Im Baseball bezeichnet umpire einen Schiedsrichter eines Baseballspiels.[1] Im modernen Baseball wird ein Spiel von einer Gruppe von Schiedsrichtern geleitet, der umpiring crew.
Der hauptverantwortliche Schiedsrichter, umpire in chief oder home plate umpire, ist verantwortlich für das Spiel. Er entscheidet über Balls und Strikes, über Fair Balls und Foul Balls und trifft die meisten Entscheidungen, die Schlagmann und Runner nahe der Home plate betreffen.[1]
Die Base umpire werden entsprechen der Base, an der sie sich befinden, bezeichnet. So gibt es den First-base umpire, den Second-base umpire und den Third-base umpire. Es gibt, gerade in den unteren Ligen, auch häufig den Fall, dass auf den Second-base umpire verzichtet wird, oder dass es überhaupt nur einen Umpire für die Bases gibt.
In der Major League werden beim All-Star Game, in der Postseason und der World Series zusätzlich an den Foul lines je ein left-field und ein right-field umpire eingesetzt.[2]
Die Schiedsrichtermannschaft rotiert während einer Saison, so dass alle Schiedsrichter auf allen Positionen spielen.
Im Gegensatz zum American Football ist eine Entscheidung eines Baseballschiedsrichters endgültig. Sie kann nur widerrufen werden, wenn der Schiedsrichter sich zusammen mit seinen Kollegen berät und die Entscheidung zurücknimmt.[1]
Seit dem 28. August 2008 gibt es die Möglichkeit, durch Zeitlupenwiederholungen bei Bällen, die knapp am Foul Pole vorbeifliegen, zu entscheiden ob ein Ball innerhalb oder außerhalb der foul line ist.[3] Dieses Verfahren wurde zuerst am 3. September 2008 bei einem Schlag von Alex Rodríguez (New York Yankees) gegen die Tampa Bay Rays im Tropicana Field in St. Petersburg (Florida) angewandt.[4]
Seit der Saison 2014 besteht in der MLB außerdem für die Team-Manager bei gewissen Situationen die Möglichkeit einer Challenge der Entscheidung der Umpire. Auch hier kommt die Zeitlupenwiederholung zur Anwendung und endet entweder mit Call confirmed (Entscheidung bestätigt), Call stands (Entscheidung bleibt bestehen) oder call overturned (Entscheidung wird umgekehrt). Damit ein Call overturned wird, muss es einen eindeutigen Beweis geben, dass die Entscheidung am Spielfeld vom Umpire falsch war. Daher ist es durchaus möglich, dass eine eigentliche falsche Entscheidung bestehen bleibt, wenn es sich um eine ganz knappe Entscheidung handelt (call stands). Ein Team hat das Recht für eine Challenge pro Spiel und bekommt nur dann eine zweite Challenge, wenn ihre erste Challenge mit einem call overturned geendet hat.
(Stand: Ende Spieljahr 2016)
vor 1920:
zwischen 1920 und 1960:
nach 1960:
(Stand: Ende Spieljahr 2016)
“umpire” entstand durch falsche Worttrennung aus dem Mittelenglischen Wort “noumpere”, welches wiederum auf das altfranzösische Wort „nonper“ (von lateinisch „non“, „nicht“ und „par“, „Paar, Gegenstück, Gleiches“) zurückgeht. Es bedeutet daher sinngemäß etwa „der Außenstehende, der in einem Streit zwischen einem Paar schlichtet“.
Im Mittelenglischen tauchte das Wort das erste Mal um 1350 als “noumper” auf, um 1440 fand sich die Schreibweise “owmpere”.
Das führende „n“ ging in der Zeit von 1426 bis 1427 verloren und die Form „a noounpier“, mit „a“ als unbestimmter Artikel, wurde niedergeschrieben. Um 1475 wurde das „n“ an den Artikel angefügt, die Schreibweise veränderte sich zu „an Oumper“. Durch diesen Lautwandel sagt man heute daher “an umpire” anstatt “a numpire”.