Vic-sur-Seille | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Le Saulnois | |
Gemeindeverband | Saulnois | |
Koordinaten | 48° 47′ N, 6° 32′ O | |
Höhe | 195–315 m | |
Fläche | 19,5 km² | |
Einwohner | 1.329 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 68 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57630 | |
INSEE-Code | 57712 | |
Website | Vic-sur-Seille |
Vic-sur-Seille (deutsch 1915–1919, 1940–1944 Wich, früher auch Vic an der Seille, Vic und Vic Seille) ist eine französische Gemeinde mit 1329 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Die Gemeinde liegt an der Seille, 25 Kilometer ostnordöstlich von Nancy. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Lothringen. Vic liegt im Zentrum des Saulnois (deutsch Salzgau).
Weihesteine mit Inschriften, die innerhalb der Gemarkung des Orts gefunden worden sind, enthalten Ortsbezeichnungen wie Vicus Bodatius oder Bodesius Vicus, die aus der Römerzeit stammen. Im Mittelalter gehörte die Ortschaft dem Bistum Metz. Historische Ortsbezeichnungen sind Wich in episcopatu Metensi, in Salninse (893), Vicich (1065) sowie Weich und Wich (1435).[1]
Wich war im 12. und 13. Jahrhundert Hauptstadt der Besitzungen des Bischofs von Metz, der hier seine Kanzlei hatte.[2] Im Jahr 1181 legte Bischof Bertram von Metz hier die Grundlage für ein Schloss, und im Jahr 1212 ließ er das Herrenhaus vollenden. Einer seiner Nachfolger, Jakob von Lothringen, ließ um den Ort Wehrmauern und -türme errichten und das Schloss 1257 vollenden, nachdem Graf Thiébaut von Bar 1207 die Stadt erobert, zerstört und Bürger zu Gefangenen gemacht hatte.[3] Wich diente den Bischöfen von Metz fortan als fester Zufluchtsort.[3]
Im Jahr 1630 besetzte Ludwig XIII. von Frankreich die Stadt und behielt sie.[3] Auf dem Westfälischen Frieden 1648 ließ sich Frankreich den Besitz von Vic mit dem Hochstift Metz als Teil der Drei Bistümer bestätigen.
Das in Silber und Rot geteilte Gemeindewappen ist bereits für das Jahr 1642 nachgewiesen.[4]
Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam der Ort an Deutschland und wurde dem Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen des Reichs zugeordnet. 1915 wurde die alte deutsche Ortsbezeichnung Wich wieder eingeführt, und der Bahnhof erhielt die Bezeichnung Wich (Lothr.).[5] Vom alten Schloss waren um diese Zeit noch Überreste vorhanden.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Region an Frankreich, und Wich wurde in Vic umbenannt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Von 1940 bis 1944 führte der Ort wieder die deutsche Ortsbezeichnung Wich. Ende 1944, wenige Monate vor Kriegsende, wurde Wich von den Westalliierten (genauer: dem 761st Tank Battalion[6]) eingenommen.
Wie im gesamten Saulnois wurde auch in Vic Salz gewonnen. Der Fluss Seille und der Bach Russeau des Salés, der bei Vic in die Seille mündet, sind salzhaltig. Im Jahr 1053 ist eine Saline mit einem Becken von 5 × 7 m nachgewiesen. Im Jahr 1326 wurde die Saline zerstört und im Jahr 1402 die Salzgewinnung aufgeben. 1818 wurden Probebohrungen durchgeführt, 1821 wurde ein Schacht abgeteuft, man stieß auf Steinsalz und baute es bis 1825 ab. Ein Wassereinbruch zerstörte die Mine. Danach wurden noch bis 1841 die Salinen ausgebeutet;[2] im April 1843 wurden sie für 466.000 Franc verkauft.[3] Auf dem Gebiet der Gemeinde ist ein Gebäude mit dem Namen Saline erhalten, östlich, an der Grenze zu Moyenvic.[7][8]
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1793 | 2445 | [9] |
1821 | 3196 | [9] |
1841 | 3061 | [9] |
1861 | 2398 | [10][11] |
1866 | 2480 | [12] |
1871 | 2309 | auf einer Fläche von 1948 ha, in 457 Gebäuden mit 717 Familien, darunter 39 Evangelische und 71 Juden[3][10][13] |
1872 | 2310 | in 457 Wohnhäusern mit[2][9] |
1880 | 2065 | am 1. Dezember, auf einer Fläche 1948 ha, in 454 Häusern, davon 1987 Katholiken, 32 Protestanten und 44 Juden[14] |
1885 | 2143 | [15] |
1890 | 2041 | in 458 Häusern mit 628 Haushaltungen, davon 1892 Katholiken, 86 Protestanten, fünf sonstige Christen und 28 Juden[11][15] |
1905 | 1897 | [16] nach anderen Angaben 2329 Einwohner[11] |
1910 | 1761 | am 1. Dezember[17][18] |
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2019 |
Einwohner | 1231 | 1431 | 1454 | 1397 | 1397 | 1469 | 1367 | 1283 |
Der Gris de Vic ist ein lokal vermarkteter Roséwein in der Art des Gris de Toul. Mit diesem Wein wurde der im Ersten Weltkrieg aufgegebene Weinbau des Saulnois wiederbelebt.