Unter heißem Himmel (Film)

Film
Titel Unter heißem Himmel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1936
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen UFA
Stab
Regie Gustav Ucicky
Drehbuch Gerhard Menzel
Produktion Albers-Ucicky-Produktion
Musik Theo Mackeben
Kamera Fritz Arno Wagner
Schnitt Herbert B. Fredersdorf
Besetzung

Unter heißem Himmel ist ein deutscher Abenteuerfilm von 1936. Die Hauptrolle spielte Hans Albers, der zusammen mit Regisseur Gustav Ucicky auch direkt an der Produktion beteiligt war.

Östliches Mittelmeer. An Bord eines deutschen Frachtschiffs ist der Schiffsingenieur Groppi an einer schweren Blinddarmreizung erkrankt und schwebt in Lebensgefahr. Kapitän Kellersperg, der mit Groppi gut befreundet ist, versucht mit allen Mitteln, einen Arzt zu erreichen. Schließlich trifft der Hafenarzt Dr. Negruzzi ein, der sich als heruntergekommener Säufer erweist. Negruzzi, unfähig eine Untersuchung durchzuführen, diagnostiziert fälschlicherweise Cholera und stellt das Schiff sofort unter Quarantäne, um Europa, wie er meint, vor der Seuche zu retten. Kellersperg durchbricht mit dem Schiff die Quarantäne, um einen anderen Arzt zu erreichen, wird aber von den Hafenbehörden gestoppt. Da Groppi weiterhin eine Behandlung verweigert wird, stirbt der Schiffsingenieur. Kellersperg wird das Patent als Schiffsoffizier entzogen. Er ist ein gebrochener Mann, will aber sein Versprechen gegenüber Groppi halten, sich um dessen Lebensgefährtin Rosa und deren gemeinsames Kind zu kümmern.

Rosa arbeitet in Piräus als Tänzerin in einem zweifelhaften Lokal. Ellersperg, der nun selbst ständig betrunken ist, will sie davon überzeugen, einen bürgerlichen Beruf auszuüben und bei seiner Mutter in Blankenese zu leben, doch sie lehnt ab, um sich als Künstlerin zu verwirklichen. In dem Lokal lernt der Kapitän den zwielichtigen Ghazarian kennen. Ghazarian vermittelt Ellersperg den Kontakt zu Konsul Calfa, bei dem unklar ist, für welches Land er tätig ist. Calfa sichert Kellersperg Hilfe zu.

Tatsächlich verschafft Calfa dem Kapitän ein neues Kommando auf dem Dampfer „Gorbuduc“, der arabische Gewässer anlaufen soll. Der Frachter transportiert neben der Ladung zusätzlich auch Passagiere. Ghazirian ist im Auftrag Calfas ebenfalls an Bord. Nachdem Calfa und Rosa, die von Calfa protegiert wird, in Dschidda von Bord gegangen sind, entdecken Passagiere, dass die auf der „Gobuduc“ transportierten 200 Kisten mit Klavieren tatsächlich Maschinengewehre enthalten. Kellersperg erfährt, dass die Mg im Auftrag Calfas, der tatsächlich ein sowjetischer Geheimagent ist, an arabische Revolutionäre geliefert werden sollen. Durch eine Auseinandersetzung mit Rosa wird Calfa schwer verletzt. Durch den Unfall kommt die lokale Polizei den Verschwörern auf die Spur, kann jedoch die Hintergründe der Agententätigkeiten nicht aufklären.

Um den Waffenschmuggel und den Revolutionsversuch zu vertuschen, versuchen die Agenten Calfas die „Gorbuduc“ durch eine Sprengladung zu versenken. Panik bricht aus, doch Kellersperg gelingt es, ein Lecksegel anzubringen, wodurch das Leck abgedichtet und das Schiff gerettet wird. Obwohl die Agenten auch die Funkanlage des Dampfers zerstört haben, kann mit einer ausgebauten Funkanlage eines zerstörten Flugzeuges, das der Passagierin Altamont gehörte, Kontakt zu britischen Behörden aufgenommen werden, die dem Dampfer mit mehreren Wasserflugzeugen zu Hilfe kommen. Der Erste Offizier des Dampfers übernimmt Kellerspergs Stellung und traut ihn und Rosa. In einem an Bord abgehaltenen Schnellgericht wird Kellersperg weitgehend rehabilitiert.

Produktionshintergrund

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Die Filmfabel basiert offenbar auf dem 1935 von Albert Daudistel veröffentlichten Roman Der Bananenkreuzer, in dem die Falke-Affäre von 1929 in Venezuela fiktionalisiert wurde, die seinerzeit internationales Aufsehen erregte. Drehbuchautor Menzel hatte schon die Vorlage für den U-Boot-Film Morgenrot von 1933 verfasst.

Die Dreharbeiten fanden in den Ufa-Ateliers Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam, statt. Außenaufnahmen wurden in Santorin am Ägäischen Meer in Griechenland gedreht. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1936 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.[1][2]

Der Minister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, nahm gegenüber der Produktion eine eher kritische Haltung ein. In seinem Tagebucheintrag vom 7. Dezember 1936 hielt er fest:

… überladen, etwas schmieriges Milieu, Handlung zu breit und unverständlich, kein Treffer. Albers wirkt auch zu maniriert.

Zitiert nach Moeller, Der Filmminister, S. 67, Anmerkung 30.

Zwar wurde der Film in den 1980er oder 1990er Jahren von der ARD ausgestrahlt, jedoch bislang weder auf VHS oder DVD ediert, obwohl er nicht zu den so genannten Vorbehaltsfilmen gehört.

  • Felix Moeller: Der Filmminister. Goebbels und der Film im Dritten Reich. Berlin 1998. ISBN 3-89487-298-5
  • Ekhart Berckenhagen: Schiffahrt in der Weltliteratur. Ein Panorama aus fünf Jahrtausenden, Hamburg (Kabel) 1995, S. 258. ISBN 3-8225-0338-X

Einzelnachweise

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  1. Hans-Michael Bock und Michael Töteberg: „Das Ufa-Buch – Kunst und Krisen, Stars und Regisseure, Wirtschaft und Politik (Die internationale Geschichte von Deutschlands größtem Film-Konzern)“ . Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1992, S. 338.
  2. Filmportal: „Unter heißem Himmel“ filmportal.de, abgerufen am 1. April 2019.