Der Weltgewerkschaftsbund (Abk. WGB, englisch World Federation of Trade Unions, französisch Fédération syndicale mondiale) ist ein internationaler Gewerkschaftsdachverband. Er wurde 1945 durch den Zusammenschluss zahlreicher Gewerkschaften gegründet. Besonders die sowjetische Profintern sollte mit der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale zusammengeführt werden.
Der Kalte Krieg führte 1949 zur Spaltung der internationalen Gewerkschaftsbewegung: in den westlich-demokratischen Internationalen Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) sowie den Weltgewerkschaftsbund (WGB), der die Gewerkschaften der sozialistischen Staaten mit denen vereinte, die in den nichtsozialistischen Staaten den kommunistischen Parteien nahestanden und blieben. Der Sitz des WGB war bis zur Spaltung im Jahr 1949 in Paris, anschließend in Prag und seit 1999 in Athen.[1]
Verhandlungssprachen des WGB waren Französisch, Englisch, Spanisch, Russisch und Deutsch. Heute sind Russisch und Deutsch nicht mehr Verhandlungssprachen.
Bis zum Ende der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa nach den Revolutionen im Jahr 1989 war der Weltgewerkschaftsbund laut Wolfgang Rudzio eine kommunistische Frontorganisation.[2]
I. Weltgewerkschaftskongress
II. Weltgewerkschaftskongress
III. Weltgewerkschaftskongress
IV. Weltgewerkschaftskongress
V. Weltgewerkschaftskongress
VI. Weltgewerkschaftskongress
VII. Weltgewerkschaftskongress
VIII. Weltgewerkschaftskongress
IX. Weltgewerkschaftskongress
X. Weltgewerkschaftskongress
XI. Weltgewerkschaftskongress in Berlin
XII. Weltgewerkschaftskongress
XIII. Weltgewerkschaftskongress
XIV. Weltgewerkschaftskongress
XV. Weltgewerkschaftskongress
XVI. Weltgewerkschaftskongress
Die Berufs- bzw. Fachgewerkschaften sind innerhalb des WBG in Internationale Vereinigungen der Gewerkschaft (französisch: UIS, spanisch: UIS, englisch: TUI, deutsch: IVG) zusammengefasst worden.
Sitz Prag, von 1956 bis 1990
Die IVG, 1949 durch die Gewerkschaften der Post-, Telegrafen- und Radioarbeiter gegründet, erweitert ihr berufliches Spektrum des öffentlichen Dienstes, fast aller Branchen, vor allem seit dem I. Internationalen Berufskongress in Wien 1955. In der IVG sind die Gewerkschaften im Wesentlichen folgender Branchen vereinigt:
Auf den Berufskongressen wurden deshalb fünf Brachenkommissionen gewählt, die während des Kongresses die Arbeit aufnahmen und sie in der Zeit zwischen den Kongressen fortsetzten. Deshalb wurden die Vorsitzenden der Branchenkommissionen zu den Tagungen des Vorstandes eingeladen. Auf diese Weise wurde die Arbeit des Vorstandes mit den spezifischen Problemen der Branchen verbunden. Das war besonders günstig für die Einflussnahme, die Zusammenarbeit und den Dialog zu Aufgaben, beruflichen Rechten und Freiheiten sowie auf die Einflussnahme auf die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und internationale Normenwerke.
1949 Gründungskongress
Es fand eine erste Konstituierung der Organisation statt, ein erstes Programm für die Gewerkschaften der Post-, Fernmeldewesen und Radioanstalten wurde erarbeitet, sowie eine innere Satzung der IVG beschlossen. Der Kongress wählte einen Verwaltungsausschuss (Administrativkommission). Ein Manifest richtete an die Teilnehmer einen eindringlichen Aufruf an alle PTTR-Gewerkschaften zur „Zusammenarbeit und Solidarität im Ringen um Frieden, sozialen Fortschritt und gewerkschaftliche Freiheiten“.
I. Internationaler Berufskongress 1955
Erstmals trafen sich internationale Gewerkschaften der verschiedenen Branchen des Öffentlichen Dienstes und verwandter Berufe. Sie konstituierten eine IVG für die Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes aus den industrialisierten Ländern, den aufkommenden sozialistischen Staaten und der Dritten Welt. Dazu wurde ein neues Statut beschlossen. Die IBK-Teilnehmer drückten ihren Willen aus, neue und gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, gewerkschaftliche Rechte und ein demokratisches Dienstrecht durchzusetzen. Dazu wurde ein internationales Aktionskomitee gebildet.
II. Internationaler Berufskongress 1959 Hervorzuheben ist der „Beschluss zu einer Deklaration über Rechte und Garantien der Werktätigen des öffentlichen Dienstes“. Die Verteidigung des Friedens, das Ringen um Abrüstung und das Verbot von Kernwaffen wurde immer mehr Bestandteil der sozialen und wirtschaftlichen Forderungsbewegungen.
III. Internationaler Berufskongress 1964
Der IBK orientierte auf verstärkte Arbeit in den Branchenkommissionen, um die spezifischen Probleme und Forderungen der Beamten, Angestellten und Arbeiter wirksamer zu vertreten. Mit einer breiten Welle der Solidarität reagierte der IBK auf aktuelle gewerkschaftliche Kämpfe in Großbritannien, Japan, Belgien, Angola, Zypern und anderen Staaten.
IV. Internationaler Berufskongress 1968
IV. Internationaler Berufskongress 1972
V. Internationaler Berufskongress 1977
VI. Internationaler Berufskongress 1982
VII. Internationaler Berufskongress 1982
IX . Internationaler Berufskongress 1992
Durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und den politischen und gesellschaftlichen Änderungen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks kam die internationale Arbeit teilweise zum Erliegen und musste neu geordnet werden. Der Schwerpunkt verlagerte sich von Europa nach Asien, Afrika und Lateinamerika. Die bis dahin hauptamtliche Arbeit musste durch ehrenamtliche Arbeit von gewerkschaftlichen Mitarbeitern in den einzelnen Ländergewerkschaften organisiert werden.
X. Internationaler Berufskongress 1998
Aus finanziellen Gründen wurden die Strukturen neu definiert. Die IVGen Gesundheit, Bildung und Arbeiter und Angestellte des Öffentlichen Dienstes schlossen sich zusammen. Die Präsenz in Europa ist sehr schwach geworden.
Einzige Vorkriegsorganisation, die dem WGB beigetreten ist.
Sitz Budapest von 1956 bis 1990 ab 1998 nach der Reorganisation Mexiko-Stadt im Zusammenschluss mit IVG Metall