Vignogn | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Surselva | |
Politische Gemeinde: | Lumnezia | |
Postleitzahl: | 7147 | |
frühere BFS-Nr.: | 3604 | |
Koordinaten: | 731112 / 173297 | |
Höhe: | 1239 m ü. M. | |
Fläche: | 7,89 km² | |
Einwohner: | 154 (31. Dezember 2012) | |
Einwohnerdichte: | 20 Einw. pro km² | |
Website: | www.lumnezia.ch | |
Vignogn November 2020
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Karte | ||
Vignogn (politische Gemeinde in der Talschaft Val Lumnezia im Bezirk Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.
, deutsch und bis 1983 offiziell Vigens) war bis am 31. Dezember 2012 eineAm 1. Januar 2013 fusionierte sie mit den Gemeinden Cumbel, Degen, Lumbrein, Morissen, Suraua, Vella und Vrin zur neuen Gemeinde Lumnezia.
Blasonierung: In Rot über goldenem (gelbem) Kelch zwei goldene Trauben
Die Trauben und der Kelch sind die Attribute des heiligen Florinus von Remüs.
Das Haufendorf ist eine Hangsiedlung am Ostabhang des Piz Sezner (2309 m ü. M.) und reicht von diesem bis hinunter zum Glenner (920 m ü. M.). Ausserhalb des Dorfkerns gibt es einige ganzjährig besiedelte Einzelgehöfte. Vom gesamten ehemaligen Gemeindegebiet von 791 ha waren nur 247 ha bewaldet und 68 ha Gebirge. Nebst 21 ha Siedlungsfläche gibt es 455 ha landwirtschaftlich nutzbaren Boden. Kulturland wird in Berglage nur saisonal genutzt. Dabei werden rund 331 ha auf den Maiensässen bis zur Alplage (Alp Sezner) bewirtschaftet. Die günstige Lage in der Val Lumnezia und das relativ milde Klima in einer windgeschützten Mulde haben die Entwicklung des Dorfes positiv beeinflusst. Das Bergbauerndorf liegt verkehrsgünstig an der Hauptverkehrsachse der Talschaft.
Die Bevölkerung scheint ursprünglich dem Stamm der Lepontier angehört zu haben, der unter anderem im Tessin beheimatet war und über den Greinapass das Lugnez erreicht hatte. Ende des 20. Jahrhunderts zählte die mehrheitlich in der Berglandwirtschaft tätige Bevölkerung rund 200 Personen. Bis dahin gab es immer wieder Zeitabschnitte mit starker Emigration, unter anderem ins wirtschaftlich starke Schweizer Mittelland oder nach Amerika. Eine Gesamtmelioration der stark unterteilten Landwirtschaftsgüter wurde 1968 begonnen und dauerte rund zwanzig Jahre. Der Getreideanbau und die Selbstversorgung wichen danach der ausgeprägten Viehzucht und der subventionierten Milchwirtschaft.
Kleingewerbe, der Zweitwohnungsbau und der Tourismus haben in der Neuzeit die Beschäftigungsstruktur der Einwohner stark geformt. Noch um 1985 war die ehemalige Gemeinde nur durch den kantonalen Finanzausgleich (Schweiz) und dank Patenschaftsgemeinden als autonome politische Einheit überlebensfähig. Die Pendlerdistanz zum Regionalzentrum Ilanz/Glion bietet ebenfalls Erwerbsmöglichkeiten. Das alpine Dorfbild und die Wanderwege in der naturbelassenen Maiensässlandschaft sind heute für den Tourismus attraktive Erholungsräume.
Der Ort entstand aus einem frühmittelalterlichen Königsgut. Vignun war im frühen Mittelalter ein Königsgut und im Hochmittelalter Sitz der Ministerialen de Viggun, von denen sich der Name des Dorfes herleitet. Um 1170 werden diese als bischöfliche Lehensträger erwähnt. Diese besassen ebenfalls Güter im benachbarten Surcasti. Um 1345 bestanden bereits die beiden Kirchen St. Florin und St. Gaudenz. Letztere ist Begräbniskirche und wurde 1648 wegen eines Hangrutsches neu erbaut. 1538 kauften sich die Einwohner vom Bistum Chur los. Kirchlich war Vignogn bis 1697 eigenständig, dann der Grosspfarrei Pleif in Vella zugehörig. Politisch und kulturell deckt sich die Geschichte der kleinen Berggemeinde mit derjenigen der übrigen Lugnezer Ortschaften.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 2000[1] | 2012 | ||
Einwohner | 199 | 134 | 204 | 179 | 154 |
Die Hauptsprache für 89 % der Einwohner ist Rätoromanisch, 10 % gaben an, besser deutsch zu sprechen. Alle der Ende 2004 187 Bewohner waren Schweizer Staatsangehörige.
Der ehemalige autonome Gemeinderat bestand aus fünf Personen. Die durch kantonale Bestrebungen erzeugte Fusion mit den Nachbargemeinden anfangs 2013 bewirkte eine veränderte politische Struktur in der Talschaft, die mehrheitlich von der christlichen CVP dominiert ist.
Die ehemalige Gemeinde ist durch die Postautolinie Ilanz – Vrin ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Die Talhauptstrasse Ilanz – Vrin wird kontinuierlich ausgebaut und bietet dem Autoverkehr gute und ganzjährige Strassenverbindungen zu allen Dörfern in der Val Lumnezia.
Den Kindergarten und die ersten beiden Klassen besuchen die Kinder von Vignogn in Vella. Von der 3. bis zur 6. Klasse findet der Unterricht in Cuschnaus (Gemeinde Morissen) statt. Anschliessend geht es für die Schuljahre 7 bis 9 zurück nach Vella ins Oberstufenzentrum Lumnezia. Schulsprache ist Rätoromanisch (Idiom Sursilvan), an der Sekundarschule auch Deutsch. Das ehemalige Dorfschulhaus wurde vom Vriner Architekten Gion A. Caminada in die Ferienunterkunft namens "Sentupada" umgebaut und dient heute für Schulklassen und Vereine als Erholungsort und Bildungs- und Begegnungszentrum.
Katholische Pfarrkirche St. Florinus[2]