Der Unstrut-Hainich-Kreis befindet sich im nordwestlichen Teil des Thüringer Beckens und deren Randplatten. Das Unstruttal wird im Westen und Norden von den Muschelkalkplatten des Hainichs, des Oberen Eichsfeldes und des Dün eingegrenzt.
Im Südwesten des Unstrut-Hainich-Kreises liegt der geographische Mittelpunkt Deutschlands[4], wenn man von den Extremen ausgeht (Lage des nördlichsten, östlichsten usw. Punkts in Deutschland). In der Gemarkung Niederdorla der Gemeinde Vogtei wurde eine Steinplatte auf 51° 10′ nördl. Breite und 10° 27′ östl. Länge gesetzt.
Die Geländehöhen im Unstrut-Hainich-Kreis betragen zwischen 150 m an der Unstrut unterhalb von Herbsleben und 493 m auf dem Hohes Rode im Hainich bei Eigenrieden. Weitere nennenswerte Berge und Erhebungen sind:[6]
Der Großteil des Unstrut-Hainich-Kreises entwässert über die Unstrut und, im nordöstlichen Teil, über die Helbe zu Saale und Elbe. Der Westen des Kreisgebietes liegt mit den Gewässern Haselbach und Frieda im Einzugsgebiet von Werra und Weser. Ein bedeutendes Standgewässer ist die Talsperre Seebach mit einem Stauraum von fünf Millionen Kubikmetern auf einer Wasserfläche von 1,1 km². Das frühere Moorgebiet bei Niederdorla ist heute ein See.
Landrat des Unstrut-Hainich-Kreises ist seit dem 1. Juli 2024 Thomas Ahke (Freie Wähler). Er setzte sich bei den Landratswahlen 2024 in der Stichwahl gegen Harald Zanker (SPD) durch, der den Unstrut-Hainich-Kreis seit der Bildung des Landkreises 1994 geleitet hatte.[9] Beigeordnete des Unstrut-Hainich-Kreises sind Jeremi Schmalz (CDU) und Maria Stecher (SPD).[10]
Holz- und Möbelproduktion, Elektronik, Dachziegelproduktion, Kammgarnherstellung und die Textilindustrie sind neben dem Handwerk und der Landwirtschaft wichtige Branchen im Landkreis. Der Unstrut-Hainich-Kreis verfügt über eine landwirtschaftliche Fläche von 73.488 ha.
Der Unstrut-Hainich-Kreis hatte im April 2024 eine Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent. Somit lag der Landkreis über dem Landesdurchschnitt von 6,3 Prozent und über dem Bundesdurchschnitt von 6,0 Prozent.[11]
Der Kreis wird in Nord-Süd-Richtung von der B 247 und in Ost-West-Richtung von der B 249 durchkreuzt. Der Osten des Kreises wird zudem von der Bundesstraße 84 durchquert; in Bad Langensalza zweigt von dieser die Bundesstraße 176 in Richtung Straußfurt ab. Anschluss an das Autobahnnetz besteht außerhalb der Kreisgrenzen bei Eisenach (BAB 4) und Leinefelde-Worbis bzw. Bleicherode (BAB 38). Bedeutende Landesstraßen sind die L 1042 Andisleben-Döllstedt-Tonna-Bad Langensalza und die L 1016 Niedergebra-Keula-Mühlhausen-Vogtei-Mihla-Eisenach.
Auflösung der Gemeinden Anrode, Dünwald und Menteroda – Eingliederung der Ortsteile Bickenriede und Zella der Gemeinde Anrode sowie der Ortsteile Beberstedt und Hüpstedt der Gemeinde Dünwald in die Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld; Eingliederung der Ortsteile Dörna und Lengefeld der Gemeinde Anrode, des Ortsteils Zaunröden der Gemeinde Dünwald sowie der Gemeinde Menteroda in die Gemeinde Unstruttal; Eingliederung des Ortsteils Hollenbach der Gemeinde Anrode in die Stadt Mühlhausen/Thüringen (1. Januar 2023)
Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Menteroda – Bildung der Gemeinde Menteroda aus den Mitgliedsgemeinden, mit Ausnahme der Gemeinde Obermehler; die Stadt Schlotheim wird die erfüllende Gemeinde (1. August 1996)
Am 1. Juli 1994 wurden dem Landkreis die Kfz-Unterscheidungszeichen LSZ (Bad Langensalza) und MHL (Mühlhausen/Thüringen) zugewiesen. Diese wurden am 1. Februar 1995 von UH abgelöst. Seit dem 24. November 2012 sind in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung wieder die Kürzel LSZ und MHL erhältlich.
R. Reuther, R. Weise: Der Unstrut-Hainich-Kreis mit seinen Landschaften, Naturschönheiten und Schutzgebieten. Naturschutzinformationszentrum Nordthüringen e. V., Mühlhausen 1996.
R. Weise, U. Fickel, R. Halle, W. Hochstrate, E. Lehnert, R. Faupel und R. Kaiser: Naturdenkmale im Unstrut-Hainich-Kreis. Naturschutzinformationszentrum Nordthüringen e. V., Mühlhausen 2007.
Kulturelle Entdeckungen THÜRINGEN. Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis. Band 1, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2249-3.
↑Thüringer Ministerium für InfrastrukturZweiter LEP-Entwurf, einschließlich Entwurf des Umweltberichts mit Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung (PDF 5,8 MB).
Landkreise und kreisfreie Städte im Freistaat Thüringen