Volkswagen Fox | |
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Produktionszeitraum: | 2003–2021 |
Klasse: | Kleinstwagen |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Vorgängermodell: | Europa: VW Lupo[1] |
Nachfolgemodell: | Europa: VW up! |
VW Fox (englisch für Fuchs) ist der Name mehrerer Pkw-Modelle von Volkswagen. Von 2005 bis Anfang 2011 war er das kleinste VW-Modell; Ende 2011 erschien sein Nachfolger VW up!. Obwohl Abmessungen und Raumangebot eher der Klasse der Kleinwagen entsprechen, wird der Fox wegen seines vergleichsweise günstigen Kaufpreises durch die geringe Serienausstattung den Kleinstwagen zugerechnet. Auch das Kraftfahrt-Bundesamt teilte das Modell in die Klasse der Kleinstwagen ein.
Fox (Typ 5Z) | |
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Dreitürermodell, Ausstattung Style | |
Produktionszeitraum: | 2005–2011 |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Motoren: | Ottomotoren: 1,0–1,6 Liter (40–88 kW) Dieselmotor: 1,4 Liter (51 kW) |
Länge: | 3828 mm |
Breite: | 1660 mm |
Höhe: | 1544 mm |
Radstand: | 2465 mm |
Leergewicht: | 978–1087 kg |
Der Fox wurde vollständig in Brasilien entwickelt und wurde in zwei Werken dort (São José dos Pinhais für den südamerikanischen Markt und São Bernardo do Campo für den Export nach Europa) sowie in Argentinien produziert.
Der Wagen war in Europa der Nachfolger des VW Lupo und wurde Anfang April 2005 auf der Auto Mobil International erstmals in Deutschland präsentiert. Ab dem 29. April 2005 war er in Europa erhältlich. Der Preis für das Basismodell lag in Deutschland mit 8.950 Euro (Modelljahr 2006) unter dem seines Vorgängers Lupo, dessen Grundpreis im Modelljahr 2005 10.150 Euro betrug.[2]
In Brasilien ist inzwischen als Novo Fox ein überarbeitetes Modell erhältlich, das sich an der Optik des aktuellen VW Golf orientiert. Ein Nachfolgemodell wurde von VW als Studie New Small Family entwickelt, das als VW up! im Dezember 2011 den Fox ablöste.
Das günstigste Modell des Volkswagen-Konzerns hatte serienmäßig keine Komfortausstattung.
Die Elektrohydraulische Servolenkung mit einem in Höhe und Reichweite verstellbaren Lenkrad konnte beim 40-kW-Basismodell extra bestellt werden. Seitenairbags, elektrische Fensterheber, elektrisch verstellbare Spiegel, Zentralverriegelung oder auch die (zur Vergrößerung des Gepäckraums verschiebbare) Rücksitzbank mit geteilter Rücksitzlehne waren gegen Aufpreis erhältlich; ebenso die Einstiegshilfe „Easy Entry“ für die Fondpassagiere.
Der Kraftstofftank fasst 50 Liter; der Wendekreis beträgt 10,6 Meter.
Sterne im Euro NCAP-Crashtest (2005)[3] |
In Deutschland wurde der VW Fox serienmäßig mit ABS, Fahrer-/Beifahrerairbag und Gurtstraffer angeboten. Seitenairbags waren bei allen Modellen gegen Aufpreis erhältlich; Kopfairbags waren nicht lieferbar. Ein ESP einschließlich Bremsassistent mit Antriebsschlupfregelung (ASR), Elektronischer Differentialsperre (EDS) ist seit 2011 serienmäßig. Beim Euro NCAP-Crashtest 2005 erhielt ein Wagen ohne Seitenairbags bei der Beurteilung der Insassensicherheit von fünf möglichen Sternen vier (28 Punkte) und bei der Kindersicherheit 4 Sterne (42 Punkte) von fünf möglichen. Die Fußgängersicherheit wurde mit 12 Punkten und zwei Sternen bewertet.[4]
Zwischen 2005 und 2012 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 143.194 VW Fox neu zugelassen worden. Mit 35.657 Einheiten war 2006 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
Zulassungszahlen in Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gesamt: 143.194
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Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[5] |
VW Fox | 1.2 (2005–2011) | 1.4 (2005–2011) | 1.4 TDI (2005–2011) | 1.0 (Brasilien) (2007) |
1.6 (Brasilien) (2007) |
1.0 (Brasilien) (2016) |
1.6 (Brasilien) (2016) |
1.6 (Brasilien) (2016) |
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Motor | 3-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) – 6 Ventile | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) – 8 Ventile | 3-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) – 6 Ventile | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) – 8 Ventile | ||||
Motorcode | BMD, CHFB | BKR | BNM | |||||
Hubraum | 1198 cm³ | 1390 cm³ | 1422 cm³ | 999 cm³ | 1599 cm³ | 999 cm³ | 1598 cm³ | |
Bohrung × Hub | 76,5 × 86,9 mm | 76,5 × 75,6 mm | 79,5 × 95,5 mm | 67,1 × 70,6 mm | 76,5 × 87,0 mm | |||
max. Leistung bei 1/min |
40 kW (54 PS) 4750 |
55 kW (75 PS) 5000 |
51 kW (70 PS) 4000 |
53 kW (72 PS) 6000 |
76 kW (103 PS) 5750 |
60 kW (82 PS) 6250 |
76 kW (104 PS) 5250 |
88 kW (120 PS) 5750 |
max. Drehmoment bei 1/min |
108 Nm 3000 |
124 Nm 2750 |
155 Nm 1600–2800 |
87 Nm 4500 |
138 Nm 3250 |
102 Nm 3000 |
153 Nm 2500 |
165 Nm 4000 |
Verdichtung | 10,3:1 | 10,5:1 | 19,5:1 | 10,8:1 | ||||
Gemischaufbereitung | Multi-Point-Einspritzung | Pumpe-Düse-Einspritzung, Turbolader (Garrett) | Elektronische Einspritzung | |||||
Ventilsteuerung | Obenliegende Nockenwelle, Kette | Obenliegende Nockenwelle, Zahnriemen | ||||||
Kühlung | Wasserkühlung | |||||||
Getriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe | ||||||
Antriebsart | Frontantrieb | |||||||
Radaufhängung vorne | MacPherson-Federbeine, Dreiecksquerlenker, Stabilisator (nur mit Servolenkung) | |||||||
Radaufhängung hinten | Verbundlenkerachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer | |||||||
Bremsen | Scheibenbremsen vorn innenbelüftet, Trommelbremsen hinten | |||||||
Lenkung | Zahnstangenlenkung (bei 40-kW serienmäßig ohne Servounterstützung) | |||||||
Karosserie | Stahlblech, selbsttragend | |||||||
Spurweite vorne/hinten | 1431/1425 mm | 1435/1425 mm | ||||||
Radstand | 2450 mm | 2467 mm | ||||||
Abmessungen (Länge × Breite × Höhe) |
3828 × 1660 × 1544 mm | Fox: 3805 × 1640 × 1545 mm CrossFox: 4082 × 1689 × 1639 mm SpaceFox: 4180 × 1660 × 1576 mm |
3868 × 1640 × 1552–1555 mm CrossFox: 4053 × 1689 × 1631 mm | |||||
Leergewicht | 978 kg (mit Servolenkung 994 kg) | 1018 kg | 1087 kg | 960 kg | Fox: 1020 kg CrossFox: 1137 kg SpaceFox: 1138 kg |
1032 kg | 1072 kg | 1105 kg CrossFox: 1156 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 148 km/h | 167 km/h | 161 km/h | 162 km/h | 175–187 km/h | 167 km/h | 183 km/h | 190 km/h CrossFox: 180 km/h |
0–100 km/h | 17,5 s | 13,0 s | 14,7 s | 14,3 s | 10,8–11,1 s | 13,6 s | 10,6 s | 9,7 s CrossFox: 10,2 |
Verbrauch gesamt (l/100 km) |
5,9 S | 6,7 S | 4,9 D | 7,4 S/10,6 Alk | 8,4 S/12,5 Alk | |||
CO2-Ausstoß in g/km |
139 | 159 | 130 |
Fox (Brasilien) | |
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VW Fox (2015) | |
Produktionszeitraum: | 2003–2021 |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Motoren: | Ottomotoren: 1,0–1,6 Liter (53–88 kW) |
Länge: | 3805–3868 mm |
Breite: | 1640 mm |
Höhe: | 1545–1639 mm |
Radstand: | 2467 mm |
Leergewicht: | 960–1138 kg |
In Europa wurde der VW Fox ausschließlich als Dreitürer verkauft, in Lateinamerika auch als Fünftürer. In Lateinamerika war der Fox nicht das Einstiegsmodell von Volkswagen, sondern über dem Gol und unter dem Polo angesiedelt.
Unter der Bezeichnung CrossFox wurde eine Modellvariante mit SUV-Optik und vergrößerter Bodenfreiheit produziert. Im Jahr 2006 wurde eine auf 4,18 m verlängerte Kombi-Variante des Fox präsentiert, die in Brasilien und Peru unter der Bezeichnung SpaceFox, in Mexiko unter dem Namen SportVan und in Argentinien als Suran verkauft wurde. In Algerien war oder ist diese Modellvariante unter der Bezeichnung Fox Plus ebenfalls erhältlich.
In Mexiko wurde der Fox seit 2004 als VW Lupo verkauft,[6] um Namensähnlichkeiten mit dem von Dezember 2000 bis November 2006 amtierenden mexikanischen Staatspräsidenten Vicente Fox Quesada zu vermeiden.
In Brasilien musste Volkswagen 2008 über 470.000 Einheiten des Fox zurückrufen und eine Strafe von umgerechnet etwa 1,2 Mio. Euro zahlen, da die Bedienung des Mechanismus zum Umklappen der Rückbank zu Quetschungen an Händen und Fingern führen konnte. Fahrzeuge außerhalb von Brasilien sind nicht betroffen, da sie einen anderen Klapp-Mechanismus haben.[7]
Ende 2009 brachte Volkswagen Brasilien ein Facelift des Fox auf den Markt. Hierbei wurde insbesondere die Innenausstattung komplett neu entwickelt und stark aufgewertet. Die Scheinwerfer und die Stoßfänger wurden komplett überarbeitet und an das neue Konzerndesign von Volkswagen angepasst. Auch der CrossFox und der SpaceFox erhielten ein Facelift.
Unter dem Namen VW Fox wurde in den USA und in Kanada von 1986 (Modelljahr 1987) bis 1993 eine Exportversion des VW Voyage verkauft. Das in Brasilien von Volkswagen do Brasil produzierte Fahrzeug war die Stufenheck-Variante des VW Gol. Das Design des Fox erinnerte an den VW Jetta I. Der Fox wurde in zweitüriger und viertüriger Version angeboten.
Als Fox Wagon wurde in den USA der ebenfalls aus Brasilien importierte VW Parati, die Kombi-Variante der Gol-Reihe, angeboten. Der ausschließlich als Dreitürer erhältliche Fox Wagon wurde von 1987 (Modelljahr 1988) bis 1990 verkauft.
Alle Fox hatten den gleichen in Längsrichtung eingebauten, wassergekühlten 1,8-l-Reihenmotor. Volkswagen do Brasil exportierte 220.000 Fox nach Nordamerika.
Unter dem Namen VW Fox wurde ab 1982 in Südafrika die in Europa unter der Bezeichnung VW Jetta bekannte Stufenheck-Variante des VW Golf I gefertigt und angeboten. Das Modell basierte auf dem VW Citi Golf und besaß auch dessen modifizierte Frontpartie, die an den VW Golf II angelehnt war.
Neben den Standardausstattungslinien des VW Polo II gab es zeitweilig das einfach ausgestattete Modell Fox. Zum Verkaufsstart im Herbst 1984 wurde dieses, zunächst als Sondermodell, zum Listenpreis von 11.490 DM angeboten und gehörte damit zu den preiswertesten Automobilen auf dem deutschen Markt. Anfänglich war der Wagen ausschließlich in den beiden Sonderfarben Saimagrün und Türkisblau erhältlich. Mit dem Modellwechsel zum Polo III wurde die Ausstattungsvariante noch für das erste Modelljahr, 1995, als Basismodell angeboten.
Es besteht kein Zusammenhang mit dem heutigen VW Fox.
Der Audi 80 bzw. der VW Passat Variant wurden von 1972 bis 1979 in den USA unter der Bezeichnung Fox angeboten.