Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 31′ N, 9° 9′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Reutlingen | |
Höhe: | 332 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,34 km2 | |
Einwohner: | 5468 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1024 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72827 | |
Vorwahl: | 07121 | |
Kfz-Kennzeichen: | RT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 080 | |
LOCODE: | DE ZAM | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 11 72827 Wannweil | |
Website: | www.wannweil.de | |
Bürgermeister: | Christian Majer | |
Lage der Gemeinde Wannweil im Landkreis Reutlingen | ||
Wannweil ist eine Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Wannweil liegt im Echaztal fünf Kilometer nordwestlich von Reutlingen zwischen den Städten Reutlingen und Tübingen.
Zur Gemeinde Wannweil gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Orte.[2]
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Wannweil, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen beziehungsweise zum Landkreis Tübingen¹:
Kirchentellinsfurt¹, Reutlingen und Kusterdingen¹.
Eine Linde im Südwesten Wannweils ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Im Osten der Gemarkung liegt das Landschaftsschutzgebiet Härten.[3]
Der Name Wannweil kommt nach einer Urkunde aus dem Jahr 1275 von dem Begriff Wyle bi Betzingen. Erst 1465 erscheint der Name Wannwyle.
1333 verkaufte Albrecht von Blankenstein den „Widdumhof“ (Wohnhof) samt Patronatsrecht der Wannweiler Kirche dem Spital in Reutlingen. Damit befand sich Wannweil weitgehend in Reutlinger Besitz und teilte fortan auch alle Geschicke der freien Reichsstadt. Schlimme Zeiten für die Gemeinde brachten die Kriege in den Jahren 1449/50 und der sogenannte „Fürstenkrieg“ im Jahre 1519, als Herzog Ulrich von Württemberg Reutlingen belagerte und eroberte. Die Beteiligung der Reichsstadt am Schmalkaldischen Krieg 1546/47 führte kaiserliche Heere nach Wannweil. Im Dreißigjährigen Krieg fielen 1638 nach der Schlacht bei Nördlingen Kroaten in das Dorf ein, 1642 kamen die Schweden und später die Franzosen.
Im Jahre 1802/03 fiel Wannweil mit der Stadt Reutlingen an das Kurfürstentum und seit 1806 Königreich Württemberg, in welchem es zum Oberamt Reutlingen gehörte. Der Ort zählte damals 405 Einwohner. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Wannweil 1938 zum Landkreis Reutlingen. 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
|
|
In Wannweil wurde eine Kirche erstmals 1275 erwähnt. Der Ort ist seit Einführung der Reformation in Reutlingen 1530 evangelisch-lutherisch geprägt. Heute gibt es im Ort eine evangelische sowie eine römisch-katholische Kirchengemeinde. Außerdem sind die Volksmission entschiedener Christen und die Neuapostolische Kirche in Wannweil aktiv.
Der Gemeinderat in Wannweil hat 14 Mitglieder.
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 56,87 % führte zu folgendem Ergebnis:
CDU | 27,7 % | − 2,6 | 4 Sitze | ± 0 |
Freie Liste Wannweil | 20,5 % | + 4,4 | 3 Sitze | + 1 |
Alternative Liste Wannweil | 17,8 % | + 2,2 | 3 Sitze | + 1 |
Freie Wählervereinigung | 17,2 % | − 2,3 | 2 Sitze | − 1 |
SPD | 16,8 % | − 1,8 | 2 Sitze | − 1 |
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 55,5 % (− 1,4) folgendes Ergebnis:
CDU | 32,8 % | + | 5,15 Sitze | + 1 |
Grün-Alternative Liste Wannweil | 21,9 % | + | 4,13 Sitze | ± 0 |
Freie Liste Wannweil | 27,1 % | − 10,6 | 3 Sitze | ± 0 |
Freie Wählervereinigung | 1 Sitz | − 1 | ||
SPD | 18,1 % | + | 1,32 Sitze | ± 0 |
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2019 ergab bei 2.732 Wählern (2.695 gültige Stimmzettel) von 4.109 Wahlberechtigten:[4]
Grün-Alternative Liste Wannweil | 23,5 % | + 1,6 | 4 Sitze | + 1 |
CDU | 23,0 % | − 9,8 | 3 Sitze | − 2 |
Freie Liste Wannweil | 19,3 % | + 2,0 | 3 Sitze | ± 0 |
Freie Wählervereinigung | 9,8 % | 1 Sitz | ± 0 | |
SPD | 14,7 % | − 3,4 | 2 Sitze | ± 0 |
Bürgerbeteiligung in Wannweil | 9,7 % | + 9,7 | 1 Sitz | + 1 |
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Am 24. Oktober 2010 wurde Anette Rösch für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 40,15 %, Anette Rösch erhielt 82,30 % der Stimmen.[5] Christian Majer wurde am 21. Oktober 2018 als Nachfolger von Anette Rösch, die nicht mehr angetreten war, gewählt und erhielt 59,76 % der Stimmen.[6]
Blasonierung: „In Rot auf grünem Hügel eine silberne (weiße) Turmruine, um deren Fuß sich, aus dem schwarzen Tor heraus, eine golden (gelb) gekrönte silberne (weiße) Schlange windet.“[7] | |
Wappenbegründung: Das im Jahre 1926 mit Beratung der Archivdirektion Stuttgart gestaltete Wappen bezieht sich auf die örtliche Sage, wonach eine Schlange den in einer Turmruine verborgenen Schatz bewacht.
Am 16. Januar 1956 hat die Landesregierung sowohl das Wappen als auch die von diesem abgeleitete Flagge verliehen. |
Es besteht seit Mai 2003 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Mably (Département Loire). Austauschtreffen finden in der Regel zum Himmelfahrtstag statt.
Die Evangelische Johanneskirche ist vermutlich eine der ältesten Kirchen in Württemberg, gebaut im 11. oder 12. Jahrhundert,[8] mit Christusbronze von Ernst Yelin (1958). In der Südmauer der Kirche befindet sich die Kopie eines vorromanischen Steines (sichtbare Seite: 150 × 45 cm), der in seinen Verzierungen die heidnischen Symbole (Drachen) mit den christlichen (Kreuz) verbindet.[9] Ursprünglich hatte der Stein die Funktion eines Türsturzes. Auf der Vorderseite befindet sich mittig ein rechteckiges Feld, das eine nicht mehr lesbare Inschrift enthält. Auf der linken Seite ist ein Kreis zu sehen. Dieser wird durch vier Linien in acht gleichmäßige Teile unterteilt. In ihrem Schnittpunkt befand sich ein Stab als Zeiger, wodurch der Kreis zur Sonnenuhr wurde. Auch die Querstriche an den senkrechten und waagrechten Linien deuten auf eine solche Funktion. Auf diese Weise wurden bei kanonialen Sonnenuhren die Zeiten des Stundengebets gekennzeichnet. Das Rechteck wird von vier schlangenartigen Wesen umrahmt, deren Leiber ineinander verflochten sind. Das Original befindet sich seit einem Kirchenumbau im Württembergischen Landesmuseum.
Mit der Uhlandschule verfügt Wannweil über eine Grundschule. Früher gab es dort auch noch eine Hauptschule mit Werkrealschule. Die nächstgelegenen Gymnasien sind in Kusterdingen, Reutlingen und Tübingen. Für die jüngsten Einwohner bestehen je ein gemeindlicher, evangelisch-lutherischer Jonakindergarten so wie ein Waldkindergarten und ein römisch-katholischer Kindergarten.
Die Bahnstrecke Plochingen–Immendingen verläuft durch die Gemeinde. Der Haltepunkt Wannweil liegt zwischen Betzingen (Richtung Reutlingen) und Kirchentellinsfurt (Richtung Tübingen). Es verkehren Regionalbahnen Richtung Tübingen/Herrenberg bzw. Richtung Metzingen/Bad Urach. Zudem hält hier vereinzelt der Zwischentakt des Regional-Express nach Stuttgart.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 220.
Die Bus-Linie der Naldo-Gebiete lautet 7601. Der Bus fährt bis zur Station Kirchentellinsfurt Bahnhof und fährt weiter unter der Nummer 7605 nach Kusterdingen.
Durch Wannweil führt die Landesstraße 379. Diese verbindet die Gemeinde nach Norden mit der B 27 und der B 297 und nach Süden mit Reutlingen.