Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 44′ N, 11° 33′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Bad Tölz-Wolfratshausen | |
Höhe: | 735 m ü. NHN | |
Fläche: | 64,83 km2 | |
Einwohner: | 3702 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83646 | |
Vorwahl: | 08041 | |
Kfz-Kennzeichen: | TÖL, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 73 145 | |
LOCODE: | DE WCS | |
Gemeindegliederung: | 60 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bachstraße 8 83646 Wackersberg | |
Website: | www.wackersberg.de | |
Bürgermeister: | Jan Göhzold | |
Lage der Gemeinde Wackersberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen | ||
Wackersberg ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nahe der Kurstadt Bad Tölz im Isarwinkel.
Das Pfarrdorf Wackersberg liegt einen Kilometer westlich der Isar und vier Kilometer südlich von Bad Tölz auf einem kilometerlangen Hügel oberhalb der Stadt Bad Tölz. Dieser Hügel, der während der letzten Eiszeit geformt wurde, liegt am Fuße der Berge Heigelkopf, Klausenkopf, Zwiesel und Blomberg. Oberfischbach grenzt unmittelbar nördlich an Tölz.
Die Gemeinde hat 60 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Erstmals wird im Jahre 1195 die Siedlung mons, qui dicitur Wakkersberch, als Rodung des Klosters Schäftlarn, urkundlich erwähnt. Erst mit der Säkularisation wird das Bauerndorf unabhängig. Früher noch taucht der Name Vispach (das heutige Fischbach) auf. Das Dorf Arzbach wird erstmals als Ertspach (abgeleitet von Erz) erwähnt. Ein Knecht hatte dort einst an der Probstwand Erz entdeckt und bis ins 16. oder 17. Jahrhundert wurde daher dort nach Erz geschürft.
Arzbach, das ab dem 15. Jahrhundert besiedelt wurde und immer unter der Herrschaft der Herren von Tölz oder Hohenburg stand, diente vor allem als Heimat für Flößer, Holzer und Kalkbrenner. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Wackersberg von der Pest schwer getroffen, als 1634/35 fast alle Einwohner von der Seuche dahingerafft wurden. Diese wurden von den wenigen Überlebenden in einem großen Hügelgrab beigesetzt und 1638 wurde die Pestkapelle errichtet. Ab 1652 gab es in Arzbach und in Wackersberg einen eigenen Schulbetrieb. Wackersberg gehörte zum Rentamt München und dem Landgericht Tölz.
Der Ort Wackersberg wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern eine selbstständige politische Gemeinde.
Im Jahr 1846 entdeckte der Jaudbauer am Blomberg Deutschlands stärkste Jodquellen. Obwohl genau genommen auf Wackersberger Gebiet liegend, machten diese Tölz später zum bekannten Kurort. Aufgrund seiner Lage auf dem Hügel war Wackersberg von vielen politischen Ereignissen isoliert. Doch zu Ende des Zweiten Weltkrieges, Anfang Mai 1945, lieferten sich dort anrückende amerikanische Truppen letzte Gefechte mit der SS-Division „Götz von Berlichingen“. Dabei wurden drei Höfe und mehrere Scheunen zerstört und einige unbeteiligte Frauen des Dorfes kamen ums Leben. In Wackersberg fanden zu Kriegsende viele Flüchtlinge Unterkunft, so dass der Ort seine Einwohnerzahl zu dieser Zeit vorübergehend mehr als verdoppelte.
Wackersberg und Oberfischbach waren eigene Gemeinden, bis sie bei der Gemeindegebietsreform 1978 zu einer Gemeinde zusammengefasst wurden.
Im Jahr 2006 stand das Dorf Arzbach auf der Nominierungsliste für das schönste Dorf Bayerns, errang den Titel jedoch nicht.
Im Jahr 1978 drohte Wackersberg im Zuge der Gemeindegebietsreform die Eingemeindung nach Bad Tölz. Man fand jedoch eine Lösung, indem man am 1. Mai 1978 mit der Gemeinde Oberfischbach fusionierte, die dennoch einen kleinen Teil an Bad Tölz verlor.[4]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2816 auf 3520 um 704 Einwohner bzw. um 25 %.
Nach der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Gemeinderatswahl Wackersberg 2020
Wahlbeteiligung: 62,4 %
% 60 50 40 30 20 10 0 50,7 % 49,3 % n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 16 14 12 10 8 6 4 2 0 −2 −4 −6 −8 −10 −12 −14 −0,9 %p +14,6 %p −13,6 %p |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.
Bürgermeister ist Jan Göhzold.
Die Wappenbeschreibung lautet: „Über blauem Wellenschildfuß, darin ein silberner Fisch, in Silber ein grüner Schützenhut mit schwarzem Rand und schwarzer Feder, geschmückt mit einem Strauß roter Blumen.“
Wackersberg hat eine Partnerschaft mit der bretonischen Gemeinde Yffiniac. Es findet jährlich ein Jugendaustausch der beiden Gemeinden statt. Die Wackersberger fahren zuerst nach Paris und fahren dann weiter nach Yffiniac.
Sehenswert ist die spätgotische katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Wackersberg, die im 15. Jahrhundert errichtet und ab 1688 umgestaltet wurde und weitgehend ihr heutiges Aussehen erhielt. 1759 erhielt sie den neuen Hochaltar, 1768 wurde das Chorgewölbe ausgemalt und 1829 wurde das Langhaus ausgebaut und die Chormauern erhöht. Der Satteldachturm entstand im 1872 neu, ebenso wie ein neuer Hochaltar. Die Ausstattung der Kirche stammt zum Großteil aus dem späten 17. Jahrhundert. Am nördlichen Rand des Dorfes findet man zudem die Auferstehungskapelle, die 1706 erbaut und 1712 erweitert wurde.
Reizvoll sind im Dorf die, vor allem in der Dorfstraße und in der Kirchstraße, liegenden alten Bauernhäuser aus dem frühen 19. Jahrhundert und das Pfarrhaus von 1904. Am Fuße der Kirche liegt außerdem das Denkmal an die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Arzbach besitzt die Filialkirche, mit quadratischem Turm und Spitzhelm, die zwar erst 1949/50 erbaut wurde, jedoch eine Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert besitzt. Zudem befindet sich dort die Kapelle Unsere Liebe Frau, die 1730 erbaut und 1739 erweitert wurde. Auch in Arzbach gibt es, hier vor allem in der Angerstraße, der Kalkofenstraße und der Hauptstraße, zahlreiche alte Bauern- und Handwerkerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
In Fischbach steht die katholische Filialkirche St. Johannes d. T., die von Caspar Feichtmayr in den Jahren von 1671 bis 1676 im Auftrag von Graf Herwarth von Hohenburg erbaut wurde.[5] Die stattliche Barockkirche mit dem Zwiebelturm, die die zuvor abgerissene spätgotische Kirche an gleicher Stelle ersetzte, wurde jedoch erst 1693 geweiht.
Einen Besuch wert sind die nahe Wackersberg einsam liegende Pestkapelle mit dem Hügelgrab, die große Dachshöhle im Wald Richtung Tölz und die Almen, wie die Waldherralm, sowie das Längental mit Probstenwand und der Kirchsteinhütte.