Velké Karlovice | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Zlínský kraj | |||
Bezirk: | Vsetín | |||
Fläche: | 8080 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 22′ N, 18° 17′ O | |||
Höhe: | 512 m n.m. | |||
Einwohner: | 2.348 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 756 06 | |||
Kfz-Kennzeichen: | Z | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Karolinka–Makov | |||
Bahnanschluss: | Vsetín–Velké Karlovice | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 2 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Miroslav Koňařík (Stand: 2010) | |||
Adresse: | Velké Karlovice 70 756 06 Velké Karlovice | |||
Gemeindenummer: | 545163 | |||
Website: | www.velkekarlovice.cz |
Velké Karlovice (deutsch Groß Karlowitz, früher Karlowitz) ist eine Gemeinde in der Mährischen Walachei in Tschechien. Sie liegt 16 Kilometer südöstlich von Rožnov pod Radhoštěm und gehört zum Okres Vsetín.
Velké Karlovice befindet sich am Übergang zwischen den Vsetínské vrchy und Javorníky im Naturpark CHKO Beskydy. Das Dorf erstreckt sich im Tal der Vsetínská Bečva zwischen den Einmündungen der Bäche Podťatý potok, Miloňovský potok, Miloňovky, Pluskovec, Pluskoveček, Jezerní potok und Bzový potok. Nördlich erheben sich die Bzový (722 m), Osloveček (722 m), Oslové (741 m) und Miloňov (657 m), im Nordosten die Miloňová (845 m), Čarták (952 m) und Vysoká (1024 m), östlich die Homůlka (865 m) und der Buřanov (787 m), im Südosten die Bařinka (867 m) und Lopušná (913 m), südlich der Adamík (742 m), Kyčera (742 m) und Kantorka (716 m), im Südwesten die Kání (744 m), westlich der Fojtův vrch (633 m) und Kopencová (762 m) sowie im Nordwesten die Hluboká (724 m) und der auch als „walachischer Olymp“ bezeichnete Soláň (860 m). Velké Karlovice liegt am Endpunkt der Bahnstrecke Vsetín–Velké Karlovice. Südwestlich des Ortes liegt die Talsperre Karolinka. Velké Karlovice gehört zu den ausgedehntesten Gemeinden Mährens. Das Kataster der Gemeinde reicht nach Osten bis zum Makovský průsmyk (Makov-Pass) und gegen Süden ebenfalls bis zur slowakischen Grenze. Auf den Fluren der Gemeinde entspringen die Vsetínská und Rožnovská Bečva.
Nachbarorte sind Grúň, Jezerné, Oslové, Osloveček, Za Palúchem und Miloňov im Norden, Hanzlová, Polana, Jestřábí, Ivanová und Leskové im Nordosten, Malá Hanzlůvka, Bařinka und Podťaté im Osten, Tísňavy, Adamíky und Malé Karlovice im Südosten, U Kuřičků, Štucov und Pluskovec im Süden, Kyčerka, Pluskoveček, Volkovo und Karolinka im Südwesten, Bzové und V Raťkově im Westen sowie Na Soláni, Soláň, Čarták und Popelářský im Nordwesten.
Die Gegend hinter dem Soláň im Grenzgebiet zwischen Mähren und Ungarn blieb lange Zeit unbesiedelt. Während des Dreißigjährigen Krieges suchten einige Bewohner der Herrschaft Rožnov Schutz in dem dichten Tannen-Buchen-Urwäldern und siedelten sich in dem zur Herrschaft Vsetín gehörigen oberen Tal der Vsetínská Bečva an. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts lebten in dem Tal etwa sechs Familien. Am 9. November 1714 gründete der Besitzer der Herrschaft Rožnov, Karl Heinrich von Zierotin, im Grenzgebiet seiner Herrschaft die Ansiedlung Carlowicze. Das Dorf bestand zunächst aus neun Anwesen und vergrößerte sich durch die Gewährung von Freiheiten für die Siedler, die nicht nur aus Mähren, sondern auch aus Oberungarn und Polen kamen. Nachdem es 1733 wegen Grenzstreitigkeiten in Machůzky zu einem Gefecht mit 13 Toten gekommen war, in der volkstümlichen Überlieferung ist sogar von 59 Gefallenen die Rede, erfolgte 1734 eine Berainung der Grenze zwischen Mähren und Ungarn, deren Verlauf dabei auf dem Kamm der Javorníky bis zum Makov-Pass festgelegt wurde. Der Schutz der Grenze erfolgte durch Portaschenkorps und entlang ihres Verlaufs entstanden 43 Tschartaken und 70 Wachhäusel. Zwischen den Tschartaken wurde der Wald an der Grenze auf zwei Klaftern ausgehauen. 1750 bestand Karlovice aus 132 Wirtschaften. Im Jahre 1774 beendete die böhmische Königin Maria Theresia die Differenzen zwischen den Herrschaften Rožnov und Vsetín um Karlovice durch eine Teilung des Dorfes. Malé Karlovice, Bzové, Soláň, Stanovnice, Pluskovec und Tísňavy wurden damit nach Vsetín untertänig; Hrubé Karlovice mit den restlichen Ansiedlungen verblieb bei Rožnov. 1826 ließ Graf Kinsky in Leskové die Glashütte Františčina huť anlegen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Großteil der Wälder abgeholzt, der Waldanteil ging auf 20 Prozent zurück. Anstelle der ursprünglichen Buchen-Tannen-Wälder wurden Fichtenmonokulturen aufgeforstet. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Hrubé Karlovice zur Herrschaft Rožnov untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hrubé Karlovice/Groß Karlowitz ab 1850 eine politische Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Valašské Meziříčí. 1863 errichtete die Glasfabrikantenfamilie Reich mit der Mariánská huť in Leskové eine neue Glashütte. Ab 1870 wurde mit der Wiederbewaldung landwirtschaftlicher Nutzflächen begonnen. Im Zuge der Anlegung der Grundbücher wurden 1888 15 Häuser von Bzové sowie ein Teil von Soláň dem Kataster von Nový Hrozenkov zugeschlagen. 1896 wurde die Vsetínská Bečva reguliert. Im Jahre 1908 nahm die Lokalbahn Wsetin–Groß-Karlowitz ihren Betrieb auf. Seit 1910 gehört die Gemeinde zum Bezirk Vsetín. Im Jahre 1966 erfolgte die Eingemeindung von Malé Karlovice. Zugleich wurde die 26 Häuser umfassende Ortschaft Zadní Stanovnice von Malé Karlovice ausgegliedert und den Kataster von Karolinka zugeschlagen.
Die Gemeinde Velké Karlovice besteht aus den Ortsteilen Malé Karlovice (Klein Karlowitz) und Velké Karlovice (Groß Karlowitz) sowie den Ansiedlungen Bařina, Bzové, Dupačka, Grúň, Hanzlová, Ivanová, Javorníček, Jestřábí, Jezerné, Léskové, Leskoveček, Machůzky, Miloňov, Na Lemešné, Na Mikulcově, Oslové, Osloveček, Panský Příschlop, Pluskovec, Pluskoveček, Podťaté, Polana, Růžďka, Selský Příschlop, Soláň, Tísňavy, Uzgrúň und Za Palúchem sowie zahlreiche Einöden (Paseken).
Im Sommer ist die Gegend um den Ort ein beliebtes Wander- und Radwandergebiet. Im Winter ist der Ort ein Wintersportzentrum, insbesondere für den Skilanglauf, aber auch in kleinerem Maße für Ski Alpin.