Wilfredo Gómez | |
---|---|
Wilfredo Gómez (Links) mit dem Historiker Tony Santiago
| |
Daten | |
Geburtsname | Wilfredo Gómez |
Geburtstag | 29. Oktober 1956 |
Geburtsort | San Juan |
Nationalität | puerto-ricanisch |
Kampfname(n) | Bazooka |
Gewichtsklasse | Superbantamgewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,66 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 48 |
Siege | 44 |
K.-o.-Siege | 42 |
Niederlagen | 3 |
Unentschieden | 1 |
Wilfredo Gómez (* 29. Oktober 1956 in San Juan, Puerto Rico) ist ein ehemaliger puerto-ricanischer Profiboxer, der unter dem Spitznamen „Bazooka“ eine der höchsten KO-Siegquoten im Profiboxen (88 %) erreichte. Er war von Mai 1977 bis April 1983 WBC-Weltmeister im Superbantamgewicht, von März 1984 bis Dezember 1984 WBC-Weltmeister im Federgewicht und von Mai 1985 bis Mai 1986 WBA-Weltmeister im Superfedergewicht.
Er hält aktuell, mit 17 Titelverteidigungen seines WBC-Gürtels, den Rekord für die meisten WM-Titelverteidigungen aller Verbände im Superbantamgewicht. Das Ring Magazine wählte ihn 1994 zum Großartigsten Boxer im Superbantamgewicht aller Zeiten, zudem fand er 1995 Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame. Die Datenbank BoxRec führt ihn 2021 auf Platz 3 der ewigen Weltrangliste im Superbantamgewicht.
Als Amateur war er im Fliegengewicht Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972 und gewann im Bantamgewicht die Goldmedaille bei den ersten Weltmeisterschaften 1974.
Gómez gewann als Amateur 96 von 99 Kämpfen. 1972 nahm er im Alter von nur 15 Jahren an den Olympischen Spielen in München teil, wo er in der Vorrunde des Fliegengewichts gegen den Ägypter Mohamed Selim unterlag, welcher im Achtelfinale gegen Neil McLaughlin aus Irland ausschied.[1] Er gewann dann aber im November 1972 als 16-Jähriger die Goldmedaille im Fliegengewicht bei den Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften in Costa Rica.[2]
Anschließend boxte er im Bantamgewicht weiter und siegte im November 1973 auch bei den Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften in Mexiko, wobei er im Viertelfinale überraschend den Olympiasieger von 1972, den Kubaner Orlando Martínez, mit 4:1 besiegen konnte.[3] Zudem gewann er im März 1974 auch die Zentralamerika- und Karibikspiele in der Dominikanischen Republik, wobei ihm erneut ein Sieg (4:1) gegen Orlando Martínez gelang.[4]
Im Juli 1974 verlor er im Finale der Nordamerikameisterschaften in Milwaukee gegen Derrick Holmes, welcher später als Profi von Gómez besiegt wurde.[5]
Seinen größten Erfolg erzielte Gómez im August 1974, als ihm der Gewinn der ersten Weltmeisterschaften in Havanna gelang. Er siegte dabei in jedem seiner vier Kämpfe durch KO oder TKO innerhalb von zwei Runden, unter anderem gegen Aldo Cosentino und Luis Jorge Romero. Der irische Nationaltrainer Gerry Storey bezeichnete Gómez im Anschluss als einen der großartigsten Kämpfer, den er je gesehen habe.[6] Erst 35 Jahre und 14 Weltmeisterschaften später gelang es einem puerto-ricanischen Boxer, McWilliams Arroyo, erneut eine WM-Goldmedaille zu gewinnen (Fliegengewicht 2009).[7]
Wilfredo Gómez bestritt seinen ersten Profikampf am 16. November 1974 im Alter von 18 Jahren und seinen letzten Kampf am 19. Juli 1989 im Alter von 32 Jahren. Er bestritt 26 seiner Kämpfe in Puerto Rico, 13 in den Vereinigten Staaten, fünf in Panama sowie je einen in Costa Rica, Nicaragua, Thailand und Japan. Nach einem Unentschieden in seinem Profidebüt, gewann er anschließend jeden seiner 15 Kämpfe vorzeitig und besiegte dabei unter anderem den späteren WBC-Weltmeister Alberto Dávila, sowie die beiden WM-Herausforderer Cleo Garcia und Andres Hernández.
Am 21. Mai 1977 besiegte er den Südkoreaner Yum Dong-kyun (Kampfbilanz: 50-2) durch KO in der zwölften Runde und wurde dadurch WBC-Weltmeister im Superbantamgewicht. Den Titel konnte er 17-mal vorzeitig verteidigen, darunter im Oktober 1978 durch TKO in der fünften Runde gegen Carlos Zárate (52-0), im März 1982 durch TKO in der sechsten Runde gegen Juan Meza (37-4) und im Dezember 1982 durch TKO in der 14. Runde gegen Lupe Pintor (49-5). Im April 1983 legte er seinen WBC-Titel nieder, um endgültig in das Federgewicht aufzusteigen.
Am 21. August 1981 boxte er erstmals um den WBC-Titel im Federgewicht, verlor jedoch durch TKO in der achten Runde gegen Salvador Sánchez (40-1). Er gewann den Titel jedoch am 31. März 1984 einstimmig nach Punkten gegen Juan La Porte (24-4), verlor aber seine erste Titelverteidigung am 8. Dezember 1984 durch KO in der elften Runde an Azumah Nelson (19-1).
Am 19. Mai 1985 besiegte er Rocky Lockridge (36-3) durch Mehrheitsentscheidung nach Punkten und wurde WBA-Weltmeister im Superfedergewicht, verlor aber auch hier seine erste Verteidigung am 24. Mai 1986 durch TKO in der neunten Runde gegen Alfredo Layne (13-5).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Yum Dong-kyun | Boxweltmeister im Superbantamgewicht (WBC) 21. Mai 1977 – April 1983 | Vakant Nächster Titelträger: Jaime Garza |
Juan La Porte | Boxweltmeister im Federgewicht (WBC) 31. März 1984 – 8. Dezember 1984 | Azumah Nelson |
Rocky Lockridge | Boxweltmeister im Superfedergewicht (WBA) 19. Mai 1985 – 24. Mai 1986 | Alfredo Layne |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gómez, Wilfredo |
KURZBESCHREIBUNG | puerto-ricanischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1956 |
GEBURTSORT | San Juan (Puerto Rico) |