Vivigenz Eickstedt

Vivigenz Ernst Graf von Eickstedt-Peterswaldt,[1] als Schauspieler kurz Vivigenz Eickstedt genannt, (* 2. Oktober 1904 in Hohenholz, Kreis Randow; † 13. September 1977[2]) war ein deutscher Gutsherr und Filmschauspieler.

Vivigenz Ernst Graf von Eickstedt-Peterswaldt entstammte der alten pommerschen Adelsfamilie von Eickstedt. Seine Eltern waren Ernst Graf von Eickstedt-Peterswalde (1869–1931) und dessen erste Ehefrau Asta Mathilde Fanny von Kurowsky (1874–1907).

Am 19. Oktober 1939 heiratete in erster Ehe die Schwedin Maylis Lüning (* 1919), diese Ehe wurde 1956 geschieden. 1957 ehelichte er die englische Staatsbürgerin June Press.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vivigenz wählte mit Vivigenz Eickstedt die vereinfachte Form seines Namens als Künstlername während seiner kurzen Filmtätigkeit. Die Familie besaß mit Hohenholz einen Gutshof, den auch Graf Vivigenz bewirtschaftete. 1945, nach dem Einmarsch der Roten Armee, wurde die Familie enteignet.[3] Mitte der 1930er Jahre fand Vivigenz Eickstedt kurzzeitig den Weg vor die Kamera und wirkte mit zumeist recht kleinen Rollen in einigen Kinofilmen mit. In dem Bergstoff Der Springer von Pontresina, seinem Debütfilm, verkörperte Eickstedt den Skisportler Tielko Groots, seine einzige Kinohauptrolle. 1939 beendete er seine kurzlebige Filmkarriere mit dem kleinen Part eines Piloten in dem Krimi Der Vierte kommt nicht.

Bis zu den Enteignungen der Bodenreform war er Eigentümer mehrerer Güter. So gehörten ihm in Pommern der Stammsitz Hohenholz mit 1012 ha und ein Gut in Rothenklempenow, verpachtet an die Weidegenossenschaft mbH mit 376 ha.[4] In Brandenburg waren es die Besitzungen um Eichstedt mit Rollberg.

Eickstedt lebte viele Jahre in Südafrika und betrieb dort den Count Eickstedt. Er agierte als Verkaufsleiter und war Mitglied des Familienrates seines Adelsgeschlechts.[5]

Filmografie (komplett)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon, Erster Band, Bad Münder 1960, S. 346

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzte Ausgabe "des Gotha" bis 1942; Nachfolger GHdA, GGH. 115. Auflage. Schriftleitung und Redaktionsschluss 11/1941. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 192 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  2. Vivigenz Eickstedt auf geneall.net
  3. Geschichte Gut Hohenholz
  4. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Kreis Randow. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 88–96 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
  5. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1958. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2015. Eintrag bei Eickstedt - Peterswaldt Auflage. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 138–140 (d-nb.info [abgerufen am 2. Juli 2022]).
  6. Grüß mir die Lore noch einmal. Filmportal.de
  7. Alle Tage ist kein Sonntag. Filmportal.de
  8. Der Vierte kommt nicht. Filmportal.de