Türkenfeld

Wappen Deutschlandkarte
Türkenfeld
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Türkenfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 7′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 48° 7′ N, 11° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Höhe: 599 m ü. NHN
Fläche: 15,95 km2
Einwohner: 3727 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 234 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82299
Vorwahlen: 08193, 08144
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 149
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßweg 2
82299 Türkenfeld
Website: www.tuerkenfeld.de
Erster Bürgermeister: Emanuel Staffler (CSU)
Lage der Gemeinde Türkenfeld im Landkreis Fürstenfeldbruck
KarteAmmerseeLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis StarnbergLandkreis MünchenLandkreis Landsberg am LechLandkreis DachauMünchenAdelshofen (Oberbayern)AllingAlthegnenbergEgenhofenEichenauEmmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)FürstenfeldbruckGermeringGrafrathGröbenzellHattenhofen (Bayern)JesenwangKottgeiseringLandsberiedMaisachMammendorfMittelstetten (Oberbayern)MoorenweisOberschweinbachOlchingPuchheimSchöngeisingTürkenfeld
Karte
Pfarrkirche in Türkenfeld
Dorfweiher in Türkenfeld

Türkenfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck im Regierungsbezirk Oberbayern.

Die Ortschaft Türkenfeld liegt etwa 14 km südwestlich von Fürstenfeldbruck bzw. 37 km westlich von München. Mit 624 Metern über dem Meeresspiegel ist der in Türkenfeld liegende „Steingassenberg“ der höchste Punkt im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Das ehemalige Schloss, heute Sitz der Gemeindeverwaltung

Die erste urkundliche Erwähnung von Türkenfeld stammt aus den Breves Notitiae von 749.[4] Die Bezeichnung „Duringueld“ geht zurück auf den Personennamen „Durinc“ und wandelte sich erst unter Einfluss der Türkenkriege zu Türkenfeld.

Die Siedlungsgeschichte reicht bis ins Neolithikum zurück, aus dem ein Hockergrab mit vermutlich schnurkeramischen Grabbeigaben stammt. Aus der Bronze- bzw. Hallstattzeit stammen rund 15 Grabhügel. Eine wahrscheinlich zerstörte Viereckschanze aus der La-Tène-Zeit liegt westlich von Zankenhausen.

Aus dem Frühmittelalter finden sich Reihengräberfelder nördlich von Türkenfeld und Peutenmühle sowie die Abschnittsbefestigung im Burgholz östlich von Burgholz.

1818 erfolgte die Gemeindebildung von Türkenfeld mit dem Gemeindeteil Klotzau. Im selben Jahr wurde Zankenhausen mit den Gemeindeteilen Burgholz, Peutenmühle und Pleitmannswang als Gemeinde gegründet. Burgholz ging 1878 an die Gemeinde Türkenfeld. Die Vereinigung der Gemeinden Türkenfeld und Zankenhausen erfolgte schließlich am 1. Januar 1972.[5]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Westen Türkenfelds mit dem Bau eines Außenlagers des KZ Kaufering begonnen.[6][7]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 2680 auf 3914 Einwohner.

Der Gemeinderat setzt sich (ohne den Ersten Bürgermeister) in der aktuellen Wahlperiode wie folgt zusammen:

Blasonierung: „Durch einen in zwei Reihen von Silber und Rot geschachten Pfahl gespalten von Schwarz und Silber; vorne schräg gekreuzt zwei goldene Streitkolben, hinten drei blaue Lindenblätter an geschlungenem Stiel.“[8]
Wappenbegründung: Der rot-weiß geschachte Pfahl, als Schrägbalken heraldisches Zeichen der Zisterzienser, stellt eine Verbindung zur Zisterzienserabtei Fürstenfeld her, die als Grundherrschaft im Gemeindegebiet von Bedeutung war. Die gekreuzten Streitkolben stammen aus dem Wappen des Ortsadelsgeschlechts der Türkenfelder (von Durgenfeld), die erstmals Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbar sind und deren Besitz schon im 14. Jahrhundert zum Teil an das Kloster Fürstenfeld, zum Teil an die spätere Adelshofmark Türkenfeld überging. Die Lindenblätter am geschlungenen Stiel sind aus dem Wappen der Staudinger übernommen, die von 1569 bis 1598 Inhaber der Hofmark Türkenfeld waren.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Heinz C. Bessling aus Gauting gestaltet. Das Wappen wurde am 5. November 1971 durch die Regierung von Oberbayern genehmigt.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Türkenfeld liegt an der Bahnstrecke München–Buchloe und wird von der Linie S4 der S-Bahn München bedient.

Linie Linienverlauf
S4 Geltendorf – Türkenfeld – Grafrath – Schöngeising – Buchenau – Fürstenfeldbruck – Eichenau – Puchheim – Aubing – Leienfelsstraße – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Berg am Laim – Trudering (– Gronsdorf – Haar – Vaterstetten – Baldham – Zorneding – Eglharting – Kirchseeon – Grafing Bahnhof – Grafing Stadt – Ebersberg)

Türkenfeld wird durch mehrere Regionalbuslinien des MVV erschlossen.

Linie Linienverlauf Verkehrsunternehmen
807 Türkenfeld – Beuern – Neugreifenberg – Greifenberg – Eching – Türkenfeld Omnibus Neumeyr
8400 Ruftaxi Fürstenfeldbruck/ Alling/ Schöngeising/ Grafrath/ Kottgeisering/ Türkenfeld/ Inning/ Seefeld-Hechendorf/ Herrsching Geldhauser

Seit 2009 bemühte sich die Kommune intensiv, die Breitbandversorgung zu verbessern. Nachdem rund 70 % der Türkenfelder Haushalte für einen Glasfaseranschluss gewonnen werden konnten, realisierte die Gemeinde zusammen mit der Partnerfirma „Unser Ortsnetz GmbH“ seit Mitte 2013 ein eigenes Glasfasernetz. Die ersten Haushalte gingen am 5. August 2013 online.[9] Nach Übernahme der Unser Ortsnetz GmbH wird das Glasfasernetz mittlerweile durch die Deutsche Glasfaser GmbH betrieben.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick vom Schöneberg bei Zankenhausen nach Süden

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Türkenfeld verfügt über eine Grundschule und eine Mittelschule sowie zwei gemeindeeigene Kindergärten mit einer angeschlossenen Kinderkrippe.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Gemeinde Türkenfeld (Hrsg.): Ortschronik Türkenfeld. Türkenfeld 1994 (ohne ISBN)
Commons: Türkenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Türkenfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. September 2019.
  3. Gemeinde Türkenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Ortsgeschichte. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 466.
  6. Alte Luftbilder von Türkenfeld entdeckt. Abgerufen am 11. November 2024.
  7. Ist das Geheimnis um das KZ-Lager Kaufering V gelüftet? Abgerufen am 11. November 2024.
  8. Eintrag zum Wappen von Türkenfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Unsere Zukunft – Breitband geht uns alle an