Henry Wilfrid Brambell (* 22. März 1912 in Dublin; † 18. Januar 1985 in London) war ein irischer Schauspieler.
Der Dubliner Wilfrid Brambell stand bereits seit seiner Kindheit auf der Theaterbühne und spielte in den 1920er-Jahren in seiner Heimatstadt an dem berühmten Abbey Theatre.[1][2] In den frühen 1930er-Jahren zog er nach London, wo er seine Schauspielkarriere am Theater fortsetzte.[1]
Sein Filmdebüt hatte Brambell 1947 in einer kleinen Nebenrolle in dem 1947 erschienenen Kinofilm Ausgestoßen von Carol Reed. In den 1950er-Jahren kam er zu vielen Rollen im britischen Fernsehen, seine Kinorollen blieben hingegen klein und spärlich. Einem breiten Publikum in Großbritannien wurde Brambell erstmals ab 1962 durch die BBC-Fernsehserie Steptoe and Son bekannt. In der mit Unterbrechungen insgesamt über 12 Jahre laufenden Sitcom spielte er den zynischen und kauzigen Schrottsammler Albert Steptoe, der sich regelmäßig tragikomische Rivalitäten mit seinem von Harry H. Corbett gespielten Sohn lieferte.[3] Der damals dem britischen Publikum vertraute Trödelladen oder Schrottplatz in der Serie beeinflusste Paul McCartney beim Verfassen seines 1970 erschienenen Liedes Junk.[4] Es entstanden auch zwei Kinofilme mit Steptoe und Sohn.
Seine wahrscheinlich bekannteste Rolle auf der Kinoleinwand hat Brambell als exzentrischer Großvater von Paul McCartney in dem Beatles-Film Yeah Yeah Yeah (A Hard Day’s Night) aus dem Jahr 1964. Brambell war mit damals gerade 52 Jahren nur 30 Jahre älter als sein „Enkel“ McCartney, aber der schmächtige Charakterdarsteller spielte allgemein häufig Figuren, die deutlich älter als er selbst waren. Nach dem Ende von Steptoe and Son ließen die Rollenangebote für Brambell zunehmend nach, zumal er sehr auf die Rolle des Steptoe festgelegt war und Alkoholprobleme entwickelte.[5] Seine letzte Rolle spielte Brambell 1984 in dem Abenteuerfilm Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes, ein Jahr später starb er im Alter von 72 Jahren an einer Krebserkrankung.[6]
Brambell galt im Alter als eher schwierige und einsame Person, der von sich das Selbstbild eines Dandys hatte. Zu den Schwierigkeiten trug wohl bei, dass er seine Homosexualität nicht offen ausleben konnte und mindestens einmal wegen eines Klappenbesuches verhaftet wurde. Seine einzige Ehe mit einer Frau in den 1950er-Jahren scheiterte, als diese ein Kind mit dem gemeinsamen Untermieter bekam.[7][8]
Personendaten | |
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NAME | Brambell, Wilfrid |
KURZBESCHREIBUNG | irischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 22. März 1912 |
GEBURTSORT | Dublin |
STERBEDATUM | 18. Januar 1985 |
STERBEORT | London |