Vidisha | ||
---|---|---|
| ||
Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Madhya Pradesh | |
Distrikt: | Vidisha | |
Subdistrikt: | Vidisha | |
Lage: | 23° 31′ N, 77° 48′ O | |
Höhe: | 424 m | |
Einwohner: | 155.951 (2011)[1] | |
Website: | Vidisha | |
Heliodoros-Säule |
Die etwa 160.000 Einwohner zählende Distrikthauptstadt Vidisha im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh ist vor allem wegen ihrer langen Geschichte bedeutsam.
Vidisha befindet sich in den nördlichen Ausläufern des Vindhyagebirges in einer Höhe von etwa 425 Metern ü. d. M.[2] Die Stadt liegt knapp 60 km (Fahrtstrecke) nordöstlich von Bhopal inmitten einer fruchtbaren Hügellandschaft; die indische Hauptstadt Delhi ist ca. 750 km in nördlicher Richtung entfernt. Das Klima ist meist warm und trocken; Regen fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten Juni bis September.[3]
Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[4]
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 92.922 | 125.453 | 155.951 |
Die Hindi und Urdu sprechende Bevölkerung besteht zu etwa 88 % aus Hindus, zu 6,5 % aus Moslems und zu knapp 5 % aus Jains; zahlenmäßig kleine Minderheiten bilden Christen, Sikhs, Buddhisten und andere. Wie bei Volkszählungen im Norden Indiens üblich, liegt der männliche Bevölkerungsanteil etwa 10 % höher als der weibliche.[5]
Die Umgebung von Vidisha ist landwirtschaftlich geprägt. Die Stadt selbst ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Bahn- und Busreisende; daneben ist der Ort als Handelsstadt von regionaler Bedeutung. Auch Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen spielen eine wichtige Rolle.
Ein Ort mit Namen Vidisha wird bereits im Ramayana-Epos erwähnt. Um 285 v. Chr. war der spätere Herrscher Ashoka hier im Auftrag seines Vaters Bindusara Gouverneur des Maurya-Reiches und heiratete eine Frau aus der Gegend; sein Sohn Mahinda, der die buddhistische Lehre in Sri Lanka verbreitete, wuchs in Vidisha auf. In der Zeit der Shunga-Dynastie (185–73 v. Chr.) waren Vidisha und Pataliputra Hauptstädte des Reiches. In 4./5. Jahrhundert n. Chr. spielte die Stadt unter dem Pali-Namen Besnagar eine bedeutende Rolle als Handelsstadt unter den Gupta-Königen; sie wird in dem berühmten indischen Gedicht ‚Der Wolkenbote‘ (Meghaduta) von Kalidasa erwähnt. Im 6. oder 7. Jahrhundert wurde Besnagar bei einer Überschwemmung des Flusses Betwa zerstört und unter dem Namen Bhelsa etwa 3 km weiter südlich neu errichtet. In der Zeit der islamischen Dominanz über Nordindien erfolgten erneute Zerstörungen – so unter Iltutmish, dem Sultan von Delhi, in den Jahren 1233/4. Später war die Stadt Bestandteil des Mogul- und des Marathen-Reiches sowie der in Gwalior residierenden Scindia-Dynastie. Im Jahr 1956 wurde Bhilsa, wie der Ort etwa 1300 Jahre lang hieß, in ‚Vidisha‘ umbenannt.
Die bereits im 19. Jahrhundert von Alexander Cunningham und anderen erkundeten Hauptattraktionen von historischem Interesse befinden sich allesamt in der näheren Umgebung der Stadt und können mit einem Taxi oder mit einem gemieteten Fahrrad erkundet werden:
Umgebung