Stadtgemeinde Weitra
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gmünd | |
Kfz-Kennzeichen: | GD | |
Fläche: | 52,54 km² | |
Koordinaten: | 48° 42′ N, 14° 54′ O | |
Höhe: | 562 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.591 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3970 | |
Vorwahl: | 02856 | |
Gemeindekennziffer: | 3 09 42 | |
NUTS-Region | AT124 | |
UN/LOCODE | AT WEA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 3970 Weitra | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Patrick Layr (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Weitra im Bezirk Gmünd | ||
Blick auf Weitra vom Schlossturm | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weitra (tschechisch Vitoraz) ist eine österreichische Stadtgemeinde im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 2591 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Sie führt den Beinamen Kuenringerstadt.
Weitra liegt im Waldviertel in Niederösterreich im Tal der Lainsitz. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 52,53 Quadratkilometer. 42,23 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brühl, Großwolfgers, Oberwindhag, Reinprechts, St. Wolfgang, Spital, Sulz, Walterschlag, Weitra und Wetzles.
Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden Anfang 1967 Brühl und Wetzles sowie Anfang 1971 Großwolfgers, Reinprechts, Spital und St. Wolfgang eingemeindet.
Unserfrau-Altweitra | Großdietmanns | |
Moorbad Harbach | Schweiggers Waldenstein | |
St. Martin | Bad Großpertholz | Großschönau |
Wo die Gemeinden Moorbad Harbach und Unserfrau-Altweitra aneinander grenzen wird Weitra von deren Gebieten auf etwa 500 m Minimalabstand von Tschechien gehalten.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weitra
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010
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Die Herrschaft Weitra gehörte ursprünglich nach Böhmen. 1201 gründete der Kuenringer Hadmar II. die Burgstadt Weitra oberhalb der geringfügig älteren Siedlung Altweitra, die vermutlich nach einem Slawen namens Vitohrad (tschech. für Veitsburg) benannt wurde (daher auch der heutige tschechische Name Vitoraz).[2] In die Kuenringer-Herrschaft fällt vermutlich auch bereits die erstmalige Verleihung des Stadtrechts.[3] Den Kern der Bevölkerung bildeten Ackerbürger.
Da die Kuenringer Ottokar II. Přemysl unterstützt hatten, wurde nach seinem Tode (1278) Weitra von den Habsburgern beansprucht; seit 1296 war die Stadt endgültig in deren Besitz.[4] Vom 26. Mai 1321 (Friedrich der Schöne) ist die älteste Urkunde erhalten, die Weitras Bürger mit Brau- und Schank-Privilegien ausstattete.[5]
1581 schenkte Rudolf II. Burg und Stadt Weitra an Wolf Rumpf Freiherrn vom Wielroß;[4] nach dessen Tod fiel es 1607 durch Heirat an die Familie Fürstenberg,[4] die bis 1848 die Grundherrschaft innehatte und immer noch Eigentümer des Schlosses und des dazugehörigen Großgrundbesitzes in der Umgebung ist.
Weitra wurde 1651 und 1672 von Feuersbrünsten heimgesucht.
Die Stadt war seit dem 14. Jahrhundert bekannt für ihre Bierbrauereien, von denen es in der Blütezeit 22 gab, heute sind es noch zwei. Später kam, ausgehend von der Weberei, wie in der gesamten Region Waldviertel die Textilindustrie dazu.
Im Grenzland gelegen, verlor Weitra nach dem Ersten Weltkrieg den in Südböhmen gelegenen Teil seines Hinterlandes. Besonders spürbar wurde dies durch den Eisernen Vorhang nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Randlage sowie der Umstand, dass es auch in der Vergangenheit nicht gelungen war, die Stadt an das hochrangige Verkehrsnetz anzuschließen und Industrie anzusiedeln (auch wenn 1903 der südliche Ast der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd nach Groß-Gerungs eröffnet worden war), wirkte sich nachteilig auf die wirtschaftlichen Verhältnisse aus.
1959 wurde die Kuenringerkaserne eröffnet, sodass Weitra Garnisonsstadt wurde.
96,1 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 1,3 % evangelisch. Andere Religionsgemeinschaften kommen nicht über 0,5 % hinaus. Ohne religiöses Bekenntnis sind 1,8 %.
Die Abnahme der Bevölkerungszahl seit 1991 beruht auf einer negativen Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist seither positiv.[6]
Wesentliche Wirtschaftszweige sind Land- und Forstwirtschaft sowie Sommerfremdenverkehr. Weitra ist Sitz einer Brauerei, der Bierwerkstatt Weitra, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann, aber seit dem Jahr 2003 zur Privatbrauerei Zwettl gehört. Der Name des gebrauten Bio-Bieres ist „Hadmar“ – nach dem Gründer von Weitra. Diese Biersorte wurde anlässlich der Landesausstellung im Jahr 1994 kreiert, die in Weitra stattfand.
In Weitra gibt es 162 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon sind 50 Haupterwerbsbetriebe (Stand 2010).[8] Im Produktionssektor beschäftigen 34 Betriebe 283 Arbeitnehmer, vorwiegend bei der Herstellung von Waren und im Bau. Der Dienstleistungssektor beschäftigt 826 Menschen, davon beinahe die Hälfte in sozialen und öffentlichen Dienstleistungen (Stand 2011).[9][10]
In der Gemeinde gibt es (Stand 2017) etwa 11.000 Übernachtungen, der Großteil davon entfällt auf die Monate Juni bis Oktober. Die Anzahl ging seit 2008 um beinahe 30 Prozent zurück.[11]
Durch Weitra verlaufen der Ostösterreichische Grenzlandweg, der Eisenwurzen-Weitwanderweg, der Thayatalweg, der Niederösterreichische Landesrundwanderweg sowie die Europäischen Fernwanderwege E6 und E8.
In Weitra befindet sich eine Apotheke. Hier ordinieren praktische Ärzte, ein Zahnarzt und ein Ordinationszentrum bietet die Betreuung durch weitere Fachärzte an.[12]
In der Stadt gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule sowie eine Mittelschule.[14]
In Weitra findet in der Lehrkompanie des Bundesheeres[15] in der Kuenringer Kaserne mehrmals jährlich der Chargenkurs bzw. der Kurs 1 der Einjährig-Freiwilligen statt.
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder. Seit 1990 ergab sich nach den Gemeinderatswahlen jeweils folgende Sitzverteilung:
Partei / Liste | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015[16] | 2020[16] |
ÖVP | 14 | 12 | 13 | 13 | 15 | 15 | 16 |
SPÖ | 5 | 5 | 3 | 5 | 2 | 2 | 3 |
FPÖ | 2 | 3 | 1 | – | – | – | 2 |
Wir für Weitra | – | – | 4 | 3 | 4 | 4 | – |
Unabhängige Liste | – | 1 | – | – | – | – | – |