Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Aichau (Gemarkungsteil 2), Deffersdorf und Wieseth.[5] Die Gemarkung Wieseth hat eine Fläche von 10,556 km². Sie ist in 2057 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5131,52 m² haben.[6] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Forndorf, Höfstetten, Untermosbach und Zimmersdorf und die Orte Pflattermühle, Schnepfenmühle und Steigmühle.[7]
Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 1183 und 1195 zu datieren ist, als „Wisente“ erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, das seinem Namen dem Wisent verdankt, die wohl den Fluss als Tränke benutzt haben.[8]
Der Ort ist entstanden an der Furt über den Fluss Wieseth, dort stand eine Wallfahrtskapelle (Veitskapelle). Es ist eine Gründungslegende überliefert: Ein Priester verliert beim Übergang über den Fluss eine geweihte Hostie. Diese wird von einem Fisch verschluckt. Als dieser gefangen wird, findet man die unversehrte Hostie im Fisch.
das Oberamt Feuchtwangen: Verwalteramt Forndorf (2 Anwesen mit Wirtschaft, 2 Anwesen mit Schmiede, 3 Anwesen mit Backrecht, 1 Anwesen mit Hafnerei, 1 Anwesen mit Badstube, 32 Anwesen), das Verwalteramt Waizendorf (1 Anwesen mit Wirtschaft, 1 Hof mit doppelter Mannschaft, 1 Hof, 1 Gut mit Hafnerei, 4 Güter);
Freieigen waren 1 Schlösslein und 1 Anwesen mit Schmiede.
Außerdem gab es noch 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Pfarrhaus, 1 Schulhaus und 1 Hirtenhaus.[11] Gegen Ende des Alten Reiches gab 54 Anwesen, von denen 47 dem Oberamt Feuchtwangen, 6 dem Hochstift Eichstätt und 1 dem Rittergut Thann unterstand.[12][13] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Wappenbegründung: Die schwarze Bogenbrücke erinnert an ein besonderes Baudenkmal in der Gemeinde. Auf der über die Wieseth führenden Brücke stand eine Wallfahrtskapelle, die dem heiligen Vitus geweiht war und 1807 zum Abbruch verkauft wurde. Der Wisentkopf steht redend für den Ortsnamen, der sich von dem Flussnamen ableitet. Der von Silber und Blau geteilte Schildhaupt erinnert an die Küchenmeister von Nordenberg, welche die bei Wieseth gelegene Burg Fronhof besaßen.
Die evangelische Kirche ist im Baustil des Wilhelminischen Historismus gestaltet. Ihre Fertigstellung erfolgte 1914. Die Ursprünge der Kirche gehen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im Kirchenraum ist die Glaubensgeschichte der christlichen Gemeinde wahrzunehmen. Bauteile und Einrichtungsgegenstände von Vorgängerkirchen wurden bewusst in das Bauwerk eingearbeitet.
Im Gemeindeteil Untermosbach steht die Wallfahrtskirche St. Bernhardskapelle aus dem 14. Jahrhundert.
Johann Bernhard Fischer: Wieseth. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.203–204 (Digitalisat).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.522–523 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Klaus Raschzok/Hermann Rummel: Die Kirche Wieseth – Die Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Wenzeslaus und St. Sebastian. Eine Anleitung zum Betrachten eines außergewöhnlichen fränkischen Kirchenraumes, Bayreuth 1997 (zu beziehen über Evang. Luth. Pfarramt Hauptstr. 57, 91632 Wieseth).
Gottfried Stieber: Wieseth. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.953–954 (Digitalisat).
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 242 f.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 522 f.
↑G. Stieber: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach, S. 953.
↑Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Wieseth auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
↑Johann Bernhard Fischer: Wieseth. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.195 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 228.