Der Victorian Premier’s Literary Award ist ein australischer Literaturpreis, der seit 1986 vom Bundesstaat Victoria verliehen wird. Es ist mit einer Preissumme von 265.000 Australischen Dollar (AU$) und dem Höchstpreis von 125.000 AU$ der höchstdotierte australische Literaturpreis.
Auszeichnungen werden in den folgenden Kategorien vergeben:[1]
Der Gewinner in jeder dieser Kategorien erhält 25.000 AU$. Aus den Kategoriegewinnern wird dann ein Hauptpreisgewinner gewählt, der weitere 100.000 AU$ erhält. Neben den genannten Kategorien gibt es noch einen mit 15.000 AU$ dotierten Preis für unveröffentlichte Texte (Unpublished Manuscript) sowie einen Publikumspreis (People’s Choice Award).
Die Einrichtung des Preises erfolgte auf eine Initiative von John Cain hin, damals Premierminister von Victoria. Die Verleihung erfolgte bis 1996 im Rahmen des Melbourne Writers Festival. Ab 1997 lag die Organisation bei der State Library of Victoria und seit 2011 ist dafür das Wheeler Centre in Melbourne zuständig. Die oben genannten Kategorien existieren seit 2010. Zuvor (Stand 2009) wurde in den folgenden Kategorien bzw. wurden die folgenden Einzelpreise verliehen:[2]
Seit 2014 bezieht sich der Preis auf das Jahr der Verleihung, bis dahin auf das Jahr der Veröffentlichung des betreffenden Werks, wodurch sich ergab, dass es keinen Preis für 2013 gab.
2019 verursachte die Verleihung des Preises internationale Aufmerksamkeit, da der Preisträger Behrouz Boochani ein von Australien als Asylsuchender seit sechs Jahren auf der Insel Manus internierter irakischer Kurde ist, dem daher auch eine Teilnahme an der Preisverleihung voraussichtlich nicht möglich sein wird. Der ausgezeichnete Text No Friend But the Mountains entstand aus einzelnen von Manus versandten Textnachrichten, in denen Boochani von seiner Flucht über Indonesien nach Australien, von der Lage der Internierten und den Lebensumständen im Lager berichtet.[3] Anlässlich der Preisverleihung sagte Boochani:
„I certainly did not write this book just to win an award. My main aim has always been for the people in Australia and around the world to understand deeply how this system has tortured innocent people on Manus and Nauru in a systematic way for almost six years. I hope this award will bring more attention to our situation, and create change, and end this barbaric policy.“
„Ich schrieb dieses Buch gewiss nicht um einen Preis zu gewinnen. Mein Hauptziel war stets, den Menschen in Australien und der ganzen Welt ein tiefes Verständnis dafür zu vermitteln, wie durch dieses System unschuldige Menschen auf Manus und Nauru seit fast sechs Jahren systematisch gefoltert werden. Ich hoffe, dass der Preis mehr Aufmerksamkeit für unsere Lage erzeugen und einen Wandel bewirken wird, und ein Ende für diese barbarische Politik.“[3]
Vor 2011 war der Name des Preises Vance Palmer Prize for Fiction[11]:
Vor 2011 war der Name des Preises Nettie Palmer Prize for Non-Fiction[12]:
Vor 2011 war der Name des Preises C. J. Dennis Prize for Poetry[13]:
Vor 2011 war der Name des Preises Louis Esson Prize for Drama[14]: