Geologisch liegt Uffenheim in den wenig verbogenen Sedimentschichten des Unterkeupers. Sie bestehen aus Tonen und Mergeln mit Kalk- und Sandsteinbänken. Der Werksandstein in der Mitte der Abfolge steht hier mit mehreren Metern Mächtigkeit an. Im Osten der Stadt liegt ein Aufwölbungszentrum des Uffenheimer Sattels.[3] Die unter dem Keuper liegenden Kalksteine des Oberen Muschelkalks werden von der von Ost nach West fließenden Gollach bis zu 20 Meter angeschnitten.[4] Sie wurden im Bereich der Oberen Mühle abgebaut. Aus der größeren Härte der Gesteine des Muschelkalks ergeben sich steilere Taleinschnitte der Gollach und ihrer Nebenbäche im Vergleich zur Umgebung. In den Eiszeiten wurde das Relief über weite Teile mit Löss bedeckt. Die fruchtbaren Böden, die sich dort entwickelt haben, sind Grundlage für die starke ackerbauliche Prägung der Landschaft. Uffenheim liegt im Gollachgau, der gemeinsam mit dem landschaftlich sehr ähnlichen Ochsenfurter Gau die naturräumliche Haupteinheit Ochsenfurter Gau und Gollachgau bildet, die innerhalb der Mainfränkischen Platten liegt.[5]
Das Klima ist ganzjährig feucht mit durchschnittlichen Niederschlägen von 644 mm pro Jahr und Durchschnittstemperaturen um 8,3 °C.[6]
Das Gemeindegebiet weist ein flachhügeliges Relief auf und besteht hauptsächlich aus Acker- und Grünland. Lediglich im Süden gibt es einige kleine Waldgebiete. Durch das Gemeindegebiet fließt die Gollach, ein rechter Nebenfluss der Tauber.[7]
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Brackenlohr, Custenlohr, Langensteinach, Rudolzhofen, Uffenheim, Uttenhofen, Wallmersbach und Welbhausen. Die Gemarkung Uffenheim hat eine Fläche von 12,513 km². Sie ist in 3806 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3287,64 m² haben.[10] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Schafhof.[11]
Die langjährigen Forschungen des Archäologischen Arbeitskreises am Gollachgaumuseum haben nicht nur für das Umland, sondern auch für die Frühgeschichte der Stadt wichtige neue Erkenntnisse geliefert, die 1999 in einem ersten Vorbericht[12] publiziert wurden: Dazu gehören nicht nur Hinweise auf die Verteilung der mittelalterlichen Siedlungsaktivitäten über das Stadtgebiet, sondern vor allem der Nachweis eines frühen Siedlungskernes am Nordufer des Hainbaches im Bereich des heutigen Schweinemarktes spätestens aus dem 7. Jh. Ergänzend dazu ergaben sich neue Erkenntnisse durch die Ausgrabungen im Zusammenhang mit dem Neubau des Finanzamtes am Schlossplatz, die nicht nur Hinweise auf massive Geländeveränderungen mit bis zu 10 m hohen Auffüllungsschichten seit dem hohen Mittelalter lieferten. Damals konnte nachgewiesen werden, dass eine ältere Stadtmauer im unteren Bereich der Schlossstraße bestand. Die südliche Begrenzungsmauer des Schlossgrabens konnte auf das 12./13. Jh. datiert werden und lieferte erstmals einen Hinweis auf ein höheres Alter der Vorgängerburg.[13]
Den vorläufigen Höhepunkt der Forschungen von 2001 bis 2009 bildeten aber in den Kellern des Schlosses – ergänzt mit einer Sondierungsmaßnahme 2016 – die Auffindung einer 8,5 × 13 m großen Steinkirche mit halbrunder Apsis im Osten, die in ihren Außenmauern teilweise noch bis zu zwei Meter hoch erhalten ist, samt den Resten eines Altarblocks. Sowohl die Mauertechnik, als auch C14-Proben aus mehreren Bereichen lassen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass unmittelbar neben dem heutigen Schlosstor eine Kirche des 11. Jahrhunderts vermauert erhalten ist. Das wirft völlig neue Fragen zur Frühgeschichte Uffenheims, nach seinen Erbauern und nach dem Verhältnis zur Pfarrkirche St. Johannes auf.[14] Nebenbei bemerkt dürfte es sich hier – nach der Krypta von Roßtal – um einen der ältesten erhaltenen Kirchenräume Mittelfrankens handeln.
Der Ort wurde 1103 als „Offenheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Offo, der Personenname des Siedlungsgründers.[15][16] Darin bezeugt nebst anderen ein Burckhart von Uffenheim mit seinen beiden Söhnen Heinrich und Gumprecht von Buchenbach die umfangreiche Schenkung des Ritters Diemar von Röttingen, der all sein Eigentum dem Kloster Hirsau überließ.[17] Auch mit den Herren von Burleswagen waren die Herren von Uffenheim verwandt. Dies geht aus einer Urkunde aus dem Jahr aus dem Jahr 1212 hervor worin Ludwig von Uffenheim Friedrich von Burleswagen als seinen Bruder bezeichnet.[18] Ihre Burg stammt vermutlich im Osten der Stadt im heutigen Schlösslesbuck.
Im Jahre 1349 erhielt Uffenheim unter den Edlen von Hohenlohe von Kaiser Karl IV. das Stadtrecht. Das war der formale Abschluss eines längeren Prozesses, der bald nach der Übernahme durch die Hohenlohe mit der Einsetzung eines Schultheißen (vor 1281), der Erwähnung eines Getreidemasses (1288), der Erhebung zur Pfarrei (vor 1290) und dem Entstehen einer kleinen jüdischen Gemeinde (um 1300) begann. Die Lage an einer alten Fernstraße (erwähnt 1298) mit dem Geleitrecht der Herren von Hohenlohe nutzten diese zum Einsetzen eines Richters (1316), eines Amtmannes (1338) und eines Stadtgerichtes (1340) mit Kompetenzen für das Umland. Das Anwachsen der jungen Stadt zeigt die Gründung einer Frühmesse (1349) und eines Spitals 1360 durch den Stadtherrn Gerlach von Hohenlohe, der noch kurz vor seinem Bankrott eine eigene Uffenheimer Münzprägung installierte und den Zuzug von Kaufleuten und dem Landadel in seine Residenzstadt förderte.[19]
Im Jahre 1378 wurde die Stadt an die Burggrafen von Nürnberg verkauft. Damals hatte die Altstadt allerdings noch nicht die heutige Größe erreicht, sondern reichte nach der Rekonstruktion von G. Rechter nach Norden nur bis zum Rathaus und nach Süden bis zum Schweinemarkt.[20] Erst um 1400 unter maßgeblicher Förderung der Nürnberger Burggrafen mit Steuerprivilegien und persönlichen Besuchen wurden annähernd die heutige Größe erreicht und das 1360 vor der Stadtmauer gegründete Spital mit einbezogen. Verschieden Baumaßnahmen haben gezeigt, dass vor allem im Südwesten der Stadt in der Schlossniederung offenbar noch weitere Ausbauten erst nach der Zerstörung im Markgrafenkrieg von 1462 entstanden sind.[21]
Von 1791 bis 1806 waren die beiden fränkischen Markgrafschaften Ansbach-Bayreuth und damit auch Uffenheim preußisches Territorium, wobei der Freiherr von Hardenberg seine berühmten Reformen auch in diesem Gebiet erprobte. Von 1797 bis 1808 unterstand Uffenheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
Als prominente Hauptredner traten am 9. September 1928 Gregor Strasser und Julius Streicher bei einer Kundgebung von NSDAP unter Beteiligung des Neustädter Sturm 20 in Uffenheim auf. Im selben Jahr wurde das Uffenheimer Tageblatt. Unabhängige, nationale Bauern- und Mittelstandszeitung von dem Scheinfelder Gastwirt und Politiker Wilhelm Holzwarth mit Theo Holzwarth gegründet. 1930 beklagte Frieda Saueracker, geborene Schuh, aus Ermetzhofen bei Julius Streicher den für die NSDAP „schädlichen Einfluss, den die Holzwarthsche Zeitung“ ausübte. Nach Zerstörung der Redaktionsräume durch örtliche Nationalsozialisten mit einem Sprengsatz[26] verließ Wilhelm Holzwarth 1932 Uffenheim.[27] Der Landkreis Uffenheim, der bis zum 1. Juli 1972 bestand, gehört seit der Gebietsreform zum Landkreis Neustadt an der Aisch (ab dem 1. Mai 1973 Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim). Aufgrund überregionaler Verkehrsanbindungen und Verbesserungen in der Infrastruktur wurde Uffenheim zum möglichen Mittelzentrum aufgestuft.
Heimatmuseum (Gollachgaumuseum): Paläontologische Sammlung (fossile Pflanzen und Tiere aus der Gegend), prähistorische Funde von der Steinzeit bis zur Eisenzeit, Hallstattzeit, Bibelsammlung aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Bücher des 17. bis 19. Jahrhunderts, handkolorierte Landkarten (17.–18. Jahrhundert), fränkisches Bauernzimmer und eine alte Küche. Eine Besonderheit ist die Uffenheimer Apotheke, die älteste Deutschlands, und eine Arzneimittelsammlung von 1786. Eine Militaria-Sammlung umfasst Gewehre, Helme und Blankwaffen des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Ausrüstungsgegenstände der beiden Weltkriege.
Museum für Zivil- und Wehrtechnik: Das Militär- und Technikmuseum zeigt Fahrzeuge und Panzer, Ausrüstungsgegenstände, Uniformen und Orden sowie zahlreiche Technik aus dem Fernmeldewesen und wird vom Verein für Zivil- und Wehrtechnik e. V. betrieben.[54]
Schloss, ehemalige mittelalterliche Wasserburg, Vierflügelanlage, Torturm 15. Jahrhundert, nach einem Brand im 17. Jahrhundert barocker Umbau des Schlosses durch das markgräfliche Bauamt Ansbach nach Plänen von David Steingruber und Leopoldo Retti 1737–1752. Nach Renovierungsarbeiten 2006 bezog einen Teil des Schlosses das Finanzamt, welches ebenfalls den gegenüberliegenden Neubau in Anspruch nimmt.
Im Gewerbegebiet Nord an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg ist adidas ansässig – Im Distributionszentrum erfolgt der Warenversand für den europäischen Raum.[55] Im Gewerbegebiet an der Bundesautobahn 7 finden sich das XXXL Zentrallager, die Mömax Logistik, sowie Unternehmen für Maschinenbau, Verpackungstechnik, Herstellung von Schiffsböden und Schiffsausrüstungen, sowie Forsttechnik.
Finanzamt Ehemals im Wasserschloss untergebracht, nun im Neubau gegenüber. Der Umzug veranlasste die Stadt Uffenheim zu einem großflächigen Ausbau der Parkplätze und Zufahrtswege.
Krankenhaus Uffenheim geschlossen seit August 2013, seit 2014 psychosomatische Klinik (Heiligenfeld)
Die Christian-von-Bomhard-Schule[56] ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in kirchlicher Trägerschaft. Sie ist Mitglied der Evangelischen Schulstiftung in Bayern. Dabei sind Gymnasium, Realschule und Fachoberschule für Sozialwesen unter einem Dach zusammen. In der Nähe der Schule besteht ein Internat für Mädchen und Jungen, die eine der Schulen besuchen. Als Gründungsjahr der Schule gilt 1531.
Karl Hillermeier (1922–2011), Jurist und Politiker (CSU), Mitglied der Bayerischen Staatsregierung von 1966 bis 1988; von 1977 bis 1988 stellvertretender Ministerpräsident
J. A. Bullnheimer: Geschichte von Uffenheim: nebst historischen Notizen über dessen nahe und ferne Umgegend, Ansbach: Brügel 1905.
Walter Gebert u. a.: Uffenheim von Anfang an – Archäologische Ausgrabungen am Schweinemarkt. Verlag Seehars, Uffenheim 1999
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Heinz Hillermeier (Hrsg.): Uffenheim – Stadt und Land; Streifzüge durch die Geschichte unserer fränkischen Heimat. Verlag Seehars, Uffenheim 2004
Gerhard Rechter: Uffenheim. Häusergeschichte von 1530 bis 1945. Nürnberg 2003 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 12), ISBN 978-3-929865-06-6
Godehard Schramm, Ottmar Fick: Uffenheim und sein Gollachgau. Bildband schwarz-weiß; Verlag Seehars, Uffenheim 1989
Stadt Uffenheim (Hrsg.): 650 Jahre Uffenheim, Uffenheim 1999.
Uffenheimer Geschichte und Geschichten. Band 1–9; Wencker-Wildberg-Verlag, Uffenheim
Uffenheim in alten Ansichten. Wencker-Wildberg-Verlag, Uffenheim
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↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.440 (Erstausgabe: 1950).
↑Heinz Hillermeier (Hrsg.): Uffenheim Stadt und Land. Streifzüge durch die Geschichte unserer fränkischen Heimat. Uffenheim 2004, S. 211.
↑Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 31, 82 und 259 f.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.583.