Wiesmath liegt im Industrieviertel in Niederösterreich, nahe der burgenländischen Grenze in der Buckligen Welt. Das Gemeindegebiet liegt auf einer Hochfläche von etwa 700 Meter.[1] Diese wird nach Osten vom Mühlbach und nach Westen vom Schlattenbach entwässert.[2]
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 38,48 km², davon sind 50,9 Prozent bewaldet und 44 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[3]
Wiesmath besteht neben dem Gassengruppendorf Wiesmath aus den Rotten Geretschlag, Beistein, Schwarzenberg, Sommerhäuser, Sperkerriegel, Lehen, Wenezeck, Hollergraben, Nußleiten, Stadtweg, Annaberg, Hölle, Neuris, Kindlmühle und Neumühle.[4]
Später unter den Römern lag das heutige Wiesmath dann in der Provinz Pannonia.
Die erste urkundliche Erwähnung Wiesmaths erfolgte im Jahr 1295 als „Wiesmarcht“. Die Rotte Geretschlag wird bereits 1146 genannt.[4]
Um 1300 wurden die drei ältesten Häuser Wiesmaths erbaut: Beisteiner, Trimmel, Schrammel.
Wiesmath wurde bereits 1398 Markt, das recht Wochenmärkte abzuhalten wurde etwa 200 Jahre später verliehen.[4]
Im 17. Jahrhundert litt Wiesmath unter den Türken und Kuruzen. Danach starb fast die gesamte Bevölkerung an der Pest. Zur Erinnerung wurde die Mariensäule errichtet.
Katholische Filialkirche Annaberg bei Wiesmath hl. Anna: Die spätgotische Kirche wurde 1509 auf einer Kuppe eines Bergrücken errichtet und ist weithin sichtbar. In der Barockzeit wurde sie erweitert und umgebaut, unter anderem erhielt das Langhaus hohe Rundbogenfenster. Bei einem Brand 1775 wurde die Kirche stark beschädigt und 1783 im Zuge der Josephinischen Reformen gesperrt sowie verkauft und als Schafstall genutzt. Durch die Bemühungen des Pfarrers Mathias Gittler wurde die Kirche nach einer neuerlichen Weihe 1803 wieder eröffnet.[5] Nach schweren Kriegsschäden erfolgte 1946/47 der Wiederaufbau. 1955/56 wurde nach Plänen von Karl Simon der Westturm und die Vorhallen errichtet.[6]
Die Wirtschaft der Gemeinde ist geprägt von der Landwirtschaft und von Gewerbe. Viele Einwohner pendeln nach Wiener Neustadt oder Wien zur Arbeit.[1]
Von den 115 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 40 Vollerwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 34 Erwerbstätige im Baugewerbe und 20 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (76) und Handel (59 Mitarbeiter).[7][8][9]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
115
147
79
66
Produktion
12
12
54
58
Dienstleistung
66
46
198
158
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Der Marktgemeinde Wiesmath wurde mit Beschluss der NÖ-Landesregierung vom 24. September 1991 ein Gemeindewappen verliehen.[20]
Blasonierung: „In blauem Schild, aus grünem Dreiberg hervorragend, ein halbes goldenes Rad, daraus wachsend ein goldener Mann mit Mantel und Kappe, der in seiner Rechten ein Schwert hält und seinen linken Arm in die Seite stemmt.“[4]
Gleichzeitig wurden die vom Gemeinderat der Marktgemeinde Wiesmath festgesetzten Gemeindefarben „Blau-Gelb-Grün“ genehmigt.
↑Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmälerinventar. Niederösterreich südlich der Donau, Teil 2, M bis Z. Verlag Berger, Horn/Wien 2003. ISBN 3-85028-365-8. Seiten 2697–2698.
↑Willibald Kornfeld und Lutz Krahl: Wiesmath. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S.251.
↑Gemeinde Wiesmath: Nachrichten, 1/2015 (PDF-Dokument, 2,28 MB; abgerufen am 24. August 2016)
↑Gemeinde Wiesmath: Bürgermeister (abgerufen am 24. August 2016)