Wasserkelch-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie gedeihen als Wasser- und Sumpfpflanzen und können submers (unter Wasser) und emers (über Wasser) leben. Sie vermehren sich überwiegend durch kriechende, seltener durch aufrechte Rhizome. Die Arten sind in ihrem Erscheinungsbild sehr variabel, da sie damit auf ihre jeweilige Umwelt reagieren. Die parallelnervigen, einfachen Laubblätter sind meist gestielt und stehen in grundständigen Rosetten.
Zur Blütenbildung kommen sie nur während einer emersen Phase. Cryptocoryne-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand besteht aus einer gestielten Spatha (Hochblatt), die an der Basis zu einem Kessel erweitert ist. Im Kessel sind die weiblichen und männlichen Blüten rund um den Kolben (Spadix) angeordnet. Ganz unten befinden sich meist sechs fertile weibliche Blüten mit einem Stempel bestehend aus dem aus drei Fruchtblättern verwachsenen Fruchtknoten, Griffel und Narbe. Dann folgt ein schmaler kahler, steriler Kolbenabschnitt. Darüber befinden sich 40 männliche Blüten. Der oberste Teil des Kolbens ist wieder kahl. Die eingeschlechtigen Blüten sind dreizählig.
Bei Cryptocoryne-Arten handelt sich um Wasser- und Sumpfpflanzen. Sie bewohnen fließende Gewässer, Ufer von diesen sowie Restwassertümpel von Überschwemmungsgebieten.
Der bereits durch Friedrich Ernst Ludwig von Fischer verwendete Name Cryptocoryne wurde 1830 als Gattung gültig veröffentlicht durch Heinrich Wydler in Linnaea. Band 5, S. 428[1] aufgestellt. Typusart ist Cryptocoryne spiralis(Retz.) Fisch. ex Wydler, die 1779 als Arum spirale von Anders Jahan Retzius erstveröffentlicht wurde.[2] Der botanische Gattungsname Cryptocoryne leitet sind von den griechischen Wörtern kryptos für „verborgen“ sowie koryne für Kolben ab und bezieht sich auf die in dem zu einem Kessel erweiterten gestielten Blütenstand (Spatha) verborgenen Blütenorgane. CryptocoryneFisch. ex Wydler ist MyrioblastusWall. ex Griff.[3]
Herzblättriger Wasserkelch[6] (Cryptocoryne cordataGriff., Syn.: Cryptocoryne blassiide Wit, Cryptocoryne evaeRataj, Cryptocoryne kerriiGagnep., Cryptocoryne siamensisGagnep., Cryptocoryne stoneiRataj)[3]: Es gibt seit 2002 vier oder fünf Varietäten:[3]
Cryptocoryne cordataGriff. var. cordata: Sie kommt auf der Thailändischen Halbinsel, in Malaysia, auf Borneo und auf Java vor.[3]
Cryptocoryne cordata var. diderici(de Wit) N.Jacobsen (Syn.: Cryptocoryne didericide Wit): Sie ist seit 2002 eine Varietät und kommt nur auf der Malaiischen Halbinsel vor.[3]
Cryptocoryne cordata var. grabowskii(Engl.) N.Jacobsen (Syn.: Cryptocoryne grabowskiiEngl., Cryptocoryne grandisRidl.): Sie kommt auf Borneo vor.[3]
Cryptocoryne cordata var. zonata(de Wit) N.Jacobsen (Syn.: Cryptocoryne zonatade Wit): Sie kommt auf Borneo vor.[3]
Cryptocoryne minimaRidl. (Syn.: Cryptocoryne amicorumde Wit & N.Jacobsen, Cryptocoryne gasseriN.Jacobsen, Cryptocoryne zewaldiaede Wit): Sie kommt auf der Malaiischen Halbinsel und auf Sumatra vor.[3]
Cryptocoryne × timahensisBastm.: Diese 2001 erstveröffentlichte Naturhybride aus Cryptocoryne cordata × Cryptocoryne nurii kommt nur in Singapur vor.[3]
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100 bis 150 Arten unterschiedlichster Pflanzenfamilien werden regelmäßig im Fachhandel für die Bepflanzung von Aquarien angeboten. Darunter befinden sich etwa 10 bis 15 Wasserkelch-Arten. Die übrigen Arten werden zwar gleichfalls kultiviert, ihre Haltung stellt jedoch besondere Anforderungen. Dies gilt insbesondere für die meisten Exemplare der Cryptocoryne-cordata-Gruppe (Cryptocoryne blassii, Cryptocoryne purpurea, Cryptocoryne siamensis u. a.).[16] Leichter zu pflegen sind beispielsweise Cryptocoryne hudoroi und Cryptocoryne spiralis.[17] Viele Arten benötigen für eine erfolgreiche Kultur außerdem eine emerse Kultur und sind daher am besten in Paludarien zu halten.
Wasserkelch-Arten gehören generell zu den eher anfälligen Aquarienpflanzen. Sie reagieren oft empfindlich auf Veränderungen von Wasserwerten. Es kommt dann häufig zu der sogenannten Cryptocorynenfäule, bei der sich die Blätter zersetzen.
↑Cryptocoryne im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. August 2014.
↑ abcdefghijklmnopqWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
↑Christel Kasselmann: Cryptocoryne schulzei de Wit, 1971. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 296.