 127 (Leerlauf) 275 (mit Nachbrenner) |