United States Sixth Fleet

United States Sixth Fleet


Verbandsabzeichen
Aufstellung 12. Februar 1950
Staat Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Streitkräfte Streitkräfte der Vereinigten Staaten
Teilstreitkraft United States Navy
Typ Flotte
Unterstellung United States Naval Forces Europe-Africa
Standort Neapel, Italien
Befehlshaber
Kommandeur siehe STRIKFORNATO

Die United States Sixth Fleet (deutsch 6. US-Flotte) ist die für das Mittelmeer und den gesamten östlichen Atlantik zuständige Flotte der US Navy. Sie ist eine der sechs aktiven Flotten der US-amerikanischen Seestreitkräfte. Ihr Hauptstützpunkt befindet sich in Gaeta und das Hauptquartier auf dem Flughafen Neapel-Capodichino (Naval Support Activity Naples) in Italien. Sie ist Teil des militärischen Großverbandes United States Naval Forces Europe-Africa (NAVEUR-NAVAF). Die Flotte war ursprünglich nur im Mittelmeer stationiert, übernahm dann ab 2011 auch teilweise den Verantwortungsbereich der 2. US-Flotte im Atlantik.

Die Sechste Flotte besteht aus mehreren Überwasserkampfschiffen und Flugzeugen in Kampf- und Unterstützungseinheiten, die sich auf mindestens eine Flugzeugträgerkampfgruppe, eine amphibische Gruppe, eine Marineexpeditionseinheit (MEU), eine Logistikgruppe und eine U-Boot-Gruppe aufteilen.

Verantwortungsbereich

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Der Verantwortungsbereich (area of responsibility) der 6. US-Flotte und damit auch der US Naval Forces Europe-Africa besteht aus fast dem halben Atlantik vom Nordpol mit der Barentssee, der Nordsee und der Ostsee sowie dem Mittelmeer mit der Adria und dem Schwarzen Meer, bis in den südöstlichen Atlantik mit der Antarktis und dem südwestlichen Indischen Ozean.

Die 6. US-Flotte ist derzeit in folgende Task Forces gegliedert:

  • Task Force 63 (CTF-63): Logistikkräfte, darunter Versorgungsschiffe, Tanker und in Zusammenarbeit mit dem Sealift Logistics Command (SEALOGEUR) des Military Sealift Command, Sitz Neapel.
  • Task Force 64 (CTF-64): Luft- und Raketenabwehr einschließlich strategische U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN) sowie die landgestützten Aegis Ashore Missile Defense Systeme der Naval Support Facilities (NSF) in Devesulu und Słupsk/Stolp, Sitz Neapel
  • Task Force 65 (CTF-65): Im Kern die Commander Destroyer Squadron (CDS-65) mit mehreren Überwasserkampfschiffen. (Bis 2011 als Task Force 60 (CTF-60) bestehend auch immer aus einer Flugzeugträgerkampfgruppe), Sitz Rota.
  • Task Force 67 (CTF-67): Seefernaufklärung und U-Boot-Abwehr, Kräfte disloziert auf verschiedene Flugplätze, Sitz NAS Sigonella
  • Task Force 68 (CTF-68): Marineexpeditionseinheit (MEU), Sitz Camp Mitchell (Rota)
  • Task Force 69 (CTF-69): U-Boot-Ortung und U-Boot-Abwehr, Sitz Neapel

Zuvor gab es noch die Task Force 61 (CTF-61) mit der amphibischen Komponente bspw. mit Hubschrauberträger, Docklandungsschiffe und die Task Force 62 (CTF-62) als Landungskomponente mit einem Marineinfanteriebataillon und verladene Panzer, Artillerie und Pioniermitteln auf amphibische Landungsschiffe.

Überwasserkampfschiffe der 6. US-Flotte im Mittelmeer 1954
Emblem der 6. US-Flotte um 1970

Die 6. US-Flotte entstand am 12. Februar 1950 aus der 1948 gegründeten United States Sixth Task Fleet, die wiederum aus der United States Naval Forces Mediterranean (NAVMED).

Während des Kalten Krieges war die 6. US-Flotte das maritime Rückgrat im NATO-Kommandobereich Allied Forces Southern Europe (AFSOUTH) zum Schutz der Südflanke gegenüber dem Warschauer Pakt und gehörte innerhalb des Verteidigungsbündnisses zur Naval Striking and Support Forces Southern Europe (STRIKEFORSOUTH), seit 2004 zur Naval Striking and Support Forces NATO (STRIKFORNATO). Geopolitisch ist das Mittelmeer als Hauptversorgungsweg u. a. von Erdöl besonders wichtig und war es aufgrund der Aktivitäten der Schwarzmeerflotte, die 5. Eskadra der sowjetischen Marine und der sowjetischen Handelsschiffe. Wichtig waren dabei die Meerengen am Bosporus, der Dardanellen, der Straße von Gibraltar, der Straße von Sizilien und der Suezkanal. Auch die Überwachung, Aufklärung wie auch das Eindämmen und Eingreifen in Krisen in Ägypten, Libyen und im Libanon fielen in den vergangenen Jahrzehnten in den Aufgabenbereich der Flotte.

Von 1950 bis 1980 gehörten faktisch immer zwei Flugzeugträgerkampfgruppen zur Flotte.

Nach dem Austritt Frankreichs aus der militärischen Organisation der NATO 1962 wurde der Heimathafen der Flotte von Villefranche-sur-Mer nach Gaeta in Italien verlegt.

Am 20. September 2005 wurden die US Naval Forces Europe mit der 6. US-Flotte zusammengelegt. Der Kommandeur der NAVEUR kommandiert also seit 2005 die US Naval Forces Europe und das JFC Naples, wobei sein Stellvertreter das Kommando über die in Gaeta, Italien, stationierte 6. US-Flotte innehat. Am 1. Oktober 2007 wurde das United States Africa Command (AFRICOM) aufgestellt und ist seit dem 1. Oktober 2008 aktiv. Die United States Naval Forces Africa und die United States Naval Forces Europe teilen sich dabei die Strukturen und Ressourcen.

Liste der Kommandeure der 6. Flotte

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Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
Jeffrey T. Anderson September 2024 amtierend
Thomas Ishee September 2022 September 2024
Eugene H. Black III Juli 2020 September 2022
Lisa Franchetti März 2018 Juli 2020
Christopher W. Grady Oktober 2016 März 2018
James G. Foggo III Dezember 2014 Oktober 2016
Philip S. Davidson Oktober 2013 Dezember 2014
Frank Craig Pandolfe Oktober 2011 Oktober 2013
Harry B. Harris November 2009 Oktober 2011
Bruce W. Clingan August 2008 November 2009
James A. Winnefeldl September 2007 August 2008
John Dickson Stufflebeem Mai 2005 September 2007
Henry G. Ulrich III November 2003 Mai 2005
Scott Fry Oktober 2001 November 2003
Gregory G. Johnson Oktober 2000 Oktober 2001
Daniel Murphy Jr. Juli 1998 Oktober 2000
Charles S. Abbot Juli 1996 Juli 1998
Donald L. Pilling April 1995 Juli 1996
Joseph W. Prueherl Dezember 1993 April 1995
Thomas J. Lopez Juli 1992 Dezember 1993
William A. Owens November 1990 Juli 1992
J. D. Williams August 1988 November 1990
Kendall Moranville Juni 1986 August 1988
Frank B. Kelso II. Februar 1985 Juni 1986
Edward H. Martin Juli 1983 Februar 1985
William H. Rowden Juni 1981 Juli 1983
William N. Small Juli 1979 Juni 1981
James D. Watkins September 1978 Juli 1979
Harry D. Train II August 1976 September 1978
Frederick C. Turner September 1974 August 1976
Daniel J. Murphy Juni 1973 September 1974
Gerald E. Miller Oktober 1971 Juni 1973
Isaac C. Kidd Jr. August 1970 Oktober 1971
David C. Richardson August 1968 August 1970
William Martin April 1967 August 1968
Frederick Ashworth September 1966 April 1967
William Edward Ellis Juni 1964 September 1966
William Gentner März 1963 Juni 1964
David L. McDonald Juli 1961 März 1963
George Whelan Anderson junior September 1959 Juli 1961
Clarence Ekstrom September 1958 September 1959
Charles R. Brown August 1956 September 1958
Harry D. Felt April 1956 August 1956
Ralph A. Ofstie März 1955 April 1956
Thomas S. Combs Juni 1954 März 1955
John H. Cassady Mai 1952 März 1954
Matthias B. Gardner März 1951 März 1952
John J. Ballentine Februar 1950 März 1951

Alle Amtsinhaber bekleideten zum Zeitpunkt ihres Kommandos über die 6. Flotte den Dienstgrad eines Vizeadmirals.

Liste der bisherigen Flaggschiffe der 6. US-Flotte

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Commons: United States Sixth Fleet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien