Nach Schule und Ausbildung wirkte Brancati mehrere Jahre als Oberschullehrer in Catania und Rom. Um das Jahr 1933 erlebte er eine persönliche ideologische Krise unter dem Einfluss des Faschismus, die er jedoch überwand und nach 1945 in eine humoristische und moralistische Kritik des faschistischen Systems einmünden ließ. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller. Er verfasste mehrere zeitkritische Romane, Erzählungen und Dramen, in deren Mittelpunkt er immer wieder den sizilianischen Mann stellte. Dabei thematisierte er besonders die für die Provinz charakteristischen Befangenheiten und erotischen Zwangsvorstellungen. Charakteristisch für Brancatis Werke ist ein gleichermaßen liberaler wie individualistischer Standpunkt in der Betrachtung der Welt.
1932 Il viaggiatore dello sleeping n.7 era forse Dio?
1932 L'amico del vincitore
1932 Piave. Dramma in quattro atti
1934 Singolare avventura di viaggio
1938 Sogno di un valzer
Walzertraum: Erzählungen, dt. von Linde Birk; Diogenes Verlag, Zürich 1990, ISBN 3-257-01840-1.
1938 In cerca di un sì
1938 Questo matrimonio si deve fare
1941 Don Giovanni in Sicilia
Don Giovanni in Sizilien, dt. von Hans Hinterhäuser; Zettner, Würzburg; Wien 1958.
1941 Gli anni perduti
Leonardos Freude, dt. von Jürgen Bauer; Diogenes Verlag, Zürich 1989, ISBN 3-257-01828-2.
1942 Le trombe di Eustachio
1943 I piaceri. Parole all'orecchio
1943 Don Giovanni involontario, commedia in tre atti
1945 Il vecchio con gli stivali
Der Alte mit den Stiefeln: Erzählungen, dt. von Helmut Mennicken; Diogenes Verlag, Zürich 1991, ISBN 3-257-01872-X.
1946 I fascisti invecchiano
1949 Il bell’Antonio
Bell´Antonio, dt. von Arianna Giachi und Hanna Kiel; Fischer Bücherei, Frankfurt am Main; Hamburg 1961. (ab 1985 Schöner Antonio, ab 1989 Der schöne Antonio)
1952 Le due dittature
1952 Ritorno alla censura
1952 La governante. Commedia in tre atti
1955 Paolo il caldo
Paolo, der Heissblütige, dt. von Arianna Giachi; Walter Verlag, Olten; Freiburg im Breisgau 1963.