Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Forst, Gebersdorf, Haasgang (Gemarkungsteil 1), Vestenberg (Gemarkungsteil 1), Weihenzell und Wernsbach.[6] Die Gemarkung Weihenzell hat eine Fläche von 11,489 km². Sie ist in 2025 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5673,74 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Beutellohe, Neumühle, Papiermühle, Steinmühle, Thierbach und Zellrüglingen.[8]
Weihenzell im Jahr 1680Weihenzell bei der Uraufnahme (Erstvermessung), ca. 1824
Der Ort wurde als „Celle“ in einer Lehensurkunde des Bischofs Manegold zu Würzburg vom 29. März 1299 erstmals schriftlich erwähnt. Eine Celle ist ein Wirtschaftshof eines Klosters.[9] Im Falle von Weihenzell war es das St. Gumbertuskloster, das den Ort gegründet hat. Aufgrund der Entfernung zum Kloster wird das nicht in der Frühzeit (8./9. Jh.) geschehen sein, jedoch muss sie vor 1012 erfolgt sein, da in diesem Jahr das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde.[10] Erst 1307/08 erfolgte die Nennung mit Zusatz Wigencelle. Der Ortsname enthält wahrscheinlich den Personennamen Wigo.[11] Nach E. Fechter ist auch eine Ableitung von mhd.wîh (=„heilig“) möglich.[12]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weihenzell 26 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Hofkastenamt Ansbach: 25, Stiftsamt Ansbach: 1). Neben den Anwesen gab es folgende kirchliche bzw. kommunale Gebäude: Kirche, Pfarrhaus, Schulhaus, Hirtenhaus, Schafhaus und Brechhaus. Das Revierförsterhaus war ein herrschaftliches Gebäude.[14] Es gab zu dieser Zeit 24 Untertansfamilien.[15][16]
Im Jahre 1792 wurde von Preußen das Fürstentum Ansbach erworben, womit auch Weihenzell unter preußischer Verwaltung stand. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[17]
8. April 1830: Bildung der Ruralgemeinde Grüb mit Gebersdorf und Wippendorf;[19]
27. Juli 1830: Umgemeindung von Adelmannsdorf und Höfen in die neu gebildete Gemeinde Haasgang.[20]
Seither gehörten zur Ruralgemeinde Weihenzell nur noch Beutellohe, Neumühle, Papiermühle, Steinmühle, Thierbach und Zellrüglingen.
Ab 1862 gehörte Weihenzell zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1870 beim Landgericht Ansbach, von 1870 bis 1879 war das Stadt- und Landgericht Ansbach zuständig, seit 1880 ist es das Amtsgericht Ansbach.[17] 1885 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 11,413 km².[21]
Im Zweiten Weltkrieg waren 60 Tote als Folge des Krieges zu beklagen, nach 1945 fanden vor allem Vertriebene aus dem Sudetengau Aufnahme. Die Bevölkerungszahl stieg und es wurden mehr Menschen katholischen Glaubens registriert.
Wappenbegründung: Die Gemeinde Weihenzell besteht seit 1971 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Forst, Grub, Haasgang, Wernsbach und Weihenzell. Der Klee mit fünf Blättern stellt diese fünf Orte dar und symbolisiert zugleich die landwirtschaftliche Struktur des Gemeindegebiets. Die Lilie weist auf das Gumbertuskloster in Ansbach, das als Gründer des Ortes Weihenzell gilt. Die Wellenspitze stellt eine Heilquelle im Gemeindegebiet dar, die im 17. Jahrhundert viele Menschen anzog.
Die Gemeinde Oberdachstetten ist Mitglied der 2004 gegründeten Kommunalen Allianz NorA. Die Allianz hat ein gemeinsames Integriertes ländliches Entwicklungskonzept.[48]NorA bildet mit den benachbarten Allianzen Aurach-Zenn und Kernfranken die Lokale Aktionsgruppe Rangau. Diese wird durch das LEADER-Programm 2023–2027 gefördert.[49]
Die hauptsächlich genutzte Vorwahl ist die 09802. Die 0981 gilt in Schönbronn und Wernsbach bei Ansbach, die 09824 in Beutellohe, Petersdorf und Thierbach sowie die 09828 in Haasgang, Moratneustetten und Neubronn.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S.925, 1014.
Günther Roesner: Weihenzell. Geschichte und Gegenwart eines mittelfränkischen Dorfes. 2., überarbeitete Auflage. Ansbach 1999, S.146–147 (Erstausgabe: 1985).
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.205–206.
Gottfried Stieber: Weyhenzell. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.950–952 (Digitalisat).
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, S. 236. Es gibt auch einen Beleg für das Jahr 1208, der allerdings nicht sicher dem Ort zugeordnet werden kann.
↑Georg Rusam: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte. Band17. Verlag die Egge, Nürnberg 1949, S.91 (Digitalisat).
↑Ernst Förstemann: Altdeutsches Namenbuch. 1. Auflage. Erster Band: Personennamen. Verlag von Ferdinand Förstemann, Nordhausen 1856, Sp.1292 (Digitalisat).
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 195.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 3775. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 694.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 901.
↑Johann Bernhard Fischer: Weihenzell. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.28 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 124: „evangelisch-lutherisches Pfarrdorf 2 Stunden von Ansbach mit 24 dahin gehörigen Unterthanen. Hier ist eine beträchtliche Papiermühle. Der Kappelberg, der auf dieser Markung liegt, enthält viel Gyps.“
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1014.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–1817. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 947 f. K. Rosenhauer: Der Landkreis Ansbach, S. 11.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948. K. Rosenhauer: Der Landkreis Ansbach, S. 11.