Allgemeines | |
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Kapitän: | Harry H. Caldwell |
Ingenieure: | John Philip Holland[1] Arthur Leopold Busch[1] |
Bauwerft: | Crescent-Schiffswerft[1] |
Laufbahn | |
Geordert: | Unbekannt |
Kiellegung: | November 1896[2] |
Stapellauf: | 17. Mai 1897[2] |
Indienststellung: | 12. Oktober 1900[3][2] |
Außerdienststellung: | 7. Juli 1905 |
Schicksal: | Am 18. Juni 1913 verkauft 1932 verschrottet[2] |
Technische Daten | |
Verdrängung: | 65 t aufgetaucht 75 t getaucht[4] |
Länge: | 16,4 m[4] |
Breite: | 3,1 m[4] |
Tiefgang: | 2,6 m[4] |
Antrieb: | 34-kW-Ottomotor[4] 56-kW-Elektromotor[4] 66-Zellen-Batterie[4] 1 Schraube[4] |
Geschwindigkeit: | 8 Knoten (15 km/h) über Wasser[4] 5 Knoten (9,3 km/h) unter Wasser[4] |
Besatzung: | 6 Besatzungsmitglieder[4] |
Bewaffnung: |
1× 18-Zoll (457 mm) |
Die USS Holland (SS-1) war das erste U-Boot, das offiziell von den Vereinigten Staaten in Dienst genommen wurde. Mit der Holland gelang ein großer Durchbruch im Bau von Unterseebooten. Zum ersten Mal konnten das Antriebssystem, Haupt- und Hilfstanks sowie ein modernes Waffensystem in die Hülle integriert werden. Das Boot wurde beim Stapellauf am 17. Mai 1897 zu Ehren des irisch-amerikanischen Investors John Philip Holland auf den Namen Holland VI getauft. Die Nummer VI entstand durch vorhergehende fünf Prototypen. Nach dem Kauf und der Indienststellung durch die US Navy wurde das Schiff in USS Holland (SS-1) umbenannt.
Die Holland wurde in der Crescent-Schiffswerft in Elizabeth, New Jersey für die John Holland’s Torpedo Boat Company gebaut.
Der Druckkörper wurde von John Holland entwickelt. Die Pläne wurden unter Aufsicht von Holland in Abstimmung mit dem Chefarchitekten der Crescent-Werft, Arthur Leopold Busch, umgesetzt.
Als junger Emigrant aus dem Vereinigten Königreich spielte Busch eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Holland.[5]
Die Kiellegung erfolgte im November 1896 in der Crescent-Schiffswerft. Holland sowie Busch waren dabei anwesend. Die beiden Ingenieure griffen bei ihrer Arbeit auf bereits bewährte Konzepte und Patente von John Holland zurück. Durch die Zusammenarbeit ergänzten sich beide optimal, was die Entwicklung des U-Bootes ermöglichte.
1898–1899 gab es Modifikationen.
Die Holland VI bewies ihren Wert als Kriegsschiff, wodurch das Boot am 11. April 1900 von der US-Regierung für die Summe von 150.000 US-Dollar gekauft wurde. Es war damit das erste erfolgreiche U-Boot seines Typs. Durch den Erfolg der Holland VI folgten mehrerer Folgeaufträge für die John Holland’s Torpedo Boat Company. Aus diesen Aufträgen entstanden die Boote, die in der Plunger-Klasse zusammengefasst wurden.
Die US Navy stellte das Boot am 12. Oktober 1900 in Newport, Rhode Island unter dem Namen USS Holland in Dienst. Bis zur Indienststellung wurde das Boot noch modifiziert und Leutnant Harry H. Caldwell zu dessen Kapitän ernannt. Das Boot war damit das erste U-Boot, das für die United States Navy in Dienst gestellt wurde.[6] Nach der USS Alligator und der Intelligent Whale war die USS Holland das dritte U-Boot im Besitz der US Navy.
Während der Dienstzeit für die US Navy verbrachte das Boot einen Großteil seiner aktiven Laufbahn mit der Ausbildung von Kadetten in der United States Naval Academy. Die originalen Logbücher, die in der National Archiv der Vereinigten Staaten aufliegen, machen dies deutlich. Das Boot verbrachte trotz der Ausbildung der Kadetten auch zwei Sommer in der Torpedo Station in Newport, Rhode Island. Die ersten Besatzungsmitglieder wurden im Sommer 1900 von der Electric Boat Company ausgebildet. Im Sommer 1901 wurden mit der frisch ausgebildeten Besatzung die ersten Trainingsfahrten und Torpedotests durchgeführt.[7]
Von | Bis | Standort |
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1. Januar 1900 | 13. Juni 1900 | Navy Yard, Washington DC |
25. Juni 1900 | 16. Oktober 1900 | Torpedo Station, Newport Rhode Island |
22. Oktober 1900 | 8. Januar 1901 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
10. Januar 1901 | 22. Januar 1901 | Norfolk Naval Shipyard, Norfolk VA |
23. Januar 1901 | 10. Juni 1901 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
15. Juni 1901 | 2. Oktober 1901 | Torpedo Station, Newport Rhode Island |
3. Oktober 1901 | 24. Oktober 1901 | Brooklyn Navy Yard, New York |
5. November 1901 | 14. Juli 1902 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
18. Juli 1902 | 31. Juli 1902 | Navy Yard, New York |
1. August 1902 | 3. April 1903 | Philadelphia Naval Shipyard, League Island PA |
3. April 1903 | 4. August 1903 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
4. August 1903 | 8. August 1903 | Baltimore Shipbuilding & Drydock Co, Baltimore |
8. August 1903 | 6. September 1904 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
6. September 1904 | 10. September 1904 | Baltimore Shipbuilding & Drydock Co, Baltimore |
10. September 1904 | 18. Juli 1905 | United States Naval Academy, Annapolis MD |
20. Juli 1905 | 1. Januar 1915 | Navy Yard, Norfolk VA |
Quelle: Deck Log of the USS Holland zu finden im National Archiv der Vereinigten Staaten, Washington, DC.[7]
Am 20. Juli 1905 lief das Boot zur Überholung in die Norfolk Navy Yard ein. Der Zustand der Batterien war so schlecht, dass die Ingenieure für die Wartung der Batterien den Ausbau empfahlen. Die Zellen wurden im August 1905 ausgebaut, jedoch nie wieder eingebaut. Am 24. Juni 1907 wurden die Arbeiten an der Holland abgebrochen. Die offiziellen Aufzeichnungen enden am 30. Juni 1907.[8][9]
Die USS Holland wurde am 21. November 1910 in der Norfolk Navy Yard außer Dienst gestellt. Das Boot wurde nach der Außerdienststellung in die United States Naval Academy überstellt.
Das Marineministerium verkaufte die Holland am 18. Juni 1913 an Henry A. Hitner’s Sons Company mit Sitz in Philadelphia, Pennsylvania. Der Verkaufserlös für das Boot betrug 1.066,50 Dollar. Am 12. November 1913 wurde das Boot von Annapolis, Maryland zum Friedhof der Schiffe nach Petty Island geschleppt.[10] Teilweise begraben in Sand und halb gefüllt mit Wasser aus dem Delaware River wurde das Boot lieblos abgeladen. Die Motoren wurden entfernt und übrig blieb nur der Druckkörper.[11] Am 22. Juni 1915 wurde die Holland aus dem Sand gezogen und auf einen Schrottplatz bei Port Richmond verlegt. Anfang 1916 wurde das Boot von Henry A. Hitner’s Sons Company in das Commercial Museum nach Philadelphia verlegt. Dort wurde sie Teil der Today and Tomorrow Ausstellung.[9] Walter A. Hall, einer der damaligen Besatzungsmitglieder erfuhr vom Verbleib der Holland. Am 5. August 1916 schrieb Hall einen Brief an den Herausgeber der New York Times in der Hoffnung jemanden zu finden der die Holland vor der Verschrottung rettet.[12] Dr. Peter J. Gibbson und sein Sohn Austin F. Gibbson kauften das Boot von A. Hitners Sons. Die Holland wechselte somit am 11. August 1916 für 500 Dollar den Besitzer.[13] Dr. Gibbson gab einige Tage nach dem Kauf bekannt, dass die Holland an das Museum of Peaceful Arts gespendet wird.[14] Als Bedingung für die Spende wurde das Boot zuerst für ein Jahr in der Bronx International Exhibition ausgestellt.[15] Am 12. Oktober 1916 wurde die Holland in einer Parade vom Grundstück des Commercial Museums über die Washington Avenue, 34 Straße, Market Street und Broad Street geführt. Begleitet wurde das Boot vom Bürgermeister von Philadelphia, dem Kommandanten der Philadelphia Navy Yard und 350 Navy-Mitarbeitern.[16]
Am 25. Mai 1917 erreichte die Holland New York. Während des Ersten Weltkriegs wurde sie im Stadtteil Bronx bei der New York International Exposition ausgestellt. Die Ausstellung wurde aufgrund des Ersten Weltkrieges erst im Juli 1918 eröffnet.
Da die New York International Exposition keinen sonderlichen Erfolg verzeichnen konnte, wurde sie 1924 als Starlight Park weitergeführt. Letztendlich wurde auch der Starlight Park 1930 geschlossen. Die Holland befand sich noch bis mindestens 1932 auf dem Gelände.
In späteren Jahren wurde das Boot von Louis Gersons Firma Harlem Metal Corporation für 100 Dollar gekauft und abgewrackt.
Für die Verhältnisse des frühen 20. Jahrhunderts hatte das Boot viele Merkmale, die bis dahin einzigartig waren. So wurde zum ersten Mal ein duales Antriebssystem eingesetzt. Im Druckkörper wurden getrennte Hilfs- und Hauptballasttanks eingebaut. Auch ein modernes Waffensystem wurde integriert. Durch Modifikationen der Form des Druckkörpers wurden die hydrodynamischen Eigenschaften verbessert.
Das Boot verfügte über zwei unterschiedliche Antriebssysteme. Der 34-kW-Ottomotor wurde für die Fahrt an der Wasseroberfläche eingesetzt, während der 36 kW starke Elektromotor nur für Tauchfahrten benutzt wurde. Im Rumpf wurden Ballasttanks und Trimmtanks eingebaut, durch die man die Tauchtiefe steuern konnte. Das Halten der Tauchtiefe wurde durch diese Tanks erleichtert.
Bei den Vorgängern der USS Holland wurde auf den Einbau von Waffensystemen verzichtet. John Holland war sich bewusst, dass er ohne den Nachweis der Nutzbarkeit moderner Waffensysteme keine weiteren Aufträge mehr von der US Navy erhalten würde. Er erstand deshalb von der Firma E. W. Bliss einen Torpedo mit Abschussrohr, den er in der Holland VI anbrachte. Nach erfolgreichen Abschusstests im April 1898 wurde die Holland Torpedo Boat Company von der US Navy angewiesen, zwei weitere Torpedoabschusssysteme in der Holland VI zu testen. Um das Unfallrisiko zu senken, wurden die Torpedos mit falschen Sprengköpfen ausgestattet. Die Besatzung wurde im Umgang mit Torpedos geschult. Das Beladen der Torpedoschächte musste aufgrund der geringen Größe des Bootes im Sitzen durchgeführt werden. In der Mitte des Rumpfes befand sich der Leitstand, von dem aus das Boot und die Waffensysteme gesteuert wurden.
Durch die wiederbeladbaren Torpedoschächte und das am Rumpf angebrachte pneumatische Decksgeschütz wurde das U-Boot für die US Navy interessant und für Holland zu einem wirtschaftlichen Erfolg.
Die Hülle des Bootes bestand aus 24 Stahlplatten, die in acht Abschnitte unterteilt waren.
Der Druckkörper wurde von John Holland für Unterwasserfahrten optimiert. Das Verhältnis von Länge zu Durchmesser war bei der Holland nahezu perfekt. Das Boot wurde durch einen einzelnen Propeller angetrieben.
Eine weitere Innovation betraf das Periskop, das die Holland als eines der ersten U-Boote der Welt besaß. Das Gerät war von seinen Konstrukteuren Simon Lake und Howard Grubb omniscope genannt worden.[17]